Jedem guten RPG verleiht etwas die besondere Spannung: Die Story. Ohne eine packende Hintergrundgeschichte würden wir wahrscheinlich bei den „Tötet 10 Wildschweine“- oder „Sammelt 20 Steine“-Quests einfach einschlafen, das Hochleveln der Charaktere wäre zwar schön, aber irgendwie sinnlos und unsere RPG-Helden würden wohl in einer Selbsthilfegruppe enden und sich fragen: „Warum das alles?“ Die Story ist das Herzstück jedes Rollenspiels, sie reißt uns mit, fasziniert uns und lässt uns eintauchen in diese Welt. Und wenn sie uns erst einmal richtig gepackt hat, freuen wir uns natürlich, wenn wir dann mal ein Geheimnis mehr über die vorkommenden Figuren und Begebenheiten entdecken. Für Spieler von Albion Online von Sandbox Interactive wird nun die Story noch ein bisschen greifbarer: Mit Peter Newmans Roman „Landfall (The Tales of Albion)“ wird die Hintergrundgeschichte der drei Hauptfiguren und die Abenteuer, die sie in Albion bestreiten, verraten. Und nicht nur das, auch echte Gilden und Spieler, sowie Orte aus der Alpha und Beta des Spiels sollen einbezogen worden sein! Also mein Interesse ist geweckt, wie stehts mit euch?
Was ist Albion?
Albion ist eine Welt, in der man im Computerspiel herumläuft und Abenteuer erlebt, genau wie die Protagonisten im Buch Landfall. Über die Jahre hatte sich aus einer wüsten, unwirtschaftlichen Gegend, in der nur ein paar Stämme hausten (und von Bestien gefressen wurden, wenn sie Pech hatten), zu einem Land voller Magie, mit Bewohnern, die sich diese angeeignet hatten, um den Gefahren des Landes zu trotzen und den Stimmen der Drachen zu lauschen. Die erste Expedition nach Albion bestand zum Großteil aus Verurteilten und Gesetzlosen, die zweite vom König entsandte Expeditionstruppe war besser ausgerüstet und mit der Mission jenes Land zu bewirtschaften und für Neuankömmlinge bewohnbar zu machen, sowohl diesen dann eine königliche Steuer abzuknöpfen. Die Geschichte im Roman setzt einige Zeit danach an, als eine Flotte von Entdeckern auf Befehl des Königs aufbrechen, Albion zu besiedeln.
Die Figuren… oder zumindest ein paar davon
Die erste Figur, die wir kennenlernen, ist Tia. Sie ist Kapitän des Schiffes Sturdy Girl und segelt gemeinsam mit einer Flotte anderer Schiffe Richtung Albion. Sie träumt vor allem von einer Zukunft und einem besseren Leben in Albion und hofft darauf, sich irgendwann Lady Tia nennen zu dürfen. Dieser Titel irritiert ein wenig in Anbetracht ihres wenig damenhaften Haudegenverhaltens: mit Hut und Armbrust und einer spitzen Zunge setzt sie sich gegen ihre Mannschaft und ihre frechen Töchter durch. Einigermaßen zumindest.
Ihre jüngere Tochter heißt Dorothy, wird aber lieber Dotty genannt und ist ein ziemlicher Wirbelwind, der gern eigene Entscheidungen trifft und selten tut, was man ihr sagt, was ihr, wie sich herausstellt, das ein oder andere Mal das Leben rettet.
Die ältere Tochter Gravia himmelt den Prinzen Randall an, der an Bord der Sturdy Girl in geheimer Mission nach Albion gebracht werden soll. Dieser ist im Besitz einiger alter Bücher, die von Albion handeln und vermutlich von deren früheren Bewohnern stammen. Gravias Großvater und Tias Vater Angry John behält die beiden nicht besonders gut im Auge, da diese entweder am Boden einer Weinflasche kleben oder geschlossen sind, zumindest solange die Schiffsreise dauert.
Lieutenant William Augustus Cornell ist der Sohn von Augustus Cornell, der um einem Prozess zu entgehen seinen Vater nach Albion begleitet. An Bord des Schiffes Sea Bear befinden sie sich in der selben Flotte wie die Sturdy Girl.
Worum geht es in Landfall?
Wie erwähnt ist Tia unsere erste Figur und Kapitän der Sturdy Girl, auf der sie mit ihrer Familie und den Königssohn Richtung Albion fährt. Zumindest solange, bis sich auf dem Sea Bear die königliche Agentin Melody bei Williams Vater meldet. Sie weiß, dass sich auf der Sturdy Girl der Prinz Randall befindet und dieser muss um jeden Preis sterben. William ist von diesem Vorschlag weniger begeistert, denn erst vor einem Moment hat er noch ein Kind an Bord des anderen Schiffes winken sehen, sein Einwand prallt allerdings an Melody und seinem Vater ab. Die Kanonen zerreißen die Sturdy Girl, die zu sinken beginnt. Auch der Sea Bear erleidet Schiffbruch, beide Schiffe gehen unter und die Passagiere tun ihr bestes, um sich am nahen Ufer Albions in Sicherheit zu bringen.
William springt in die kalte See, um das kleine Mädchen, das ihm gewunken hat und bei dem es sich um Dotty handelt, zu retten, was dann allerdings umgekehrt abläuft. Zusammen mit ihr trifft er auf einige seiner gestrandeten Leute, darunter sein von Tias Armbrust getroffener Vater und die verhasste Melody.
Gravia, Angry John und auch der Prinz sind angespült worden und treffen auf Einheimische, die allerdings keine friedlichen Absichten haben und von Stimmen reden, die von der Ankunft der Abenteurer gesprochen hätten. Die Fremden, die sich die Ketzer nennen, gehen sogleich in den Angriff über und die drei Schiffbrüchigen suchen ihr Heil in der Flucht.
Tia hat ebenfalls überlebt und sorgt sich um den Verbleib ihrer Töchter, hat aber als Kapitän andere Pflichten, wie etwa sich um die anderen gestrandeten Besatzungsmitglieder zu kümmern, von denen einige höchstwahrscheinlich Mitglieder des Sea Bear waren. Außerdem tauchen einige Männer auf, die zunächst friedlich wirken. Als aber Gravia, John und der Prinz samt Verfolgern angerannt kommen, entbrennt ein Kampf, bei dem Tias Armbrust zerstört wird und sie deshalb als Erste Magie einsetzt, um die Angreifer unschädlich zu machen.
Wie es nach dieser turbulenten Ankunft weitergeht,…
…müsst ihr selbst herausfinden. Will ja nicht zu viel spoilern. Fakt ist, es wird spannend weitergehen. Peter Newman, Autor von „The Vagrant“, verfügt über einen lockerflockigen Schreibstil, der den Leser fesseln zu vermag und obwohl das Buch auf Englisch ist, lässt es sich gut verstehen, auch wenn man kein perfektes Cambridge-Englisch kann. Das Spiel zum Buch befindet sich noch in der Beta (erscheint für Windows, Mac, Linux, iOS and Android in Q3 2016), bis es veröffentlich wird, könnt ihr euch die Wartezeit mit „Landfall“ versüßen und schon ausführlich erfahren, womit ihr in Albion Online rechnen könnt. Neben dem witzigen Schreibstil und der spannenden Handlung, ist das Buch mit einigen Zeichnungen der Hauptfiguren geschmückt. Mit 281 Seiten, bestehend aus 19 Kapiteln, ist es auch nicht zu langwierig und dennoch lang genug, um einen guten Einblick in die Welt von Albion zu ermöglichen.
Wo kriege ich dieses Buch her?
Als Paperback gibt es dieses Buch für 10,69€ und als eBook für 6,99€ und kann auf der Seite des Spiels Albion Online oder auf Amazon erworben werden. Bisher gibt es beide Varianten nur in englischer Sprache. Euch auf jeden Fall schon mal viel Spaß beim Lesen!