Es war einmal in einem fernen Land, in dem alles aus 3D-Würfeln besteht, eine Familie, die dazu ausersehen war, Monster zu bekämpfen und ihr Reich zu beschützen. Viele Mitglieder dieser Familie waren schon den Monstern zum Opfer gefallen, doch nun gibt es einen neuen Helden, der mit der Hilfe ihrer Seelen alle bezwingen wird: …dich. So beginnt Legacy Quest vom Wiener Entwicklerstudio „Socialspiel Entertainment“ (publiziert von Nexon) auf Android und iOS, ein Rollenspiel, das schon zu Beginn zeigt, wie umfangreich es im Spielverlauf noch werden wird. Nicht nur, dass man eine ganze Burg mit Waffenschmiede und Marktplatz verwalten kann, nein, man hat auch noch einen ganzen Stall voller Helden, die tatendurstig die Welt entdecken wollen. Zu Beginn sind dies bei mir die tapfere Kriegerin Glynis und Zauberer Gregoor, die einen sogleich zu ihrem Anführer ernennen. Der Spieler findet sich sofort in einem Kampf wieder und wird langsam mit dem Spielprinzip von Legacy Quest vertraut gemacht, während er fleißig Helden verbessert und diese durch Spinnen und Zombie verseuchte Instanzen scheucht. Welches der beiden schlimmer ist, könnt ihr für euch entscheiden. Wenn man nicht gerade in einer dieser Instanzen heldenhaft kämpft/ um sein Leben rennt, gibt es viel zu tun auf dem Burghof.
Sehen wir uns doch mal unseren Burghof etwas genauer an!
Der Burghof ist in Legacy Quest der Platz, an dem alle wichtigen Dinge vereint sind und von wo aus man so ziemlich alles steuern kann. Dort befinden sich auch unsere besagten Helden und warten tatendurstig darauf, Spinnen zu schnetzeln oder Gold heimzutragen. An dieser Stelle kann man einiges über die Helden in Erfahrung bringen: welcher Klasse sie angehören, welche Fähigkeiten und Waffen sie besitzen und ähnliches.
In der Burg kann man den aktuellen Fortschritt begutachten, es sind die Erfolge der unterschiedlichsten Kategorien aufgelistet.
Auf dem Markt kann man sein Geld loswerden, wie im echten Leben und das sogar mit echtem Geld! Dort gibt es nämlich Starterpakete, Schädel und anderen nützlichen Kram in einer Preisspanne von 0,99€ bis 99,99€. Gold kann man sich für die Ingamewährung Schädel kaufen, genau wie Kostüme für die Helden (na, die werden sich bestimmt über ein Pandakostüm freuen!), Edelsteine, Waffen, Fähigkeitenbücher und Auferstehungsschriftrollen. Wer dem gierigen Marktgoblin nicht sein hart verdientes Geld, pardon, Schädel, in den Rachen werfen will, kann sich durch Dungeonruns Items erfarmen. Die Schädel gibt es als Bonusbelohnungen auch kostenlos.
Im Alchemieturm kann man geeignete Ausrüstungsgegenstände mit Edelsteinen sockeln, die bestimmte Eigenschaften besitzen. Blaue Edelsteine verbessern in Legacy Quest z.B. die Intelligenz, grüne Edelsteine die Geschicklichkeit und die Roten die Stärke.
Oh nein, ein Friedhof…wofür der wohl gut ist? Na, bestimmt nicht um Erdbeeren anzubauen! Dort landet ein Held, wenn er gestorben ist. Fällt einer der Helden im Kampf und trifft auf den Kerl mit der Sense, hat man die Chance ihn wiederzubeleben, das geht entweder mit Schriftrollen oder mit den Seelen der Monster, die wir getötet haben. (Nämlich all den Spinnen!) Die Schriftrollen erhält man beim Marktgoblin seines Vertrauens, zu Beginn des Spiels hat man bereits eine Schriftrolle im Inventar. Die Seelen sammelt man, wie gesagt, durch das Töten von Monstern, allerdings wird jede Wiederbelebung immer ein bisschen teurer, bis man entweder die Schriftrolle opfern muss, oder den Helden aufgibt. Tut man das, ist der Held futsch. Für immer. Man erhält dann all seine Items zurück und bekommt den nächsten Helden, dem man diese wieder verpassen kann. „(Willkommen, hier ist deine Ausrüstung!“ „Da klebt ja noch Blut dran!“) Da die Sterblichkeit der Helden in Legacy Quest endgültig ist, sollte man immer ein Auge auf den Lebensbalken sowie den Heiltrankvorrat haben!
Der große Baum dient nicht für Bonsaikunst, sondern ist der metaphorische Skillbaum. Dort können wir Talente an Helden verteilen. Die erste Fähigkeit, die man erlernen kann, ist Glynis‘ Wirbelsturmattacke, die effektiv gegen mehrere schwächere Gegner ist. (Wie zum Beispiel Sp….eerskelette.)
In den Schmieden lassen sich Waffen und Rüstungen herstellen, die benötigten Materialien finden sich in den Instanzen. Welche man für das jeweilige Item benötigt, wird darunter angezeigt. Die Materialien heißen Cubbelets (weil ja eh alles hier aus Würfeln besteht), fehlende Cubbelets für die Herstellung eines bestimmten Items sind grau hinterlegt, vorrätige Cubbelets sind farbig.
Die Instanzen spielen in Legacy Quest eine zentrale Rolle, da hier Helden ihre Erfahrungspunkte verdienen und Belohnungen finden und dort auch massenweise Monster lauern. Zugang zu den Instanzen findet man auf der Weltkarte, von da aus kann man überall hingehen, vorausgesetzt, man hat das entsprechende Gebiet bereits freigeschalten. Nach und nach wandert man so durch das Land und cleart Instanz nach Instanz. Bereits geplünderte Dungeons kann man aber trotzdem noch einmal besuchen, nur ohne Truhe am Ende.
Geschichten aus der ein oder anderen Gruft
Das erste Gebiet in Legacy Quest, das wir von den Monstern säubern, hat den blumigen Namen „Land des Elends“ und auch die Folgegebiete haben optimistisch angehauchte Namen wie „Morrast der Verdammten“ oder „Grausamer Wald.“ Bei solch einladenden Namen bekommt man doch direkt Lust auf ein Picknick! Jedes dieser einladenden Gebiete hat auch eine Hauptfestung am Ende unserer Strecke, in der größere Bosse und mehr Schätze auf uns warten. Die Dungeons selbst sehen wie klassische Instanzen aus: mehrere Etagen, verschiedene Gänge, beides gespickt mit Fallen, wie aus dem Boden schießende Pfähle oder schwingende Riesenäxte. Und natürlich gibt es den ein oder anderen Feind zu besiegen, diese alle passend zum düsteren Stil. Wir begegnen Skelettkriegern, Zombies, Geistern, Goblins und massenweise Krabbelviechern.
Gerade mit einem Krieger hat man anfangs zumindest leichtes Spiel. Die Skelettkrieger sind nicht sonderlich stark und halten unserem Helden auch nicht lange stand. Seit der Wirbelsturmattacke, die als AOE gleich mehreren Gegnern Schaden zufügt, renne ich also durch die ersten Hallen jeder Instanz und pulle mir gleich gemütlich eine ganze Gruppe zusammen, um diese dann mit dem Wirbelsturm mit einem Mal zu eleminieren. Passt jedoch auf den Cooldown dieser Fähigkeit auf! Einzeln sind die Skelette schwach, aber wenn man eine ganze Gruppe gepullt hat und sich nicht wehren kann, bekommt man unnötigen Schaden zugefügt.
Wer einen gewissen blonden Elfen mit grünem Hut kennt, weiß natürlich, was er mit den ganzen Töpfen, Vasen und Urnen zu tun hat. Für alle anderen: draufhauen! In den zerbrechlichen Behältnissen ist Gold versteckt und wartet nur darauf, eingesammelt zu werden!
Je tiefer man in ein Dungeon vordringt, desto gefährlicher wird es für den Helden. Nicht nur, dass nun Fallen hinzukommen, die Gegner werden nun schwerer zu besiegen. Einige haben auch spezielle Fähigkeiten, wie zum Beispiel der Golem. Dieser macht ebenfalls eine AOE-Attacke, aus der man schleunigst rausrennen sollte! Bei ihm ist die Gefahr groß, dass man in einer Ecke festsitzt und nicht aus dem Flächenschaden herauskommt, deswegen bei diesen Gegnern lieber gleich in der Mitte bleiben und solange kiten, bis er seine Attacke gemacht hat und gleich danach angreifen, und wieder kiten sobald er sich anschickt, seine AOE zu machen.
Offizieller Legacy Quest Trailer:
https://youtu.be/QMBWQn6Elzo
Fazit zu Legacy Quest:
Vor ein paar Jahren wäre Legacy Quest ein würdiges PC-Spiel gewesen, heute schaffen auch unsere Smartphones solche umfangreichen Rollenspiele. Na? Wer fühlt sich alt? Die Grafik ist durch ihr 3D-Cube-Design eine Hommage an frühere Retrogames, ist aber kein Minecraftklon, sondern hat seinen ganz eigenen Stil. Durch die große, weite Welt voller Dungeons, die alle ihre unterschiedlichen Monster und Bosse beherbergen, und die Möglichkeit, seinen Helden mit dem erhaltenen Loot auszustaffieren und dessen Fähigkeiten festzulegen, ist dieses Spiel über längere Zeit spielbar, ohne langweilig zu werden. Dadurch, dass die Helden in Legacy Quest tatsächlich sterben können und danach fort sind, erhöht sich die Schwierigkeit, so dass man gezwungen ist, vorausschauend zu spielen, statt einfach durch die Instanzen zu rushen. Die Hintergrundstory über das Erbe der Ahnen liegt wirklich etwas im Hintergrund, spielt aber dennoch eine zentrale Rolle. Also ran an die Axt und auf ins Dungeon!