Farbrausch: Rosa, Rot, Gelb, Grün, Blau und viele Zwischentöne. Die positive Wirkung vom Farbenspiel auf die Psyche müsste man mir erstmal erklären oder ich würde mal Google fragen, warum grau nicht irgendwie so schön durchschnittlich ist. Aber wieso der Aufwand, das bunte Leuchtspektakel am Fuß dieses Philips Monitors ist einfach nur schön. Und so bezieht sich die Überschrift nicht nur auf die Wiedergabe auf dem Display selbst, sondern das besondere Special dieses Monitors. Zum Peripheriegerät gehört wie immer auch eine kryptische Typenzeichnungen, nämlich 275C5QHGSW. Man könnte ihn aber auch nur Atmospheric-Monitor nennen, auch wenn ich mit diesem Vorschlag nicht eine Reise nach San Francisco im Sommer gewinnen würde. Aber wozu auch das? Der Hersteller hat für den Farbwechsel-Effekt im leuchtenden Standfuß einfach den Begriff Ambiglow Plus auf Lager. Der 27 Zoll Officemonitor hat natürlich auch weitere technische Merkmale, welche wir uns von der Bildqualität des AH-IPS-Display bis hin zu den ergonomischen Verstellmöglichkeiten anschauen wollen. Und gerade für Nutzer eines Smartphones oder Tablets bietet der speziell für MHL vorgesehene HDMI-Eingang des Monitors noch ein Extrafeature, um das mobile Gerät aufs große Display zu bringen.
Ambiglow bezeichnet bei Philips eine Technologie, bei welcher durch farbige LEDs ein stimmungsvoller Farbeindruck entsteht. Diese strahlen oftmals die Wand hinterm Gerät an, bei TV-Geräten gibt´s das auch schon ne ganze Weile vom Hersteller und nennt sich Ambilight-System. Der größere Anspruch des Begriffs verweist schon darauf, dass dann gleich das ganze Umgebungslicht des Zimmers sich ändert und man augenschonender schauen kann. Beim Monitor hier ist das nochmals eine Stufe dezenter. Nur der Fuß leuchtet. Die Frage, ob man bei der Arbeit abgelenkt ist, stellt sich ohnehin gar nicht erst. Denn natürlich lässt sich das Licht verschiedentlich manuell anpassen und man muss nicht auf die Automatik vertrauen. Und auch die Option „Aus“ gibt es. Aber das wäre so, als würde man das Einhorn am Fliegen hindern. Macht die Nyan Cat nicht traurig.
Ersteindruck und Design
Runder tellerförmiger Standfuß, ein sehr schmaler Rahmen wie man ihn von den neuen Philips Monitoren kennt. Das Gerät hat ein mattes Panel und eine weiße Hochglanz-Oberfläche. Der Ersteindruck vor der Aktivierung ist „dezent“. Dann kommt das gerade beschriebene Lichtspektakelchen. Im gewölbten Fuß, welcher mich durch seine gläsern wirkende Hartplastik etwas an eine dieser milchglasigen Deckenleuchten erinnert bzw. das Gehäuse des iMac G3, pulsieren die LEDs wie in einem Räucherstäbchenlädchen. Danke an die deutsche Sprache übrigens auch für dieses Wort. Das sieht dann in etwa so aus wie auf folgendem Bild, wobei es noch ein paar mehr Farbtöne gibt.
Wir wollen uns nun aber nicht von den Farben blenden lassen und mal trotzdem die Basics anschauen. Die Maße wollen als Kontrast genannt werden und die lauten 613 x 482 x 245 mm, wobei die Tiefe wie immer vom Fuß stammt. Er erfordert einen üblichen Standplatz, eine Wandbefestigung ist logischerweise nicht vorgesehen, jedoch gibt es eine Öffnung für ein Schloss. Der Standfuß weist nur geringe Einstellmöglichkeiten auf. Lediglich die Neigung kann zwischen -5 bis +20 Grad verändert werden, um den Lichteinfall aufs Display zu regulieren. Eine Höhenverstellung oder Drehung ist nicht möglich. Die Stabilität des Monitors ist sehr gut, selbst größere Wackler am Schreibtisch können ihn nicht aus der Balance bringen. Mit seinem Gewicht von 5,74 kg dürfte er auch auf einem Wandregal abstellbar sein.
Die Rückseite weiß wie der Fuß zu entzücken, da sie leicht gewellt ist und einen modernen Eindruck macht. Das Logo des Herstellers findet sich mittig vorn sowie auf der Rückseite eingelassen.
Die Verarbeitung des Geräts ist gewohnt von hoher Qualität. Die Spaltmaße des Rahmens sind auf der Front und Rückseite gleichmäßig, die Oberflächen wirken trotz Plastikeinsatzes hochwertig.
Anschluss eines Smartphones möglich
Rückseitig sind offen ohne Vertiefung die Anschlüsse zugänglich. Verbaut sind zwei HDMI-Schnittstellen sowie für die Analogen sogar noch eine VGA-Buchse. Im Lieferumfang sind neben dem Netzteil auch die dazu gehörigen zwei Standardkabel in grau/weiß enthalten. Einer der HDMI-Ports ist zudem MHL-fähig, heißt also für den Anschluss von diesen Androiden hier (also fast alle Geräte von Samsung, HTC und Huawei) optimal. Für die Nutzung des Monitors mit dem Mobilgerät benötigt man ein Adapterkabel von USB, wie es für wenige Euro erhältlich ist.
Zur Bedienung gibt es eine berührungsempfindliche Leiste am unterm Rahmenrand mit einem Einschalter sowie den Tasten fürs OSD. Einen Hardwarekippschalter gibt es nicht. Witzigerweise habe ich anfangs die Schalter unterhalb der Icons gesucht, da ich sie nur für einen Aufdruck hielt. Sie reagieren jedoch zügig und genau. Das OSD selbst bietet nicht nur die üblichen Displayeinstellungen, u.a. mit SmartImage für die Anpassung an verschiedene Nutzungssituationen, sondern auch einen Zugriff auf die Ambiglow-Funktion des Fußes.
Ambiglow Plus Farbrausch
Oben habe ich bereits gezeigt, welche Farben der Monitorfuß so generell zeigt. Das sieht schön aus, nicht wahr. Richtig cool ist aber die automatische Farbfunktion dieser Technologie – kurz: die Farbe wird anhand des Monitorbilds angepasst. Wie das praktisch aussieht, dazu gleich mehr. Erstmal noch zum OSD. Hier lässt sich der automatische Farbdurchlauf einstellen, die feste Wahl einer Farbe und deren Helligkeit oder eben die Deaktivierung. Es gibt ein Ambiglow-Menü per Schnellzugriff mit den Optionen „Auto-Einzelfarbe-Aus-Demo“. Insbesondere die Demo wird in der Anleitung nicht erläutert. Der eigentliche Gag der Farbsteuerung ist für mich aber im Fuß selbst versteckt, welche ich nur per Zufall entdeckte. Ein Blick in die Anleitung hätte genügt, wo es ausführlich erklärt wird auf Deutsch. Man kann direkt auf die gläsern wirkende Untertasse tippen oder wischen, um den Modus und die Farbe zu ändern. Wenn man also morgens erstmal die Farbkugel befragen möchte, wie die Stimmung des Tages ist, sollte man nicht berührungsscheu sein. Der Fuß leuchtet übrigens auch auf Wunsch hin, wenn das Panel selbst deaktiviert ist, sodass man es auch als Umgebungsstimmungslicht nutzen kann.
Um den Timer und die automatische Farbanpassung ans Bild nutzen zu können, muss man übers eigentliche OSD-Menü auf Ambiglow+ gehen und hier wieder auf Ambiglow schalten. Seltsamerweise ist es in dem eben beschriebenen Schnellzugriffsmenü dann auf der Option „Aus“. Ist etwas verwirrend. Einmal aktiviert, will man die anderen Modi aber ohnehin nicht mehr haben. Bei einfacher Fensterarbeit mit Textverarbeitung ist der Fuß dann hell weiß. Sobald man eine Grafik einbindet, sagen wir mit einem hohen grünen Farbanteil, weil die Zahlen prächtig waren fürs Quartal, wird der Fuß dann grün. Bei Bildern ist das natürlich noch einfacher zu verstehen. Grünes Bild von einem Baum oder Natur = grüner Fuß. Blauer Himmel wird blau, klar. Wie wird aber ein Windburger? Natürlich gelb. Sind aber auch Pommes mit drauf. Bei einem Foto mit vielen Farben wie diesem hier schwankt die Ambiglow-Funktion immer etwas und entscheidet sich bei Unklarheit fürs neutrale weiß-grau. Ist also doch ein guter Kompromiss oftmals die Farbe. Die Reaktionszeit der Farbanpassung liegt bei etwa einer Sekunde, sodass man also keine nervösen Gefühle bekommt. Richtig farbtastisch wird das natürlich bei Videos. Dieses hier ist ganz nett, da sich Musik und Farbe harmonisch angleichen. Die Leuchstärke reicht wie gesagt nicht, um den Raum zu erhellen. Dafür ist die Ablenkungsgefahr geringer.
Das AH-IPS LCD Panel ist mit seinen 27-Zoll und einem Seitenverhältnis von 16:9, einer Full HD Auflösung mit 1920 x 1080 Pixeln, einer durch SmartResponse auf 5 ms reduzierten Reaktionszeit sowie Helligkeits-/Kontrastwerten von 250 cd/m² und 1.000:1 eine gute Wahl für die Büroarbeit mit bildvisuellen Arbeitsanteilen, aber durchaus auch für Spiele. Durch den schmalen Rahmen an den drei umfassenden Seiten wirkt das Display größer (natürlich ist das Bild im Display selbst nicht ganz füllend, es bleibt ein kleiner schwarzer Rand). Er besitzt mit 178 Grad eine hohe Blickwinkelstabilität für den Blick des Kollegen über die Schulter.
Was die Multimedia-Optionen angeht, so verfügt der Ambiglow Monitor nicht über Lautsprecher, sondern nur einen HDMI-Audioausgang.
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Ein Kommentar
Schönes Ding, aber ohne Lautsprecher..