Creeper und Reaper. Das sind keine Gegenspieler bei einem neuen Minecraft-Update, auch wenn es den ersten von beiden gibt und wir sogar schon die Spiele-App „Reaper“ hier vorgestellt haben. Übrigens ist Creeper die Hassfigur überhaupt für mich, da seine Explosion immer wieder Schaltkreis-Tüfteleien zunichtemachten. Creeper und Reaper sind jedenfalls die ersten Gegenspieler im Virus-Universum. 1971 kopierte sich der erste Virus eigenständig auf Großrechner und wurde gefasst vom Mäh-Schnitter. Soso. Dass die Gefahr heute nicht mehr so spielerisch abläuft, liest man ja regelmäßig in der Presse. Immer bei ganz besonders spektakulären Fällen gibts die Berichte. Für mich ist das immer wie mit den Börsen- oder Wetternews. Diese rücken immer auf Seite 1, wenn es Crashs oder Katastrophen gibt. Dabei gibt es alltäglich die Gefahren großer Verluste, man schaue sich nur den Kurs von AAPL seit dem Hoch an oder, passend am Tag der Sonnencreme, den UV-Index eines normalen Sommertags. Worauf ich hinaus will ist natürlich eine Empfehlung, mal den Schutz des eigenen PCs oder Windows Convertibles zu checken, auch wenn gerade keine reißerischen Überschriften kursieren. Apps aus sicherer Quelle empfehlen ist das eine, nutzen könnt ihr sie freilich nur mit einem laufenden Gerät. Lasst uns also mal eine kurze Reise ins Reich der Software-Ungeheuer machen.
Als Viren noch niedlich waren…
Erinnert ihr euch noch daran? Bunte schillernde Farben eines Apfelmännchens, verrückte Effekte wie in einer Demo oder sogar ein kleines Spielchen mit 50:50 Chance, dass die Festplatte nicht formatiert wird? Format C, autsch. Und auch, wenn ihr das nicht erlebt habt. Von Tech-Konferenzen und Spielenächten kennt man die kleinen farbfrohen Videos mit Chiptunes, welche einen ähnlichen Charakter tragen. Einen ganzen Zoo dieser alten Viren gibt es hier in diesem Museum zu bestaunen. Ach was, klickt euch mal durch und startet direkt einen der Viren in einer emulierten DOS-Box! Der meistgeklickte A_A.com vermittelt den Witz ganz gut. Damals in den 90ern waren nicht nur die Spiele harmloser, was das Potential anging euren Tagesablauf durchzuschütteln. Auch die Malware war beinahe niedlich, wenn man maximal ein paar Dokumente und Spielstände verlor als Preis für eine übersinnliche Erfahrung. Pepperidge Farm Remembers.
„Langsam wie ein Faultier auf Siesta ist neuerdings mein Rechner geworden.“ Ein Satz, den ich damals bei Windows 3.1 öfters hörte und der auch heute bei der 10 mit seinen Apps in der alltäglichen Nutzung noch auftritt. Während man sich damals über kopierte Disketten die unfreundlichen Gesellen ins System holte, wie beim ersten PC-Version Brain aus dem Jahr 1986, ist durch die Vernetzung nicht nur der Weg einfacher geworden. Auch die Gefahren sind krasser. Melissa, ILOVEYOU, Blaster, MyDoom, Conficker sind nur einige der Namen für die Gefahren. Beinahe harmlos wirkte noch der Trojaner vor etwa 5 Jahren, welcher einfach das System lockte im Vergleich zur Erpressung mit der Verschlüsselung deiner Daten durch den noch immer aktuellen Locky.
Aktuelle Gefahren und Virenscanner-Vergleich
Mutti ruft an. Heute möchte sie ausnahmsweise nicht wissen, was dein Geburtstagswunsch ist. Vielmehr wundert sie sich darüber, dass ihr Rechner sie dazu auffordert per Kreditkarte etwa 100 Euro als Lösegeld für ihre Daten zu zahlen. Dabei wollte sie doch nur die an eine E-Mail angehängte Rechnung eines Fleischlieferanten zahlen. Ein Schutz vor dieser Ransomeware bieten die Macher des Bitdefenders mit einem Tool. Nach der Infektion ist allerdings eine Neuinstallation aus einem (hoffentlich existierenden) Backup nötig. Der einfachere Weg ist es natürlich vorzusorgen. Gleich 19 Antivirenprogramme haben die Netzsieger aufgeführt und einen tollen Vergleich mit vielen Kriterien gemacht. Die Preise liegen liegen zwischen 19 und 50 Euro. Ihr Testsieger ist mit 4,95 Punkten von maximal 5 der Bitdefender Antivirus Plus 2016. Kaspersky und AVG Antivirus landen auf Platz 2 und 3 mit Schwächen bei Sicherheit und Performance. Einziger Kontrapunkt bei Bitfender ist die fehlende Firewall in der empfohlenen preisgünstigen Version, währenddessen der drittplatzierte AVG nur einen wenig überzeugenden Phishing-Schutz bietet.
Ihr Vergleich umfasst nicht nur das Schutzpotential vor den mannigfaltigen Gefahren von Malware, Phishing, Tracking, Spyware, Wurm, Trojaner und so weiter. Auch wurde der Bedienkomfort, der Support und eben die Performance mit einbezogen. Als die größte Gefahr wurde übers Internet verbreitete Schadsoftware erkannt, welche beträchtliche wirtschaftliche Schäden hervorgerufen hat. In ihrer langen lesenswerten Analyse empfehlen sie dem Nutzer nicht nur das Programm, sondern bringen ihn auch, was Begrifflichkeiten und die Einrichtung angeht, auf den neuesten Stand.
Dass man ein derartiges Programm nutzen sollte, steht für mich eigentlich außer Frage. Wer noch nicht überzeugt ist, für den gibt es noch folgende sechs Gründe unter dem obigen Link nachzulesen: Wahrung der Privatsphäre, der große Aufwand im Schadensfall, der Kampf gegen Kriminalität, der Schutz durch Verbreitung an andere Nutzer wie Freunde und Familie und vor allem juristischen Problemen aus dem Weg zu gehen.
Fazit: Wer im Internet unterwegs ist, sollte sich ein Antivirenprogramm zulegen. Klickt euch mal in den Vergleich oben, welcher euch dank umfassend aufbereiteter Daten in die Lage versetzt, die für euch passende Software zu bekommen.