Wenn ihr euch in nächster Zeit über viele freilaufende Nerds wundert: Nein, es liegt natürlich nicht an Sommer, Sonne und Freibad, sondern am Beta Release von der lang ersehnten App zu Pokémon Go von Niantic. Einige von uns konnten es nicht mehr aushalten und haben schon mal die APK auf mehr oder weniger „windigen Seiten“ geladen, andere fürchten sich vor den Gerüchten über einen Bann für APK-Nutzer. Nun, da ich nun echt nicht geduldig bin, habe ich schon mal reingeschnuppert und möchte meinen ersten Eindruck mit euch teilen.
Are you a boy or a girl?
Wie in so ziemlich jedem Pokemónspiel, muss man auch in Pokémon Go zu Beginn sein Geschlecht und seinen Namen einstellen, dieses Mal kann man sogar den eigenen Charakter ein bisschen gestalten, was schon ziemlich cool ist. Die App funktioniert ähnlich wie beim Geocaching, die Grundvoraussetzung für die Nutzung ist GPS. Der eigene Standort wird auf einer Map angezeigt, auf der an unterschiedlichen Stellen Pokémon spawnen, die man mittels Pokéball einfangen kann, vorausgesetzt, man trifft es auch, zielen sollte man dabei schon genau. Hierbei habe ich bisher festgestellt, dass das Pokémonvorkommen in Städten höher ist, als in kleinen Städten, ich vermute aber, dass nach dem offiziellen Release mehr Pokémon unterwegs sein werden, als es jetzt der Fall ist. Zu Beginn hat man, ganz old school, die Wahl zwischen Glumanda, Schiggy oder Bisasam. Angeblich gibt es auch einen Trick, um mit einem Pikachu zu starten, aber wer kann schon „Nein“ zu einem Glumanda sagen? Eben. Ihr könnt natürlich auch die Anfangspokémon in freier Wildbahn fangen, was die Entscheidung nicht ganz so dramatisch macht. Für das Schiggy hier habe ich mit völlig fremden Nerds einen Kanal gecampt (denn Wasserpokémon leben am Wasser), überhaupt begegne ich überall anderen Spielern. Ich würde sagen, das Ziel, Spieler an die frische Luft zu bewegen, wurde erfüllt!
Halt an!!! Dort ist ein Pokéstop!
Überall auf der Karte kann man blaue Markierungen sehen, diese kennzeichnen Pokéstops. Meistens befinden sich diese an Sehenswürdigkeiten, Gedenktafeln oder anderen besonderen Orten. Ist man in ihrer Reichweite, kann man eine Scheibe drehen und erhält Pokébälle, Himmihbeeren und manchmal auch Eier, aus denen Pokémon ausgebrütet werden können, die nach einer bestimmten zurückgelegten Kilometerzahl schlüpfen. Diese Pokéstops können aller zehn Minuten benutzt werden, was mich ziemlich glücklich gemacht hat, als ich in der Uni direkt in einem Pokéstop drin saß. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass im pokéstopreichen Unigelände plötzlich überdurchschnittlich viele Studenten zur Vorlesung gegangen sind? Neben diesen blauen Markierungen findet man auch Arenen, die sich je nach Team (davon gibt es drei verschiedene) besetzen lassen und wo Kämpfe gegen die fremden Pokémon bestritten werden können. Pokémon Go ist sowohl für Android als auch für iOS kostenlos, besitzt aber einen Ingame-Shop, in dem für Echtgeld Items wie Pokébälle, Rauch, um Pokémon anzulocken, oder andere nützliche Items gekauft werden können. Bereits jetzt schon kann man diesen Shop nutzen, mir sind zum Beispiel die Pokébälle ausgegangen, als ich das Schiggy auf dem Radar hatte. Mit dem Radar ist eine Anzeige gemeint, die unten rechts eingeblendet wird und verrät, welche Pokémon in der Nähe sind und wie weit sie entfernt sind. Spawnen können Pokémon überall, auch innerhalb von Gebäuden. Ich fand so ein Raupy in meiner Wohnung und im Hörsaal spawnte ein Taubsi.
Komm und schnapp sie dir!
Die Stärke der Pokémon wird durch die WP (Wettkampfpunkte) dargestellt, unter „Pokémon“ kann man sich dann noch zu anderen werden oder Attacken belesen. Natürlich gibt es auch den Pokédex, wo zu jedem freigeschalteten Pokémon noch eine Kleinigkeit steht. Entwickeln kann man Pokémon auch, dazu benötigt man Pokémonbonbons, die beim Fangen für jedes Pokémon als Extraloot dabei sind oder fürs Wegschicken zum Professor getauscht werden. Um die Pokémon zu fangen, wirft man auf sie ganz klassisch einen Pokéball, hat man die Pokémon getroffen, werden sie im Pokéball eingeschlossen. Bei starken oder einfach besonders widerspenstigen Pokémon kann es dazu kommen, dass diese sich befreien. Um die Chance zu erhöhen, trotzdem ein besonders starkes Pokémon zu fangen, kann man es mit einer Himmihbeere besänftigen. Leider entkommen die kleinen bunten Monster doch manchmal und fliehen dann. So habe ich schon ein Quaputzi eingebüßt.
Mein erstes Fazit zu Pokémon Go:
Ich bin jetzt schon restlos süchtig und klapper sämtliche Pokémonstops ab und bin gespannt, was sich zum offiziellen Release noch tut. Pokémon Go hat es geschafft, dass sämtliche Nerds (einschließlich mir) aus ihrem Keller gekrochen sind und nun begeistert ihre Städte erkunden. Wünschenswert wäre natürlich noch ein höheres Pokémonvorkommen an weniger stark besiedelten Orten und ein paar Bugfixes zum Beispiel beim Fangen der Pokémon, aber wir leben aktuell ja noch in der Beta. 🙂
Update, 13.07.2016: Die Pokémon Go App ist nun auch offiziell in Deutschland verfügbar!