Wer eine Wii hat, kennt sie schon: die Miis. Mir persönlich begegneten sie das erste Mal in einem Fitnessprogramm für die Wii. Die Miis dienen als Verkörperung unseres alter egos und hüpfen, drehen und dehnen sich mit uns und jetzt ziehen sie auch auf unser Handy ein! Nintendo hat sich getraut und mit Miitomo, kostenlos für Android und iOS zum Downloaden, seine erste App herausgebracht! Was man in Miitomo alles machen kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Die Erstellung eines Mii
Die Charaktere können manuell oder nach einer Gesichtserkennung über die Kamera erstellt werden. Lässt man einen Mii durch die Gesichtserkennung automatisch zusammenbasteln, bekommt man einen fertiggestalteten Mii präsentiert, was ziemlich witzig ist. Manuell hat man die Wahl, sich selbst Gesichts-, Augen-, Nasen- und Mundformen auszuwählen, eine Frisur auszusuchen und Haar-, Augen- und Hautfarbe festzulegen. Hat man sich für eine Variante der Miierstellung entschieden und seine Figur äußerlich gestaltet, geht es weiter. Die inneren Werte zählen nämlich auch bei Miis! Die Stimme kann individuell eingestellt werden, hinsichtlich ihrer Tiefe, der Stimmlage, des Tempos, des Akzentes und der Energie. Es gibt auch eine Vorauswahl, die man wählen kann, dort gibt es von hohen Kinderstimmchen bis zur brummigen Greisenstimme eine gute Auswahl.
Der eigene Name wird zum Test ausgesprochen, später trägt der Mii jeden Text mit dieser Stimme vor. Genau wie bei den Einstellungen zur Stimme, werden die Einstellung zur Persönlichkeit über ein Fünfeck dargestellt. Persönlichkeit, Sprechweise, Bewegungen, Denkweise und Ausdruck können durch Halten und Ziehen eingestellt werden. Am Ende bekommt man dann eine Charakterbeschreibung zu sehen, mein Mii zum Beispiel ist ruhig, sein erster Eindruck wirkt ausgeglichen und er bzw. sie ist entspannt, unbedarft, feinsinnig, ehrlich, aufmerksam und freundlich. Diese Eigenschaften beeinflussen, wie Miis auf ihre Mitmiis reagieren. Wollt ihr mal meinen fertigen Mii sehen?
Kleider machen Miis!
Da ist sie ja! Und ähnelt tatsächlich mit ein bisschen Fantasie dem Original. Zunächst tragen alle Miis eine schlichte Kleidung, wir können aber für Mitomo-Münzen im Ingame-Shop andere Klamotten kaufen. Die Münzen kann man im Spiel verdienen oder aber für Echtgeld (von 0,99€ bis 74,99€) kaufen. Die Kleidung ist zuweilen sehr fantasievoll, so gibt es neben normalen Hosen, Röcken und Oberteilen auch Kostüme, die Auswahl ändert sich regelmäßig. Durch neue Outfitkombinationen steigt das Modelevel. Items kann man auch durch ein Minispiel Mii-nispiel erhalten, wenn man „Mii über Kopf“ spielt.
Mii über Kopf
Bei „Mii über Kopf“ steckt der eigene Mii in einer Art Flipperautomaten fest. Er fällt von oben nach unten und wird herumgeschleudert und gekickt, was das Zeug hält. Ziel ist es, auf einer der Plattformen zu landen, wo tolle Items oder Süßigkeiten warten. Je nach laufender Aktion gibt es unterschiedliche Items zu gewinnen, für jede Kollektion gibt es ein eigenes „Mii über Kopf“, wohl damit man die Chance hat, mal eine Sammlung gezielt zu vollenden. Zum Spielen benötigt man entweder Miitomo-Münzen oder Spielscheine, die man durch Belohnungen und Geschenkboxen erhält.
Fragen über Fragen in Miitomo
Die Hauptbeschäftigung des Miis ist es, dir Löcher in den Bauch zu fragen, denn er will wirklich alles über dich wissen. Die Art der Fragen sind ganz unterschiedlich. So fragte mich mein Mii, wie viele Geschwister ich habe, was ich am Wochenende geplant habe, welches Internetvideo mich zuletzt belustigt hat oder welches Buch ich lesen möchte. Die Antwort wird in ein Antwortfeld geschrieben und vom Mii mündlich wiederholt. Dafür stehen einem aber nur eine begrenzte Anzahl an Zeichen zur Verfügung. Und wozu all diese Fragen? Das Ziel bei Miitomo ist es, seine Miis mit den Miis seiner Freunde abhängen zu lassen, die sich dann durch die Frage-Antwort-Spielchen unterhalten. So erhält man Informationen über seinen Freund, die man vielleicht selbst noch gar nicht wusste!
Freunde der Mii
Um mit jemandem befreundet zu sein, benötigt man Facebook oder sollte Twitter benutzen, denn sonst ist der Mii ziemlich einsam. Man kann aber auch Freunde direkt hinzufügen, wenn sie sich am selben Ort befinden wie man selbst. Hat man ein paar Freunde hinzugefügt, findet man sie in einer Freundesliste. Freunde können besucht werden oder uns besuchen und plaudern dann miteinander. Es gibt eine eigene Fotofunktion, mit der unser Mii vor verschiedenen Hintergründen posieren kann, diese Bilder findet man in einer Bildergalerie, in der man die Bilder auch kommentieren kann.
Fazit zur Miitomo App:
Miitomo ist mal etwas Neues. Stellvertretend für uns selbst haben wir statt einem Profilbild einen sprechenden, reagierenden Mii, der uns optisch wie charakterlich ähneln kann, wenn man ihn entsprechend einstellt. Die große Auswahl an Kostümen und Kleidung lässt großen Spielraum, seinen Mii eine ganz persönliche Note zu verleihen. Vor allem die Kostüme sind witzig. Mein Pfannkuchen-Kostüm im Bild habe ich in „Mii über Kopf“ gewonnen. Passend dazu gibt es noch einen Hut, ich habe mich allerdings (aus Nostalgie) für den Mario-Hut entschieden. Wünschenswert wäre noch eine Möglichkeit, online Freunde hinzuzufügen, ohne dafür ein Facebook- oder Twitterkonto zu benötigen. Für das Hinzufügen von Freunden erhält man übrigens auch noch einmal Miitomo-Münzen.