Es ist ein schöner Tag und so beschließt Greg, sich mit seiner Freundin im Park zu treffen und ein Eis essen zu gehen, denn sie hat eine wichtige Neuigkeit für ihn. Doch leider kommt sie nicht einmal dazu, ihm diese zu erzählen, da plötzlich ein grelles Licht alles überblendet und plötzlich ist Chloe weg und Greg verliert das Bewusstsein. Eben noch war Gregs größtes Problem der diskussionsfreudige Eisverkäufer und dann verschwindet Chloe spurlos, wie vom Erdboden verschluckt. Aliens?! Dies ist zumindest die einfachste Erklärung für Greg, denn die Seltsamkeiten hören nicht auf: Gregs bester Freund Tom erinnert sich an keine Chloe und auch in der gemeinsamen Wohnung gibt es keinen Hinweis auf Gregs Freundin. Greg ist sicher, dass Chloe kein Hirngespinst ist und begibt sich auf eine fieberhafte Suche nach der Wahrheit. Was klingt wie ein ziemlich cooler Film ist in Wirklichkeit ein äußerst handlungslastiges Spiel namens Lost Echo von griechischen Entwickler KickBack, das ihr auf iOS, Windows Phone und Android für je 2,99€ kaufen könnt. Ich habe es für euch gestestet den ganzen Tag gesuchtet und berichte nun, was euch in Lost Echo erwarten wird!
Wo ist Chloe?
Greg zweifelt langsam an seinem Verstand, als er aus dem Krankenhaus, in das er nach der seltsamen Explosion im Park gebracht wurde, entlassen wurde. Gibt es wirklich keine Chloe und er hat tatsächlich bei der Explosion (oder was auch immer es war) einen Hirnschaden davongetragen und bildet sich die gemeinsame Vergangenheit nur ein? Oder versucht jemand zu vertuschen, dass es je eine Chloe gab? Na, was hättet ihr an seiner Stelle wohl als erstes gemacht? Natürlich gegoogelt! Und siehe da, Chloe existiert tatsächlich, zumindest besitzt sie eine Telefonnummer und einen Arbeitsplatz! Trotzdem beweist dies noch nicht, dass Chloe wirklich im Park gewesen ist oder erklärt, wo sie hin ist. Immerhin fehlen all ihre Sachen und es lief doch eigentlich so gut zwischen Chloe und Greg! Für ihn ist es alles zu viel und er geht erstmal schlafen und natürlich formen seine wirren Gedankenfetzen einen Traum, in dem es um Chloe geht, die im Park herumstreunt.
Als Greg erwacht, führt ihn sein erster Weg in ebenjenen Park, weil er nach einem Hinweis darauf sucht, ob Chloe wirklich am Tag der Explosion im Park gewesen ist. Nachdem er nicht davor zurückschreckte in Mülltonnen zu wühlen, findet er dann Chloes Kette auf einem Kiesbett. Überzeugt durch diesen Hinweis geht Greg zu seinem Kumpel Tom in die Bar, um ihm Chloes Existenz zu beweisen, welcher jedoch skeptisch bleibt. Und dann entdeckt Greg Chloe, zumindest im Fernseher über dem Tresen im Hintergrund einer Nachrichtensendung. Chloe ist kein Hirngespinst, Chloe existiert! Nun beginnt für Greg eine lange Suche nach Hinweisen, die viele Rätsel aufgibt und nur durch seinen Einfallsreichtum vorwärts geht.
Die Welt von Lost Echo
Allein wegen der Grafik ist es dieses Spiel wert, gespielt zu werden, denn in einer futuristisch gestalteten Spielwelt können wir uns durch Point ans Click selbstständig durch die 3D-Umgebung bewegen und müssen mit den Gegenständen um uns herum interagieren, um Türen zu öffnen oder Rätsel zu lösen. Gregs Zuhause sowie die Stadt, in der er mit Chloe lebt, befinden sich in einem fortschrittlichen Zeitalter in der Zukunft, in der die Technologie auf einem sehr hohem Stand ist. Die Verwaltung von Gregs trauten vier Wänden unterliegt so einer KI, die Anrufe entgegennimmt, Besucher registriert und sogar die Temperatur seines Ofens regulieren kann! Fingerabdruck- und Stimmenerkennungssicherungen ersetzen so manches Türschloss, was einiges an Kreativität erfordert, um fremde Türen zu öffnen. Im Laufe seiner Suche gelangt Greg auch in nicht ganz so glanzvolle Umgebungen. Schmierige Barhinterzimmer, verlassene Ruinen und eine surreale Gedankenwelt werden von uns erkundet.
Minigames, Rätsel und …Schach?
Keine Bange, ihr müsst keinen Profischachspieler besiegen und auch beim Stromkasten im Bild wird euch kein elektrotechnisches Fachverständnis abverlangt. Ihr braucht nur einen Hauch Kreativität und etwas Zeit um herumzuprobieren, bis ihr so ziemlich alle Rätsel lösen könnt. Ihr müsst ähnlich wie in Spielen wie „Can You Escape“ Gegenstände finden, richtig kombinieren und sie einsetzen. Kleiner Tipp zu einem der Lost Echo-Rätsel: So öffnet ihr die besagte Fingerabdruck- und stimmenerkennungsgeschützte Tür zum Beispiel mit der Kombination von Knete, Silicon und Gregs computergesteuertem Ofen. Neben diesen Kombinationsrätseln gibt es von Zeit zu Zeit auch Minigames, wie das Reparieren des Sicherungskastens oder das Schachspiel. Greg spielt Schach? Hat der nix zu tun? Ich dachte, der sucht seine Freundin! Um andere Figuren für seine Zwecke zu gewinnen, muss Greg sich einschleimen und dafür Aufgaben lösen. Das Schachspiel ist das Resultat von sowas, aber keine Panik, ihr müsst nur die letzten Züge setzen, um den Gegner Schach Matt zu setzen. Auch sprachlich interagiert Greg mit den anderen Figuren, was durch die Sprüche der Figuren ziemlich witzig zu lesen ist.
Und? Findet er Chloe wieder?
Denkt ihr echt, das verrate ich jetzt? Das Ende der Geschichte bleibt offen, hält jedoch einige krasse Wendungen gegen Schluss bereit, denn irgendwie ist doch alles ganz anders, als es am Anfang zu sein schien. Aliens gibt es keine zu sehen, dafür aber Zeitreisen und andere sehr verwirrende Dinge. Zumindest erfahren wir noch, wieso das Spiel eigentlich „Lost Echo“ und nicht „Lost Chloe“ heißt. Wir dürfen also hoffen, dass es vielleicht noch eine Fortsetzung zu Lost Echo geben könnte, in der dann die Handlung fortgesetzt werden würde. Bis es vielleicht mal irgendwann soweit ist, kann man in einem Gelegenheitsmodus eine einfache Version des Spiels mit mehr Hinweisen oder im normalen Modus einfach in einem zweiten Slot nochmal von vorn spielen. Die einzelnen Frequenzen lassen sich jederzeit wiederholen. Die im Spiel getroffenen Entscheidungen beeinflussen den wesentlichen Verlauf der Geschichte nicht, aber gerade am Anfang entscheidet sich, wie der Eisverkäufer für uns genannt wird. Mein Fazit zu Lost Echo: Es ist ein sehr fesselndes Spiel, das man unbedingt so schnell es geht durchspielen will und dann schon ein wenig hinterhertrauert, wenn man es dann tatsächlich bis zum Ende durchgespielt hat.