Das Jahr 2016, nicht 1996. Immer wieder gibt es diese Frage in Ask-Reddit, welche einem das Gefühl gibt, sozusagen in der Zukunft zu leben: Was gibt euch das Gefühl in der „Zukunft zu leben?“ In einer Welt der Hoverboards, selbstschnürenden Schuhen und sekundenschnell gebackenen Megapizzen. Viele von uns hier vorgestellte Gadgets gehören dazu. Doch eins jetzt ganz besonders: die autonomen Autos von Anki Overdrive! Wer sich die Anki Overdrive App gratis aus Neugier aus dem Store geladen hat, ohne mindestens das Starter Kit von Anki zu besitzen, der war sicher schon verwirrt. Denn Anki ist kein weitere Rennspiel wie Real Racing, sondern ein Hybrid aus selbstdenkendem Spielzeug in der echten Welt und Steuerung per Smartphone.

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Klick, Klick. Allein der Zusammenbau der Carrera-Autorennbahn ist eine diffizile Zumutung. Ich kann mich noch an den Frust erinnern, welchen die Steilkurve bei mir erzeugte, da sie an einer Stelle wegen abgebrochener Stifte bei schneller Fahrt auseinanderging. Doch damit gleich zu Beginn genug des Vergleichs sowie das faire Zugeständnis, dass auch die Salzburger technisch nicht im analogen Zeitalter stehengeblieben sind. Anki ist besser in vielen Aspekten, doch vor allem irgendwie anders. Hier geht es nicht ums einfache Beschleunigen und Bremsen. Das Gameplay ist ein völlig anderes.

Anki Overdrive: Aufbau und Start

Der Karton des uns testweise temporär zur Verfügung gestellten Sets ist stylish und macht richtig Lust aufs Spiel. Er ist vor allem ziemlich klein. Das ist also das Anki Overdrive Starter Kit mit den zwei Supercars (Groundshock/Skull), Ladestation, Reifenreiniger und die Strecke mit zehn Elementen und zwei Brückenpfeilern für acht konstruierbare Strecken ist auch noch dabei? Oder muss man die sich noch aus dem 3D-Drucker holen? Alles vorhanden im Lieferumfang, sofort kann losgefahren werden.

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Der Aufbau der ersten Strecke ist innerhalb von zwei Minuten erledigt. Die Elemente bestehen aus einer dicken Folie, an deren Enden jeweils ziemlich starke Magnete die Steckverbindung zusammenhalten. Spurrillen oder elektrische Kontakte sind Fehlanzeige. Die Teile finden sich beinahe selbst, man muss beim Zusammenbau nur zusehen, dass sich der Kreis schließt und man das Segment der Start-/Ziel-Geraden dabei hat. Länger dauerte meine Ungläubigkeit mit dem Gefühl „das wars schon?“ Schwieriger waren noch die zwei Anki Autos aus dem Karton zu befreien. Von unten sind sie verankert. Der Download der App auf den Androiden und aufs iPhone dauerte da bei den 300 MB sogar etwas länger. Hier wird ein Spielerprofil eingerichtet und das Spielprinzip wird einem schrittweise, auch durch ein Levelsystem mit Upgrades nähergebracht.

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Spielspaß und Langzeitmotivation

Die Wagen donnern mit quietschenden Reifen über die Strecke. Eine freundliche weibliche Stimme heißt mich wieder willkommen beim Overdrive-Tournier. Commander bin ich. Aha. Ab in die Garage, wo ich Elemente und Upgrades meinem Groundshock hinzufügen kann oder gleich auf die Strecke? Zunächst aber Belohnungen einsammeln – Kisten darf ich regelmäßig öffnen mit Loot. Das Hauptmenü der Anki Overdrive App fühlt sich an wie bei einem normalen Rennspiel. Der Kontakt mit der Außenwelt kommt erst relativ spät, kurz vorm Start.

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Gefahren wird gegen die KI oder gegen menschliche Spieler. Theoretisch mit bis zu 4 Teilnehmern, jedoch hat das Starter Kit nur zwei Autos drin, sodass es hiermit bei Duellen bleibt. Der Fun entsteht erst durch die App, welche mit Sprachausgabe und schönen Animationen punktet. Die KI-Gegner sind witzige Karrikaturen mit deutscher Sprachausgabe wie im Film, welche dem Rennen erst ihren Charakter aufdrücken. Gegen menschliche Spieler ist die Lernkurve beider zu berücksichtigen. Heißt konkret, der Spielspaß entwickelt sich mit der Zeit erst langsamer. Klar kann einer den Androiden nutzen, der andere ein iOS-Device. Race, Battle, King of the Hill und Time Trail. Details dazu gibt eine umfangreiche Hilfe auf Deutsch innerhalb der App.

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Die Strecke ist für alle Spieler gleich. Welche Linie sie fahren und welche Geschwindigkeit sie wählen, ist ihnen überlassen. Ein Rennen kann bis zu 45 Runden dauern, wenn man es denn so möchte. Vier virtuelle Spuren werden durch die Autos eingehalten. Diese von Anki als Supercars bezeichneten Flitzer haben unterschiedliche Eigenschaften: „Jedes Supercar hat seine eigene Persönlichkeit und exklusive Waffen.“ Da ist es nicht mehr nur eine Frage des Designs und der Lieblingsfarbe.

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Die Autos selbst sind extrem leicht und die Miniaturisierung von Sensoren und Akku ist erstaunlich. Bei meinen Autos der Carrera-Bahn (ohje, da sind sie nochmal) war allein der Motor so schwer wie die kompletten Autos von Anki Overdrive und würde in diese nicht reinpassen. Was die Geschwindigkeit angeht, müssen die Ankis natürlich hinter den spurgebundenen zurückstecken. Wer mal neben einer ICE-Linie auf der Autobahn gefahren ist, dürfte den Unterschied verstehen. Achja, fürs Design sei Harald Belker verantwortlich, welcher schon in zahlreichen Filmen wie TRON und Iron Man mit seinen futuristischen Ausdruck begeisterte.

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Vorteil des Anki-Systems ist, dass man zumindest unabhängig von einer Stromquelle die Bahn aufbauen kann und auch kurz spielen, wenn die Autos aufgeladen sind. Auch lässt sich unabhängig von Lichtverhältnissen fahren, also auch im fast dunklen Zimmer zur Abwechslung, da die Autos gut beleuchtet sind:

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Die Faszination von Anki Overdrive habe ich in zwei Phasen erlebt. Zunächst das ungläubige Staunen darüber, dass die Autos autonom die Strecke abfahren zum Scan. Zeitgleich wird auf dem Display jene Abschnitt für Abschnitt abgebildet. Staunen kann man auch über die Fahrfehler der KI, die Wendemanöver und das flüssige Spielvergnügen.

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Die zweite Phase setzt ein mit dem Ehrgeiz, die Rennen auch tatsächlich zu gewinnen. Denn nur wer Punkte macht, bekommt die neuen Waffen und Upgrades. Etwas gebremst wird der Spaß durch die Akku-Laufzeit der Autos. Ignoriert man die Warnung nach etwa 3 bis 4 Rennen oder 20 Minuten, dass eine Aufladepause angesagt ist, bleiben sie auch mal einfach so auf der Strecke stehen im Rennen. Auch ein paar weiteren Bugs bin ich begegnet. Einmal verbanden sich die Autos nicht, dann hilft nur ein kompletter Neustart der App. Ein andermal wird das Rennen wegen eines undefinierten Fehlers abgebrochen oder die Autos verlassen die Strecke. Gefahren bin ich etwa 50 Matches, das Turnier habe ich erst so zu 10 Prozent abgeschlossen. Da wartet also noch ordentlich Inhalt auf mich. Hingegen lese ich, dass es auch einige enttäuschte Spieler gibt. Sie warten auf schnellere Software-Updates und mehr Features. Derzeit gibt es jedoch schon zahlreiche Overdrive Expansions, neue LKW wurden letztlich auch angekündigt.

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Weitere verfügbare Anki-Erweiterungen mit Streckenelementen und Autos sind hier bei Amazon erhältlich z.B.:

Collision Kit – eine Kreuzung für 34,99 Euro,
Launch Kit – eine richtige Sprungschanze zum gleichen Preis,
je zwei Kurven oder Fahrbahnen im Corner bzw. Geschwindigkeits-Set für je 24,99 Euro,

Die Preise dieser Zusatzpakete und Autos für 60 Euro stehen auf einem anderen Blatt, dürften aber der technologischen Neuheit entsprechend angemessen sein. Natürlich kann man auch mit Lego-Steinen eigene Kulissen und Brücken schaffen.

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Fazit: Anki Overdrive ist ein fetziges Autorennspiel mit hohem Funfaktor. Einfacher Aufbau, erstaunliche Robustheit der Strecke und Autos sowie die unterhaltsame App garantieren einen hohen Wiederspielwert. Der Preis fürs Starter Kit liegt hier bei Amazon bei 179 Euro und damit im Rahmen der normalen Schenkbarkeit zu Geburtstag oder Weihnachten. Leider gehen unsere Autos jetzt wieder auf die Reise zurück zum Hersteller und wir bedanken uns für die Teststellung.

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