Die Straße zum Überleben ist steinig und mit zahlreichen Timern und In-App-Kaufangeboten gepflastert. Obwohl ich die Truppe um Rick und Caaaarl ganz gern anschaue wegen ihrer überraschenden Wendungen, hat es mir die App „Walking Dead: Road to Survival“ nicht so angetan. Bereits das Setting in Woodbury mit dem Governor wirkt etwas altbacken für Seriengucker auf dem Stand der Zeit. Teasern möchte ich niemanden, der Staffel 5 noch nicht gesehen hat, aber Gefängnis und Südstaaten-Kleinstadt sind nicht mehr aktuell. Kurz vorm Start der Staffel 6 hat es nun also auf Android und iOS eine App nach oben in die Charts geschafft, wohin sie seit ihrem Release vor wenigen Wochen geklettert ist. Abgesehen von der Handlung, die nicht viel mit der Serie zu tun hat, bietet das Gameplay jedoch ein paar interessante Ideen und leicht höhere Komplexität als in vergleichbaren Aufbauspielen, sodass ich die Finger nicht ganz davon lassen konnte. Hier mein App-Review zu „Walking Dead: Road to Survival“.
„Bist du bereit, Woodbury zu übernehmen und der Gewaltherrschaft des Governors ein Ende zu setzen?“
Ja, klar doch. Los geht es. Wo steht der Panzer? Oder soll ich mich einfach so zur Wahl stellen? Weder noch. Bei Walking Dead: Road to Survival baut man eine Basis auf, so mit Hauptgebäude und Rohstoffversorgung und Extras. Zugleich werden Kämpfe PvP und in einer Storymission durchgespielt, welche ein starkes Team mit toller Ausrüstung bedürfen. Nach dem Adventure gibt es nun also ein F2P-Aufbauspiel mit Kampfelementen. Kampf sollte wohl eher klein geschrieben werden, da dieses blutige Gemetzel eher auf den Effekt setzt und vom Spieler kein Fingerspitzengefühl erfordert. P18 mit expliziter Gewalt und Sprache werden also ausgerufen. Es wird einfach getappt und die Figuren schlagen oder schießen los. Entwickler Scopely hat eher noch auf die Storydetails Wert gelegt und sich diese von Walking-Dead-Autors Jay Bonansinga, welcher passenderweise Rise of the Governor oder etwa Descent verfasst hat. Die Story mit ihren Dialogen ist komplett in Deutsch. Personen werden aus den Büchern ebenso übernommen. Bereits vom App Icon von Road to Survival schlägt uns ja Michonne entgegen im Synder-Stil.
Gameplay von Walking Dead: Road to Survival
Spielerprofil mit individuellen Namen und Level. Umzäunte Basis mit Hauptgebäude, erweiterbarem Terrain und vielen freien Bauplätzen. Alle Gebäude sind hochstufbar, wodurch ihre Produktion oder Fähigkeiten erhöht werden. Neben den normal verdienbaren Währungen gibt es auch noch ein zweifaches Energiesystem fürs Raids und Welten. Zudem gibt es noch Münzen für den Itemkauf. Insofern schonmal recht komplex. Eigentlich kommt es aber darauf an ein durchschlagekräftiges Team zusammenzustellen, stetig zu verbessern und gemäß der vier Stärkemerkmale einzusetzen.
Das Spiel läuft nun so ab, dass man Raids nutzt zum Angriff auf andere Spieler und die Storymissionen. Die Kämpfe sind in mehrere Wellen aufgeteilt und laufen recht eintönig ab. Ziel wählen, Angriff und Specials nutzen. Natürlich sollte man schon im vorhinein das Team passend zusammenstellen. Aber das ist eher wie bei einem Schach für Arme der Fall, denn eine richtige Wahl entsteht ohnehin erst im späteren Spielverlauf.
Kleiner Tipp am Rande: Achte darauf auf einem DE-Server zu spielen. Derzeit gibt es drei: Chatham, Cherokee und Charlton. Alle drei haben das DE hinter dem Namen in eckigen Klammern. Du findest deine Spielwelt unter Optionen>Region. Der Wechsel bedeutet auch einen Neustart zu veranlassen, bis auf Münzen geht alles als Fortschritt verloren.
Das Balancing wurde schon von vielen Spielern in den Stores bemängelt. Erst denkt man, wenn bei Level 5 die ersten Storymissionen beim ersten Versuch misslingen, dass dies ein Teil des Tutorials sind. Jedoch ist es hier System, dass man entweder grinded oder Cash einsetzt. Für In-Apps bietet die App zahlreiche Möglichkeiten. Es gibt Münzen ab 5 Euro für 330. Diese ermöglichen einem gerade mal einen Pack im Store zu kaufen. Wer bitteschön kauft die 35 für 7500 Münzen? Das hat einen Gegenwert von knapp 100 Euro. Schaut mal unter Raids in die Rangliste der global besten Spieler und die Frage wird schnell eine Antwort finden. Hershel auf Level 60 und 18.267 Ansehen? Klar. Alles erspielt. Zumal sich die Raidenergie nur aller 45 Minuten um einen Punkt auffüllt.
Fazit: Nettes F2P-Aufbaurollenspiel, was wohl nur für Fans der Serie ein dauerhafter Gast auf den Devices sein sollte, da die Freemium-Mechanismen ziemlich dominant sind.
Ein Kommentar
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