Das Smartphone macht mobil, auf dem Festnetztelefon ruft Mutti an. Die Trennung besteht so schon lange nicht mehr. Selbst Opi hat ja ein Android Tablet, mit dem er Katzenvideos anschaut und Sudoku spielt. Eine pfiffige Lösung, um beide Welten zu verbinden, hat Gigaset mit seinem MobileDock im Sortiment. Ja, Gigaset ist der Hersteller, welcher dafür prädestiniert ist. Fast täglich seht ihr hier auf Check App bei der Vorstellung von Apps und Spielen ja das ME Pro Smartphone, was ich jetzt seit sechs Monaten, also dem Release, im Alltagseinsatz habe. Ich spiele damit Pokémon Go, telefoniere und surfe. Auch für Timelapse nutze ich es. Viele sind neugierig, was das für ein schickes Gerät ist und spätestens bei der Nennnung von Bayern München haben sie ihren Aha-Effekt. Ja, dort bei einem Spiel habt ihr den Banner schon mal gesehen. Gleichzeitig haben viele die DECT-Telefone Zuhause, wie etwa das hier empfohlene DUNE (Typ C450). Idealerweise steht das Gerät explizit auf der langen Kompatibilitätsliste des Docks, sodass ich beides hier kombiniert testen kann.
Das Gigaset MobileDock LM550 verbindet dein Android oder Apple Smartphone und das schnurlose Festnetztelefon. Anrufe weiterleiten (mit Name und Nummer), Smartphone aufbewahren und gleichzeitig aufladen. Das verspricht das Dock alles. Der Hersteller hat es uns einfach gemacht die Gadgetvarianten zu unterscheiden: Schwarz ist das für Android, in weiß ist es mit einem „i“ als Typzusatz erhältlich. Dazu gibt es jeweils eine kostenfreie App in den Stores des jeweiligen OS. Getestet habe ich das für Android.
Was man fürs Geld bekommt
Der Karton im typischen Gigaset-Design mit der bekannten Akzentfarbe Orange ist recht klein. Das abgebildete Dock sieht noch kleiner aus. Na, ob da mein recht großes Android drauf bequem liegt? Die Abbildung zeigt auch noch nicht, wie es selbst mit Strom versorgt wird. Man sieht nur das USB-Kabel fürs Smartphone. Alles dreis, also Kabel für den Netzanschluss mit recht langem Kabel (etwa 180 cm mit Netzteil), ein stoffummanteltes USB-Kabel mit etwa 30 cm und micro Stecker sowie das Dock sind recht folienintensiv verpackt. Zumindest beim Kabel hätte man sie einsparen können. Mit dabei auch eine Anleitung, deren erste 16 Seiten auf Deutsch über Anschluss und Aktivierung informieren.
Zwei LEDs zeigen am Dock an, wie der Betriebsmodus ist: weiß für die Verbindung mit dem Festnetz, blau mit dem Android per Bluetooth. Mittig ist ein Einschalter, rückseitig die Pairing-Tasten für die einmalige Konfiguration. Die Front des Gigaset MobileDocks LM550 besteht vorwiegend aus einem weichen Gummiüberzug, welcher ein Wabenmuster besitzt. Der Gummi ist schön griffig und kann leicht gesäubert werden. Das Gehäuse selbst ist in einem sehr dunklem Grau gehalten. Schickes, edles Design mit Funktionalität. Zwei Noppen halten das Smartphone. Es wird weder eingeklemmt noch fest verankert. Die Bauform lässt es in einem Winkel von etwa 45 Grad auf dem Dock liegen. Ich habe extra das große Gigaset ME Pro aufgelegt, sodass man die Variabilität für die Größe des jeweiligen Smartphones sieht. Es dürften sozusagen also alle Geräte passen. Extra: das ME Pro hat einen USB-C Anschluss. Das mitgelieferte Kabel passt da natürlich nicht. Jedoch sind die Aussparungen für das Kabel so groß, dass man selbst das recht breite Flachkabel anstecken kann. Man muss also nicht das Kabel aus dem Lieferumfang nutzen, zumal es lose mit dem Smartphone verbunden wird und nicht durch eine bestimmte Aussparung geht, wie ich es bei anderen Docks kenne. Besser sogar noch – an der Stelle für den Stecker befindet sich ein Magnet im Gehäuse, sodass das Kabel automatisch hier haftet. Das geht auch ohne Metallkappe am Kabel. Die Docklösung fürs auflegen des Geräts ist also äußerst flexibel und zugleich sicher.
Als Ladestrom liefert das Dock bis zu 1,5 A mit Quickcharge. Die Aufladung geht auch dann, wenn das Dock ausgeschaltet ist und nicht mit einer Basis verbunden.
Das Dock hat auf der Rückseite seine Anschlüsse. Nicht nur versteckt, sondern von der Kabelführung auch noch recht durchdacht. So kann man das Netzkabel durch einen Kanal mäandern, das USB-Kabel auf allen beiden Seiten herausführen. Je nachdem, was einem besser gefällt. Stecker rein und die Verbindung mit der Basisstation des Festnetztelefons herstellen. Das funktioniert genauso, wie wenn man ein neues Mobilteil anmeldet. Die weiße LED leuchtet bei mir innerhalb von zwei Minuten, das Pairing mit dem Android geht in 15 Sekunden. Und schon ist das Gerät eingerichtet. Die Verbindung mit dem Android erfolgt per Bluetooth 4.0 mit den bekannten Reichweiten. Man muss also den Android gar nicht unbedingt aufs Dock legen, um die Anrufweiterleitung nutzen zu können.
Gleich der erste Testanruf am Android wird aufs DECT-Telefon weitergeleitet. Es wird Name und Nummer des Anrufers angezeigt. In der Sprachqualität im folgenden Testgespräch kann ich keinerlei Qualitätsunterschiede feststellen.
Die Funktionalität des Gigaset MobileDock ist natürlich, dass man Zuhause oder im Büro lediglich über ein Telefon die Anrufe annimmt. Wer sein Smartphone also schonen und laden möchte, der legt es aufs Dock und greift zum „Hörer“. Eine weitere Funktion ist, dass man mit dem Dock auch Schwächen im Mobilempfang ausgleichen kann. Gigaset hat das Szenario, dass man das Dock mit Smartphone an einer Stelle im Haus platziert, z.B. am Fenster, wo der Empfang gut ist. Nun erweitert das Dock bei „unzureichender GSM-Abdeckung“ die Empfangsmöglichkeiten. Man könnte natürlich auch zusätzlich über Strahlungsintensitäten sprechen. Wer bereits ein ECO DECT-Telefon hat, der kann sich vor der Zusatzbelastung durchs Smartphone damit schützen. Das ist aber für mich nur ein hypothetischer Zusatznutzen, welcher auch vom Hersteller nicht hervorgehoben wird.
Die bereits genannte App soll als „besondere Komfortfunktionen für die Konfiguration von Gigaset MobileDock“ dienen. Obwohl ich mit der Einrichtung keine Probleme hatte, also auch keinen Bedarf sah, habe ih sie mir geladen. Der Grund lag an den schlechten Bewertungen im Store: 2,4 Sterne. What? Mein Test: Wenn man die App startet, soll man per Bluetooth das Smartphone mit dem Dock verbindenn. Tatsächlich geht dieses Pairing aus der der App über die rückseitige Taste nicht. Nun habe ich das Dock zunächst per Bluetooth über die Einstellungen gekoppelt und dann zusätzlich die Taste in der Mitte gedrückt. Alles nach Anleitung und es geht problemlos und etwa 10fach hintereinander. Ich vermute also für die Bewertungen einen Bedienfehler. Allerdings bietet die App nur die Konfiguration, an welches Mobilteil der Anruf weitergeleitet werden soll (habe nur eins), ob andere Mobiltelefone verbunden sind und wie groß die Bluetooth-Reichweite. Die App ist nett, aber kein Must Have, sodass ich die empörten Kritiken noch weniger verstehe.
Fazit: Alles in allem ist das Gigaset MobileDock eine super Sache. Das Design gefällt mir gut, ist funktional durchdacht und ohne Schwächen. Ich sehe keine Teile, welche dem Verschleiß unterliegen, sodass eine lange Nutzbarkeit sicher ist. Was die Kompatibilität angeht, so sind offenbar nicht nur die aufgeführten hauseigenen Modelle nutzbar (C430, C530, C620, CL540, CL750, DL500A, DX600A, DX800A, E630, S850, SL400, SL450), sondern auch die von Drittanbietern, wie ich einer Antwort bei Amazon entnehme. Hat man ja mit Mobilteilen und Basistationen früher auch schon gemixt. Dort beim Onlinehändler hat das Gerät bei 30 Bewertungen eine Gesamtwertung von 4,5 Sternen.
Das schwarze Gigaset MobileDock LM550 ist hier bei Amazon für derzeit günstige 47,90 Euro verfügbar und damit ein Drittel günstiger als sonst. Die weiße Variante für Apple mit dem i, also das Gigaset MobileDock LM550i, ist für 63,53 Euro um 10 Prozent günstiger bei Amazon zu haben. Der Hersteller gibt 24 Monate Garantie und tauscht defekte Geräte in diesem Zeitraum aus laut Bedingungen in der Anleitung. Es gibt eine deutsche Servicehotline. Wer keinen Amazon-Account hat, kann das MobileDock ntürlich auch gern direkt beim Hersteller selbst kaufen, hier in schwarz und hier in weiß.