Die Welt hat sich geändert. Anomalien haben einen ganzen Abschnitt der Welt verseucht, so dass sie nicht mehr betreten werden können. Menschen haben sich in Zombies verwandelt und streifen durch das Brachland. Die Natur hat sich das Land zurückerobert und keine Menschenseele, die noch ganz bei Trost ist, käme auf die Idee, auch nur einen Fuß in diese lebensfeindliche Einöde zu setzen. Auch du, ein Schriftsteller, der gerade Informationen über die verseuchte Zone für ein neues Buch sammelt, hattest nicht vor, mit diesen Gefahren Bekanntschaft zu schließen und warst daher froh, weit oben im Helikopter zu sein. Doch diese Freude währt nur kurz, als der Helikopter abstürzt und alle ums Leben kommen. Nur du hattest Glück, denn weil du nicht angeschnallt warst, wurdest du herausgeschleudert und könntest jetzt Marchmallows am brennenden Hubschrauberwrack grillen. Leider aber hast du keine Marchmallows, du hast gar nichts und musst Wurzeln essen um zu überleben. Die neue App The Abandoned ist eine Mischung aus Action- und Survivalspiel von Gaijin Distribution (Entwickler bekannt durch Fantasy Conflict) und kann für 1,99€ auf iOS und Android gespielt werden. Es geht in erster Linie darum, am Leben zu bleiben, Nahrung zu finden und nicht wahnsinnig zu werden, nebenbei versuchen dann noch ein paar Zombies einem das Bein abzuknabbern, was vielleicht einer der Gründe für die Usk 16 Einteilung ist.
Kein Grund gleich durchzudrehen!
Zombies sind schon ein verständlicher Grund für Besorgnis, außerdem sind wir hier ganz allein im Nirgendwo und haben nichts zu essen! Was jedoch wirklich aufs Gemüt schlägt, ist die Dunkelheit. Auch der Verzehr von rohem Fleisch sorgt für miese Laune, was man auf einer Leiste im Auge behalten kann. Anders als in den meisten Spielen, die nur einen einfachen Lebensbalken haben, gibt es bei The Abandoned gleich mehrere Balken. Einer davon ist tatsächlich ein Lebensbalken, symbolisiert durch ein Herz, der die körperliche Gesundheit anzeigt. Giftige Pflanzen, Stürze oder Angriffe senken ihn. Die nervigste Skala ist die Hungeranzeige, dargestellt durch eine kleine anatomisch vereinfachte Abbildung eines Magens. Und der ist irgendwie ständig leer, was ja kein Wunder ist, wenn man nur ein paar Wurzeln und Beeren essen kann. Gegrilltes Essen sättigt mehr, vor allem Wildtierfleisch, Beeren sind eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Erwähnte Psyche besitzt auch einen Balken, auf dem der Verlust über die geistige Kontrolle dargestellt ist. Symbol dafür ist ein kleines Hirn. Na, das gefällt den Zombies bestimmt. Bessern lässt sich die Laune durch Lagerfeuer und dem Verzehr von Pilzen und Beeren mit berauschender Wirkung. (Ja, echt jetzt. Nicht zur Nachahmung empfohlen!) Behält man diese Werte stets im Blick, hat man zumindest die Chance zu überleben, außer natürlich, man wird von einem Zombie gefressen.
Zombies, Wölfe und andere Dinger, die einen fressen wollen
In der Seuchenzone wimmelt es von Zombies, die einen wirklich gern auf die Speisekarte setzen möchten, geht man aber den verlassenen Dörfern aus dem Weg, trifft man seltener auf die wandelnden Toten. Kleiner Tipp: Gerade zu Beginn von The Abandoned hat man nur eine begrenzte Auswahl an Waffen, bevor man auch Fernkampfwaffen craften kann. Effektiv gegen die Untoten ist aber gerade eine Anfangswaffe: Die Axt. Sie lässt den Zombie nicht nah genug an uns heran und macht guten Schaden. Wer braucht da schon ’ne Armbrust! Doch nicht nur die Zombies stellen eine Bedrohung dar, auch Wölfe machen Jagd auf den armen Schriftsteller. Besiegt man diese, erhält man dafür jedoch lecker Wolfsfleisch und einen Pelz, aus dem man einen Mantel oder einen Schlafsack basteln kann. Richtig gruselig wird es bei The Abandoned nachts: Es schleicht sich eine böse Kreatur mit roten Augen an, die uns leicht töten kann, sich aber nicht an das Lagerfeuer rantraut. Nach meiner ersten Begegnung mit ihr habe ich bei Einbruch der Dunkelheit immer schnell meinen Brennholzvorrat aufgestockt, um die Kreatur fernzuhalten. Mit einer Fackel können die ganz Mutigen auch versuchen, sich mit der Kreatur anzulegen.
Munteres Farmleben in The Abandoned
Naja, ganz so munter ist das Leben in The Abandoned durch die Zombies dann doch nicht, aber abgesehen von den Kämpfen gegen Zombies und andere hungrige Kreaturen dreht sich das Spiel vor allem um den Überlebensaspekt. Durch Materialien wie Stöcke, Rinde, Blätter und Holzklötze, die man durch das Fällen von Bäumen gewinnt, Fundstücke wie Nägel oder Beute wie Kaninchenfell kann man sich die Einöde schön kuschelig einrichten. Ein Lager oder ein Schlafsack, in dem man ein Nickerchen machen kann, Kleidung, Werkzeug, … die Möglichkeiten, Dinge herzustellen, sind schier endlos. Durch neue „Gebäude“ wie eine Werkbank können neue Rezepte freigeschalten und neue Items hergestellt werden. Wäre die ziemlich gute Grafik pixeliger, könnte man sich wie in Minecraft fühlen…nur mit mehr Zombies. Mit der Zeit hat man dann ein gut ausgestattetes Lager aufgebaut und auch der Hunger ist kein Problem mehr, wenn man sich an selbstangelegten Pilz- und Pflanzenbeeten labt oder Hasen- und Rattenköder aufgestellt hat. Ein provisorischer Kühlschrank hält die Nahrung auch länger frisch und durch einen Räucherofen kann man auch Fleisch lange haltbar machen. Weswegen waren wir nochmal hier? Ach ja! Wir suchen ja eigentlich einen Weg aus der Zone heraus!
Die Anomalien
Sieht man in der Zone irgendwo einen seltsamen Nebel, langsam wehende Blätter oder ein Glitzern, sollte man am besten gleich die Richtung wechseln, denn diese Erscheinungen sind sogenannte Anomalien. Was für Anomalien gibt es in The Abandoned denn überhaupt?
- Wer auf eine Feuerwand trifft, hat eine Anomalie vor sich, die thermischen Schaden hervorruft, indem sie den Schriftsteller grillt, also geht lieber einen anderen Weg.
- Unauffällig, aber gefährlich sind Blitzanomalien, die man erst richtig sieht, wenn man reingelaufen ist und elektrischen Schaden bekommt.
- Große pilzähnliche Sporen wachsen von jetzt auf gleich aus dem Boden und verströmen toxische Dämpfe, die den Spieler vergiften.
- Der bunte Nebel lässt den Schriftsteller ohnmächtig oder wahnsinnig werden.
- Auffällig langsam fallendes Laub ist eine Anomalie, die den Spieler verlangsamt. Schlecht, wenn man gerade vor etwas wegrennt!
Manche Anomalien erkennt man schon aus großer Entfernung und kann ihnen gut ausweichen, einige sind allerdings gut getarnt oder spawnen mitten im eigenen Lager. Weicht man nicht schnell genug aus, kann eine Anomalie zum Tod führen. Angeblich sollen einige auch positive Effekte besitzen, zumindest verkündet das ein Tipp im Ladescreen, aber bisher bin ich immer nur gegrillt worden. Es soll auch sogenannte Artefakte geben, die der Spieler finden und nutzen kann, doch auch auf die stößt man erst im späteren Spielverlauf.
Wird man dann doch gefressen, vom Blitz getroffen oder ist verhungert, spawnt man am letzten Speicherpunkt, der am Anbruch jedes neuen Tages überschrieben wird.
Fazit:
The Abandoned ist ein sehr umfangreiches Survival-Action-Spiel. Tag- und Nachtwechsel bringen Abwechslung, da nur am Tag Materialien gesammelt und die Zone erkundet werden kann, denn nachts versteckt man sich lieber in der Nähe eines Lagerfeuers, damit einen das rotäugige Monster nicht holen kommt. Durch die Vielzahl der Herstellungsmöglichkeiten kann man sich mit vielerlei Werkzeugen und Waffen ausrüsten, die das Leben in der Zone deutlich vereinfachen. In den drei Spielmodi Geschichte, Abenteuer und Überleben hat man auch noch eine Abwechslung. Es ist empfehlenswert, mit Ton zu spielen, da ein Heulen vor sich nähernden Wölfen oder ein Stöhnen vor Zombies warnen kann.