Vlogger Go Viral gehört ins Genre der Idle Clicker. Und nicht nur das. Wenn es die Kategorie der durchgeknalltesten Games in den Stores noch nicht geben sollte, dann hätten wir hier den Begründer gefunden. Denn zum ohnehin schon sehr seltsamen Spielprinzip des ewigen Tappens haben die Brasilianer vom sinnigerweise gleichnamigen Studio Tapps auch noch ein schrilles Thema gefunden. Wer träumt nicht vom viralen Hit auf YouTube? Naja. Mir würden da schon ein paar Normalos einfallen. Aber egal: ob nun mit einem tanzenden Hamster oder einem singenden Frosch, die Klickmillion ist schneller erreicht als das Abitur und/oder eine Ausbildung zum Mechatroniker(in). Wer also schon etwas üben möchte und mit der Theorie noch nicht ganz so vertraut ist, der findet hier eine lehrreiche Bildungsapp vor. Oder ein total sinnfreies Spiel. Sucht es euch raus. Verfügbar ist die App zumindest für Android, iOS und sogar Windows Phone gratis. Klar, Werbung und In-Apps finanzieren eure Bespaßung für den Entwickler.
YouTuber sein ist einfach. Man braucht kein teures Studio, keine tolle Idee und manche behaupten nicht einmal Talent. Insofern ist es schon etwas fies das Thema für einen Tapper zu nutzen. Aber der Entwickler hat uns auch schon die Evolution vereinfacht. Hier nun fängt man mit wenig Budget an kleine Videos zu produzieren, welche einen alsbald über Nacht reich machen sollen. Oder wie einen die App stets begrüßt: „While you where away you earned X Dollar“. Also lasst uns mal wie Bibi, Dagi Bee und Co. das begehrte Geld verdienen!
Gefühlt spielt sich „Vlogger Go Viral“ etwas langsamer als andere Clicker. Denn anstatt permanent fett zu investieren und zu verdienen, muss ja erstmal ein Video produziert werden. Sobald jedoch ein paar fertig sind, fließt das Geld. Die Videoproduktion ist natürlich einfach. Man wählt ein Thema von Katzen bis Technik. Es dauert eine Stunde bis das Video fertig ist. Man sieht also, dass selbst ein Video mit drei Minuten mit einer Katze verdammt viel Aufwand macht und YouTuber-Dasein stressiger ist als Stahlarbeiter. Beschleunigen kann man die Produktion durch eifriges Tippen. Entweder hab ich es noch nicht herausgefunden, aber das Tippen selbst lässt sich wohl nicht verbessern. Was sich aber verbessern lässt, das sind die Produktionsbedingungen. Investionen in einen besseren PC, Licht und Kamera gehören dazu. Aber auch Poster, eine nervige sprechende Frucht oder das legendäre Regal im Hintergrund erhöhen die Einnahmen pro View. Um jedoch mehr Views zu bekommen, ist Kanalwerbung angesagt. Coins sind die Währung bei Vlogger Go Viral, welche in immer höheren Mengen erforderlich sind, um levelweise die Verbesserungen zu kaufen. Zudem gibt es noch Power-Ups gegen Premium-Diamanten.
Als YouTuber musst du natürlich auch mit deinen Fans interagieren. Kommentare müssen zugelassen oder gesperrt werden. Wer deine Ananas beleidigt, gehört natürlich gelöscht. Generell soll das Konto immer fetter werden. Das zu erreichen, gelingt durch eifrige Videoproduktion und richtige Investitionen. Soll ich zuerst die Views erhöhen oder zuerst mehr Einnahmen pro View?
Der Entwickler von Vlogger Go Viral möchte sicherlich, dass ihr eifrig auf die Werbung tippt und die Diamanten schnell ausgebt. Ich jedenfalls habe selten mehr als keinen auf dem Konto, da die ohne Bestätigung für Upgrades rausgehen. Kostenfrei gibt es sie offenbar nur bei den Achievements einmalig. Leider ist die Performance auf meinem Windows Phone auch übel. Alles lagt. Dazu passt, dass man sich hier nur Zufallsnamen für den Kanal geben kann und das Freifeld gesperrt ist. Die Werbung per Ganzseiten-Ad hingegen ist schneller getappt als gewünscht, da sie immer dann unerwartet aufpoppt, wenn man ohnehin tippen wollte. Ob Google das so gut findet… ich finde es jedenfalls mies.
Insgesamt ist Vlogger Go Viral ein ganz witzig gemachter Idle Clicker, welcher mir allerdings zu wenige neue Features bietet. Achso, die App ist entgegen der Screenshots im Store auch auf Englisch.
Ein Kommentar
Mittlerweile ist die App auf Deutsch.