„….pass auf, das ging so, was ich meine: Dum di dum di di didi, badi bong, dum di di…, weißt du, was ich meine?“. Wie oft haben meine Gespräche nicht schon so angefangen und ich glaube, vielen von euch ging es schon häufig ganz ähnlich. Man hat eine Melodie im Kopf, vielleicht auch nur ein winzig kleines Stückchen, aber kommt beim besten Willen nicht darauf, wie das Lied heißt. Für mich kann das unheimlich frustrierend sein und es raubt mir kostbare Gehirnkapazität, von der ich doch jedes bisschen brauche. Doch lasset euch sagen, liebe Musikjünger, Hilfe naht und zwar mit SoundHound. Die Musikerkennungs-App aus dem Hause SoundHound Inc. erkennt zuverlässig die gesuchten Lieder und hat aber darüber hinaus noch jede Menge mehr zu bieten. Was es noch zu entdecken gibt und wie die Suche jetzt ein Ende hat, erfahrt ihr gleich.
Was ist SoundHound?
Bei SoundHound handelt es sich um eine App, die Musik in deiner Umgebung sucht und findet. Neben dem Titel und dem Interpreten bekommst du noch jede Menge weitere Infos mitgeliefert. Das kommt nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen Usern gut an, allein bei Android wurde das kleine Genie über 50 Millionen mal heruntergeladen.
SoundHound ist erhältlich für Android, iOS und Windows. Wir haben hier die Premium-Version für Android getestet, die du für 5,49 € bekommst. Für iOS kostet SoundHound 6,99 €. Es gibt allerdings auch kostenlose Versionen (hier gratis Download bei iTunes und Google Play), für Windows sogar ausschließlich (siehe unten in der Check-App-Box). Der Hauptunterschied besteht, wie es meistens so der Fall ist, hauptsächlich in der Werbung, die bei der gekauften Alternative wegfällt. Die Benutzeroberfläche unterscheidet sich also lediglich dadurch. Links siehst du die Variante mit Werbung, rechts ohne.
Was kann SoundHound denn nun genau?
Die Hauptfunktion und auch der Hauptgrund, sich die App herunterzuladen ist sicherlich, dass SoundHound ein probates Mittel gegen hartnäckige Incognito-Ohrwürmer ist. Soll heißen: Wenn ihr nicht wisst, welches Lied ihr gerade im Radio oder in eurem Kopf hört, fragt ihr einfach den SoundHound. Aber auch andere interessante Funktionen hat er zu bieten. Was SoundHound im einzelnen kann, folgt auf dem Fuße.
Musikerkennung
Du hörst Musik, öffnest die App und SoundHound liefert ab. Sobald du SoundHound öffnest, kommst du auf die Startseite, bei der du sofort mit deiner Suche loslegen kannst. Das ist besonders praktisch, wenn es schnell gehen muss, weil das Lied im Radio beispielsweise schon fast vorbei ist.
Du tippst also auf das orangefarbene SoundHound-Logo…
…wartest 2-3 Sekunden… et voilà, hast du deinen gesuchten Titel.
In meinem Kopf ist meistens ziemlich viel los und vor allem gibt es da immer Musik. Wenn es dir auch so geht, hat SoundHound auch hierfür eine Lösung, denn du musst das Handy nicht unbedingt vor’s Radio halten. Hast du das gesuchte Musikstück nicht parat, kannst du mit der einzigartigen Sing- und Summtechnologie auch so an’s Ziel gelangen. Singe dem SoundHound einfach etwas vor oder summe vor dich hin, höchstwahrscheinlich wird er es erkennen. Dafür musst du kein Gesangsgenie sein, von relativ originalgetreu bis ganz schief habe ich alles getestet und wurde nicht enttäuscht. Auch hier liefert SoundHound zuverlässig Ergebnisse.
Laut Herstellerangabe ist es für die Suche wichtig, dass deine eigene Lautstärke oder die des Radios mindestens mittellaut bis laut ist. Hier hat SoundHound die Vorgaben sogar übertroffen, denn selbst bei ganz leiser Musik wurden die Titel erkannt. Dafür ist es allerdings, wie generell bei der Suche, wichtig, dass es keine Hintergrundgeräusche gibt. Das ist nämlich das einzige, womit die App nicht gut klarkommt. Ist es um dich herum zu laut, verweigert SoundHound die Aussage. Entweder waren die Umstände so ungünstig, dass er gar nichts erkennt oder er stellt Vermutungen an und macht dir Vorschläge. Dann kannst du durch beispielsweise durch Nennen des Interpreten, soweit bekannt, das Ergebnis verfeinern und so an dein Ziel kommen.
Rein theoretisch wäre es möglich, dass unter den Millionen von gelisteten Titeln einmal genau dein gesuchter nicht dabei ist. Mir ist das allerdings noch nie passiert und ich habe mir wirklich Mühe gegeben, SoundHound an seine Grenzen zu bringen. Von Klassik über Kinderlieder bis sogar hin zu seltenen Schlagern wurde alles erkannt. Hat es einmal gehakt, dann lag das nur an den zu lauten Hintergrundgeräuschen.
Neben dem Titel und dem Interpreten bekommst du gleich zu Beginn noch wirklich viele Hintergrundinformationen. Zum Beispiel kannst du das Lied auf deine Playlist hinzufügen, mit Freunden teilen, zu „google play“ weitergeleitet werden oder das Lied gleich noch einmal kurz anspielen – verbundene Spotify Premium-Nutzer können es sogar in voller Länge anhören und anschauen.
Live Lyrics
Du hast dein Karaoke-Gen entdeckt oder wolltest schon immer mal wissen, was der Typ da eigentlich so gekonnt vor sich hin nuschelt? Damit es in Zukunft nicht mehr zu Missverständnissen à la „Es tobt der Hamster vor meinem Fenster“ kommen muss, kannst du den Text live mitlesen oder dir gleich die kompletten Lyrics anzeigen lassen. Das ist eine meiner Lieblingsfunktionen und wird von mir sicher auch in Zukunft noch oft genutzt werden.
Die Interpreten
Hier erfährst du noch mehr über diejenigen, deren Musik du gerade gelauscht hast. Neben Alter und Herkunft kannst du auf komplette Biografien zurückgreifen. Außerdem bietet dir SoundHound alles, was die sozialen Medien hergeben. Verfolge zum Beispiel, was dein Idol auf Facebook treibt und sei so immer auf dem Laufenden! Die letzten Einträge kannst du sofort sehen, für mehr lasse dich einfach weiterleiten.
Du willst beim nächsten Gespräch als Musikkenner glänzen und ganz genau Bescheid wissen? SoundHound liefert dir Toptitel des Künstlers mit allem drum und dran. Auch hier erfährst du wieder alles über den neuen Song oder wer wann auf Tour ist.
Videos
Schau hier nach, welche Videos zu deinem Song bei YouTube stehen. Das neue Musikvideo, Studioaufnahmen, Nachrichten an die Fans…in dieser Rubrik kannst du alles entdecken.
In folgenden Alben
Wie die Überschrift verrät, kannst du in dieser Rubrik nachschauen, auf welchen Alben der gefundene Titel zu haben ist. Das ist besonders interessant bei älteren Liedern, die zum Beispiel neu aufgenommen wurden. Wählst du dir nun eines der von SoundHound angebotenen Alben aus, bekommst du darüber zahlreiche Informationen, ganz in dem Stil des zuvor gesuchten und gefundenen Liedes.
Auch hier liefert dir SoundHound wieder viele, viele Informationen. Ob Erscheinungsjahr, Titel, die sich auf dem Album befinden oder sogar Albumbesprechungen – es bleiben keine Wünsche offen. In die genannten Titel kannst du dann wiederum hineinhören.
Zu guter Letzt
Jetzt weißt du eigentlich fast alles, was du mit SoundHound so anstellen kannst. Doch wenn du noch mehr willst, folgen hier noch ein paar Kleinigkeiten, die dem SoundHound die Kirsche aufsetzen, oder so ähnlich:
- SoundHound liefert dir täglich Künstler, die an diesem Tag Geburtstag haben
- es gibt wöchentlich ausgewählte Titel, Alben, Künstler und Interpreten, die du vielleicht noch nicht kennst, aber dringend kennen solltest
- entdecke die Topcharts aus verschiedenen Genres, ob aus Pop, Rock, Elektro oder Urban – du entscheidest, was dir am besten gefällt
- wenn du möchtest, kannst du dich registrieren, um deine eigenen Lieder-Entdeckungen zentral zu speichern und eine Spotify Playlist zu erstellen
- es gibt eine Kategorie namens „Empfohlene Titel“ – die App macht dir hier Vorschläge, was dir außerdem gefallen könnte
Zusammenfassend finde ich, dass SoundHound eine großartig gelungene App ist, die Musikliebhabern und -hörern das Leben wirklich erleichtern kann. Wer sich dann noch genauer mit den zusätzlich gelieferten Informationen rund um Künstler und Titel beschäftigt, kommt mit SoundHound super leicht und vor allem schnell an’s Ziel. Mir ist es dann nicht nur einmal passiert, dass aus einem „schnell mal gucken“ ein halbstündiger Musikexkurs geworden ist und das spricht ja wohl für sich. Auf meinem Smartphone jedenfalls hat der SoundHound ein lauschiges Plätzchen zum Bleiben bekommen.
Update 2024: SoundHound im Scheinwerferlicht: Ein finanzielles und funktionales Roundup – Check-App