Bigger, wider, brighter. Drei Prädikate für ein Android Smartphone, welche ich gern noch um „more colorful“ ergänzen würde. Denn das große 5,5 Zoll Gerät tut sich auf den ersten Blick nicht nur mit dem dünnen Rahmen ums Display hervor, was es breiter und größer erscheinen lässt, sondern vor allem durch die hellblauen Designelemente. Was sich dahinter verbirgt und was es leistet? Wir haben das Taima von MobiWire für euch getestet und nehmen es natürlich auch in unseren Pool an Smartphones mit auf, sodass ihr es öfters sehen könnt bei der Vorstellung von Apps.
Seit 2011 am Markt, doch eigentlich schon ein Veteran in mobiler Kommunikation. So lässt sich etwa der französische Hersteller des Geräts einordnen. Denn MobiWire aus Paris ist eine Ableger von Sagem und wer Handys schon genutzt hat, als Snake die Top-App war, bei dem klingelt es sicher. Aus dem OEM-Geschäft heraus hat man sich dieses Jahr mit zwei Geräten direkt für Endverbraucher geöffnet (das andere kleinere Smartphone heißt Pegasus) und bei der IFA gleich noch zwei weitere Neuheiten abgekündigt, sodass die Marke demnächst sicherlich noch öfter zu sehen sein wird.
Das Gerät kommt in der üblichen Smartphone-Boxverpackung in hellgrün, auf welcher es als Produktbild gezeigt wird und alle Leistungsmerkmale aufgeführt werden. Als da wären: Quad Core mit 1 GB RAM, 4 GB Speicher erweiterbar auf 32 GB mit SD, 3000 mAh Akku, 5,5 Zoll IPS-Panel mit HD-Auflösung, 8 MP Hauptkamera und 2 MP Selfiecam, 4G / LTE-Unterstützung sowie Android 4.4 KitKat als OS. Das hört sich alles recht vernünftig an auf den ersten Blick. Auch was den Lieferumfang angeht, hat das 5,5 Zoll große Android Smartphone alles an Zubehör zu bieten, was man benötigt. Dies sind natürlich Netzstecker mit USB-B, ein Headset/Kopfhörer sowie eine komplett deutsche und bunt bebilderte Kurzanleitung, welche auch für Erstnutzer alle Fragen von der Inbetriebnahme bis zu Nutzungsmöglichkeiten aufzeigt.
„Hello“ sagt die Kurzbeschreibung des MobiWire Taima mit dem gleichen Handschrift, wie die Produktbezeichnung Taima vorn auf der Verpackung. Der Font hört sich locker-unkompliziert und modern an, wenn man sich die Person mit dieser Handschrift dazu vorstellen würde. Das Gerät wirkt im Ersteindruck genauso. Einerseits doch recht massiv und robust, andererseits auch recht freundlich. Das Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff, durch seine etwa 180 g hat es doch ein ordentliches Gewicht. Kombiniert ist also die Unempfindlichkeit des Materials mit ordentlich Innenleben, wovon natürlich der Akku am meisten auf die Waage bringt. Alle Ecken sind abgerundet, die Rückseite jedoch ansonsten flach. Das 2D-Display wird von einen Rahmen umfasst, welcher nur minimal übers Glas hinausgeht und entsprechend bei der Bedienung nicht stört. Die hellblauen Rahmenelemente links und rechts, die gleichfarbige Telefonmuschel auf der Front sowie die farbige Einfassung der Kamera auf der Rückseite sind auffällig und gefallen mir besser als der auf edel getrimmte Chromelook anderer Hersteller.
Das große Display bestimmt das Design des Taima (das nannte man eine Zeit lang schon Phablet) und wirkt aufgrund sehr schmaler seitlicher Rahmen noch größer als seine tätsächlichen Maße mit seinen 5,5, Zoll. Auf der Front sind weiterhin die drei kapazitiven Sensor-Tasten zu finden, die Kamera, zwei Sensoren für Helligkeit (Anpassung der Displayhelligkeit) und Annäherung (um das Display bei Telefonaten auzuschalten) sowie eine LED, welche z.B. grün blinkt, wenn man eine Benachrichtigung hat oder den Ladevorgang begleitet. Der Einschalter ist seitlich rechts, die Lautstärkewippe links. Die Anschlüsse für USB unten und die Audioklinke oben teilen sich die beiden restlichen Seiten des Geräts auf. Die SD-Karte und micro-Sim kommen hingegen direkt hinten unter den Deckel, dieser ist neben dem Akku also erfreulicherweise auch abnehm- bzw. austauschbar. Der typische Akkutausch bei Android ist also leicht möglich. Der Akku ist mit 3000 mAH aber ohnehin recht groß.
Auf dem Telefon kommt Android 4.4.2 zum Einsatz. Nicht die aktuelleste Version, doch mit nur wenigen vorinstallierten Zusatzapps recht schlank und performant auf dem Gerät. Was die Leistungsmerkmale des MobiWire Taima angeht, so ist ein Quadcore mit 1,3 GHz verbaut. Der MediaTek MT6582 ist in etwa mit dem Qualcomm-Snapdragon-400-MSM8226 vergleichbar, welcher im Lumia 640 XL oder dem LG G2 Mini zum Einsatz kommt. Seine Grafikeinheit (ARM Mali 400 MP2) ist für den Multimedia/Interneteinsatz gedacht sowie für Denk- und Quizspiele, einfache Arcadeapps oder Aufbauspiele. Aufwändige Actionspiele dürften ihn an seine Leistungsgrenze bringen laut Chip-Herstellerangabe. Geekbench 3 zeigt entsprechend eine gute Performance von 352 für den Singlecore und eine eher schlechtere von 1178 für den Multicore. Bei AnTuTu werden 18205 erreicht. Manko des Chips ist offenbar sein recht hoher Energiebedarf, sodass der Akku für 4,5 Stunden intensiver Nutzungsdauer ausreicht, jedoch einen langen Standby von angezeigten 62 Stunden hat. Wer Apps spielen und Fotos machen möchte, benötigt jedoch als erstes eine Speichererweiterung, da von den 4GB systembedingt nur etwa 2 GB nutzbar sind, was doch sehr wenig ist.
Das IPS-Panel hat der Natur nach eine hohe Helligkeit, lebendige Farben, jedoch eine geringe Blinkwinkelstabilität. Die Auflösung von 1280 x 720p ergibt eine Pixeldichte von 267, was doch recht gering ist.
Die Kamera des MobiWire Taima macht mit ihren 8 MP gute Fotos bei normalen Wetter. Der Weißabgleich ist etwas blauer, dafür der Kontrast stärker als beim Lumia 1020 im Vergleich. Die Tiefen sind folglich dunkler. Die Fotos des Tamia sind jedoch nur 4:3 möglich und nicht 16:9, sodass sich auch der Unterschied in der Collage ergibt.
Fotos bei schlechten Licht, in Innenräumen mit Bewegung ohne Blitz werden im Automodus erwartbarerweise nicht optimal.
Fazit: Insgesamt ist das Gerät eine gute Wahl für alle, welche einen alltagstauglichen Androiden mit großem Display und robuster Verarbeitung suchen. Das MobiWire Taima ist für gerade einmal 190 Euro z.B. hier auf Amazon.de vom Hersteller verfügbar. Abstriche aufgrund des Preises sind bei der Leistung zu machen sowie dem geringen Speicher. Für normale Nutzer mit wenigen Spielen und Einsatz im Bereich Telefonie und Internet ist das Tamia empfehlenswert. Wir werden in Zukunft noch weitere Apps auf dem Gerät testen und entsprechend Updates geben.
Hallo Check App! Ich hatte das Gerät meiner Mama zum Geburtstag gekauft, kostet ja mittlerweile nur noch 130. Wisst ihr wie es aussieht mit Updates? Kommt Android 5 noch?
Um Mobiwire selbst ist es ja etwas ruhig geworden. Ein Update war meines Wissens aber auch damals beim Release nicht vorgesehen, da es technisch wohl nicht möglich war.