Felder mit prallem gelben Mais und anderen fruchtbaren Keimlingen hier, verfressene Kühe und rundlich-rosa Schweine da. Eigentlich sieht auf den ersten Besuch hin die Bio Farm wie jedes andere Farmspiel aus. Und doch hat Gameloft bei der im Dezember veröffentlichen Simulation ein paar neue Akzente gesetzt. Hier ein dicker Wal Bradley als Lastkahn auf der Gemeinschaftsfarm der Freunde und dort komische Arbeiter-Maulwürfe? Allen voran natürlich der gewisse Ökocharme mit neuen Gemeinschaftsfeatures. Und ob das Spiel auch das Ökoappsiegel verdient, das werden wir gleich klären. Zuvor natürlich noch die obligatorische Info, dass es für Android sowie iOS und sogar Windows Phone raus aufs Land geht. Oder wie die App auf der Microsoft-Plattform bzw. auf Englisch auch heißt: Country Friends sind gesucht!
Alles andere als Freunde des Landlebens sind bei der Bio Farm schon der kurzen Story aus dem Intro her nicht gefragt. Ein böser Typ mit dem Namen Cyrus Sludge von der SMOG Inc als Mischung aus Ebenezer Scrooge und dem gelben Kraftwerksbetreiber Mr. Burns will das ganze Land für seine Industrieproduktion aufkaufen. Eigentlich wollte er wohl eine Industriehalle errichten, in welcher neue Tablets und Smartphones gefertigt werden. Mitunter. Doch du stellst dich ihm gegenüber und sorgst für eine heile Welt. So in etwa. Also wir zeigen der Welt, dass „grüne Anbaumethoden der richtige Weg sind“. Der kecken Skater-Susi sollst du helfen die Farm wieder in Schuss zu bringen. Das geht wieder obligatorisch damit los, Felder anzulegen und per Dropgeste zu bepflanzen. Tiere wollen versorgt werden und Produkte hergestellt. Es gilt Münzen zu verdienen und Erfahrungspunkte für den Levelaufstieg. Und noch etwas gibt es – die Community-Farm. Aber mal der Reihe nach, was erwartet euch bei „Meine Bio Farm“?
Meine Bio Farm – Losfarmen
Die Spielelemente sind vertraut. Quadratische Felder wollen bestellt werden. Hier dauert das Wachstum wieder seine Zeit. Das gleiche Bild bei den Tieren, welche allerdings nicht einfach so Früchte essen. Das Futter will erst hergestellt werden. Das dauert auch. Weitere Produkte vom Orangensaft, Erdbeerjoghurt bis zum Haferbrei mit Himbeeren können an unzähligen Stationen hergestellt werden. Für alles gibt es Münzen als Verdienst sowie Erfahrung. Zudem gibt es logischerweise eine Premiumwährung, hier Edelsteine. Diese dienen für Beschleunigungen und den Kauf besonderer Gegenstände. Ein Meerschweinchen z.B. kostet 500 Edelsteine, also um die 17 Euro und damit mehr als ein echtes. Dafür macht es nicht so viel Aufwand und Dreck. Die Produktionsabläufe sind vertraut. Kernproblem sind wie immer die fehlenden Lagerflächen in Silo und Scheune, sodass man bei den Bestellungen mitunter etwas verkauft, was man sogleich für die Weiterverarbeitung sinnvoller benötigt hätte. Begrenzt ist auch das Land und Erweiterungen kosten viele Münzen.
Im Spielverlauf kommt man gut voran. Mit jedem Level gibt es neue Features und Produkte. Sobald dann die Community-Farm freigeschalten wird, kann man auch noch mehr mit anderen Spielern in Kontakt kommen. Hierbei arbeitet man nicht einfach nur in einem Verband zusammen wie drüben bei FarmVille. Vielmehr hat man eine gemeinsame Farm, wo man Aufträge erfüllt und sie gemeinsam hochlevelt. Wirklich cool ist dann natürlich der Chat, welcher dazu dient sich abzusprechen in der Produktion und nicht nur um Späße zu machen. Nicht so gelungen ist die fehlende Möglichkeit die Community-Farm selbst zu benennen. Es gibt nur eine Handvoll Namen. Aber vielleicht soll es ja in Zukunft sowas wie einen Fraktionswettbewerb geben. Mal sehen.
Das Gameplay hat, neben dem begrenzten Lager, ein paar Macken, wie ich als langjähriger Farmer finde. So gefällt mir die Steuerung überhaupt nicht. Man zieht die Produkte auf die Gebäude. Klar. Doch verdeckt man mit dem Finger stets die verfügbare Menge. Auch die Benachrichtigung über fertige Produkte ist viel zu dezent. Die stehen nur daneben auf einer Bank und leuchten, sodass man es oftmals erst spät sieht. Was mir wirklich gut gefällt, ist der besondere Grafikstil. Die Tiere gucken einfach goldig, der kubistische Wal auf der Community-Farm ist witzig.
Ist die Bio Farm ökologisch? Also naja. Wer einen Wal als Liefertier benutzt und auf seiner Farm jegliches Gemüse und Obst anbaut, wird sicher nicht nach Dingsbums zertifiziert. Aber die Kühe laufen zumindest recht frei herum. Dafür versucht einen der Maulwurf die ganze Zeit mit „Werbeclips anschauen für Edelsteine“ zu verführen.
Etwas mager sind übrigens die täglichen Belohnungen fürs Login. Ich bin derzeit bei Tag 22 bei Meine Bio Farm und bekomme gerade einmal 220 Münzen. Kommt, lasst doch mal ein paar Edelsteine gratis springen!