Sprüche, die wir hier im App Blog öfters bringen sind z.B.: „Ladet euch diese App mit ihren 3 GB besser übers WLAN, um euer Inklusivvolumen zu schonen.“ Oder auch: „Die Video-Ads solltet ihr nur nutzen, um kostenfrei Edelsteine zu erhalten, wenn ihr Zuhause im Heimnetz eingeloggt seid.“ Nun gehört das Internet per Luftübertragung zu einer Selbstverständlichkeit und doch kann man es angesichts ständig wachsender Anforderung verpassen die Hardware aufzurüsten. Ich denke da z.B. an die Nutzer von Boxen, welche einfach zum Anschlusss mitgeliefert wurden und sich dann über Pannen und Lücken wundern. Ein sicheres und schnelles WLAN verspricht der Oberklasse-Router WRT1900AC von Linksys für Laptop, Tablet, Smartphone und alle anderen smart Home Lösungen wie Sicherheitssystem oder die Energiesteuerung. Und weil wir gerade bei Apps waren – der Hersteller bietet mit Linksys Smart Wi-Fi auch für Android und iOS.
Das Produkt: Der Linksys WRT1900ACS ist ein Dualband-Router mit dem herkömmlichen 2.4 GHz als auch dem schnellen 5 GHz WLAN, welcher direkt ans DSL/Kabelmodem angeschlossen wird. Er bietet laut Linksys nicht nur eine „außergewöhnliche Signalstärke und Reichweite“ mittels Beamforming, sondern ermöglicht mit entsprechenden angeschlossenen Speichermedien auch die Nutzung als Medienserver. Man muss also an seinem Netzwerk noch nicht einmal die 100 oder 150 Mbit Internet anliegen lassen, welche viele Netzbetreiber über Glasfaser oder Kabel im Programm haben, um das Potential des 1900ACS auszuschöpfen. Der WLAN-Router deckt die ganze Palette von Standards ab. Aktuell ist der 802.11ac auch ins breitere 5-GHz-Band mit bis zu 1,3 Gbit/s, aber auch der 802.11B wird noch unterstützt. Weiterhin auch 802.11G, 802.11n, 802.11A, 802.11 A/C. Relevant für Nutzer älterer Endgeräte. Sicherheit wird per WPA/WPA2-Verschlüsselung und einer SPI-Firewall gewährleistet, verspricht der Hersteller. Vier Ports mit Gigabit-Ethernet für kabelgebundenes Internet, ein USB 3.0 für Drucker und Speichermedien bzw. ein external Sata Festplattenanschlusses sind vorhanden. Im Gehäuse arbeitet ein 1,6-GHz-Doppelkernprozessor, welcher auf 512 MB DDR3-RAM als Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. 128-MB-Flash-Speicher sind für die Firmware vorgesehen.
Zum Background sei gesagt, dass bei mir auch Nostalgie angesagt ist. Denn damals, etwa 2005, als die WLAN-Router immer mehr Verbreitung fanden, kaufte auch ich mir bewusst ein Linksys-Gerät während meines Auslandsaufenhalts in England. Positive Reviews und der Uni-Background spielten wohl eine Rolle. Meine Bekannten aus der Informatik empfohlen das Produkt wohl, da es in der Linux-Community recht beliebt ist. Dazu noch ein Wort mehr. Jedenfalls ist der damalige Kauf, das Modell WRT54G noch immer hin und wieder im Einsatz und zu meiner großen Verwunderung sogar noch erhältlich. Um den Zufall noch die Krone aufzusetzen, erfahre ich, dass der WRT 1900AC aus dem Jahr 2014 sogar das Nachfolgemodell ist. Dieses Gerät hier mit dem zusätzlichen „S“ hat nochmals einen Push in der Leistungsfähigkeit erhalten, mehr GHz für den Chip, verdoppelter Speicher. Das 1988 gegründete Linksys gehört übrigens seit 2013 zu Belkin und nicht mehr zu Cisco. Offenbar sehr erfolgreich der Wechsel. Auf dem Karton des 1900ACS ist ein Badge, wonach die Firma 100 Millionen verkaufte Router feiert.
Die Verpackung präsentiert sich extrem ordentlich aufgeräumt. Sie ist typisch blau mit dem Effektlack-Produktbild und einer Menge an Daten und Infos zum Router bedruckt. Zum Lieferumfang gehört eine Kurzanleitung sowie eine CD mit ausführlichem 512-seitigen Handbuch in allerlei Sprachen. Auch kommt ein 12V-Netzteil mit großem Stecker und etwa 1,5 m Kabel sowie ein ebenso langes Ethernetkabel mitgeliefert. Vier Antennen liegen bei. Alles schön sortiert in Schaumstoff. Der Router selbst sieht recht spacig aus und würde sicher auch in Command and Conquer eine tolle Fahrzeugvorlage sein. Typisch die geteilte Gehäusefärbung schwarz-blau, oben und unten vergittert und auf vier Füßen stehend, welche offensichtlich gleich als Wandhalterung dienen. Vorn die Status-LEDS, rückseitig die oben beschriebenen Ports. Alles beschriftet und durchdacht angeordnet. Er ist etwa doppelt so groß wie der oben genannte Vorvorgänger (7,5 x 12,1 x 2,6 cm) und mit etwa 700 Gramm auch wertig schwer. Das Gewicht stammt sicherlich vom Kühler für den leistungsstarken Prozessor, denn einen Lüfter gibt es nicht (mehr).
Die Installation und Einrichtung ist für Laien easy. Früher klebte über den Anschlüssen der Linksys-Geräte noch dieser orangene Aufkleber „Run CD first“. Nun heißt es einfach fünf Schritten folgen. Die Antennen sollte man anschrauben, den Netzstecker anpluggen sowie das Ethernetkabel. Bei mir ging das im Zusammenspiel mit dem IP-Modem der Telekom alles sofort klar. Achja, der Router hat neben dem Resetbutton auch einen Kippschalter zum Ein/Ausschalten, sodass man den Stecker nicht ziehen muss bei Abwesenheit. Die Antennen sind in sämtliche Richtungen drehbar und wesentlich robuster als die runden Strohhalme des alten Opa-Vergleichmodells. Konfiguriert wird er per Webfrontend. Erfahrene Benutzer haben die Möglichkeit sich das linuxbasierte OpenWRT zu installieren, offenbar mit einem besserem VPN. Da ich jedoch die Apps nutzen möchte, geht es für mich weiter im Programm.
Während der intuitiv verständlichen Installation im Browser kann man als Normalnutzer mal das Passwort und die SSID ändern. Als letzter Schritt wird das Anlegen eines „Linksys Smart Wi-Fi Kontos“ angeboten. Email-Adresse und Passwort tun es. Es bietet weltweit online den Zugriff auf Tools und Routereinstellungen.
Empfehlenswert ist die Nutzung des Service, da auch die kostenfreien Linksys Smart Wi-Fi Apps für Android und iOS mit ihm funktionieren. Tipp: Man sollte sich zuerst Online einloggen, damit die vorhandenen Netzwerke automatisch dem Konto zugeordnet werden. Die App bringt sonst eine Fehlermeldung „kein zugeordnetes Netzwerk“.
Die Weboberfläche erlaubt es den Gastzugriff und den angeschlossenen externen Speicher zu konfigurieren, die Festlegung von Gerätezeitlimits für den Kinderschutz, die Priorisierung von Anwendungen und Online-Spielen. Die weiteren Menüs für Sicherheit oder etwa Passthrough-VPN sind eher etwas für fortgeschrittenere Nutzer. Die Oberfläche ist sehr übersichlich, komplett Deutsch und einfach zu handhaben. All diese Funktion sind auch mobil per App verfügbar, was den Zugriff nochmals erleichtert.
Was die Geschwindigkeit angeht, so hat hier Michael Brown einen Test veröffentlicht, welcher im Ergebnis den Router als NAS-Ersatz qualifiziert. Auch hat er, so wie ich den Vor-vor-gänger, den Vorgänger seit dem Release ohne jegliche Probleme in Benutzung, sodass er den Router wie schon viele andere Reviewer wärmstens empfiehlt.
Fazit: Insgesamt macht der Linksys WRT1900ACS einen exzellenten Eindruck. Die Verarbeitung ist einwandfrei und wesentlich stabiler als beim 54. Das Design unterstreicht den Anspruch einen zuverlässigen Router zu kaufen. Während Normalanwender mit der vorinstallierten Software innerhalb von wenigen Minuten nach dem Auspacken fertig zur Nutzung durchkonfigurieren können, ermöglicht das Aufspielen der alternativen open source Firmeware auch dem Crack seine individuellen Einstellungen zu treffen. Aus der Erfahrung mit dem Vorgängermodell, was immer noch tadellos läuft, kann ich schließen, dass man den 1900ACS sicher auch noch in fünf bis zehn Jahren fehlerfrei einsetzen kann. Preislich bewegt sich das Gerät aufgrund dieser Punkte angemessen im oberen Segment. Der Router ist hier bei Amazon.de für derzeit 220 Euro verfügbar.
Disclaimer: Der Linksys Router wurde uns für diesen Test zur Verfügung gestellt.