„Hallo, wie geht`s? Lass uns doch heute um 19 Uhr bei Mario treffen!“ Ob es solche ganz praktischen Nachrichten sind oder ganz lapidare. Was früher das Rauchzeichen die SMS war, wird heute gratis per Messenger App versendet. Google greift den Nutzermilliardär WhatsApp mit einem eigenen Dienst mit dem Namen Allo an. Vorgestellt wurde er auf der diesjährigen Konferenz I/O. Ihr ladet ihn euch nicht nur auf Googles OS Android, sondern auch eure iPhones mit iOS. Wenn ihr denn Bedarf habt für die „clevere Messaging-App“.
Die Anmeldung erfolgt per Telefonnummer, an welche ein Bestätigungscode gesendet wird. Bei mir wurde die Nummer und der Code automatisch erkannt, sodass ich nur zwei Mal auf „Okay“ tippen muss. Ein Profilfoto soll man gleich per Selfiekamera machen. Die App greift auf Kontakte, Standort und Fotos zu. Im Chat mit dem Bot geht es dann weiter mit Berechtigungen für Web. Zudem muss man sich nackig ausziehen und seine Geburtsurkunde vorlegen.
Verschickt nicht nur Text- und Sprachnachrichten, sondern auch bearbeitbare Fotos, Videos. Natürlich sind auch Sticker, Emojis und die Möglichkeit für Zeichnungen vorhanden. Vorgefertigte Antworten sollen auch möglich sein sowie die Änderung der Textgröße per Wischgeste. Optional kann man seinen Nachrichten wie auf SnapChat ein Verfallsdatum geben. Gruppenchat ist auch dabei. Hört sich alles vom Funktionsumfang unspektakulär an. Der eigentliche Nutzen der App entsteht erst durch die Servicefunktionen. Googles Allo ist nicht nur ein Kommunikationsdienst, sondern bietet die Funktionen eines persönlichen Assistenten. Er liefert Infos und dies kontextabhängig vom Chat, die „intelligenten Antworten“. Er macht auch Witze und gibt lokale Empfehlungen. Bisher nur auf Englisch. Umgekehrt bedeutet das auch, dass da jemand mitliest. Die KI speichert die Nachrichtenverläufe und das führt zu Kritik aus der Fraktion der Freiheitsschützer.
Als Beispiele für Allo-Services werden Subscriptions zum Wetter, Antworten auf Fragen, Fun wie Gedichte und Katzenbilder vorgeschlagen. Natürlich macht es allein schon Spaß den Bot mit Anfragen zu testen: Wenn man dem Bot ein Katzen-Emoji schickt, dann antwortet er Meow. Wenn man ihm eine Ziege schickt, dann sagt er, sie können bis zu 5 feet hoch springen. Wenn ich ihm das ATM-Symbol sende, dann kommen nicht wie erwartet Locations mit den nächst gelegenen Automaten. Beispiel für die Kontextantworten: wenn ich nach Pokémon Tipps suche (es erscheint ein Weblink) und später noch Nachfrage „in Berlin“ kommt ein Artikel der B.Z. zu den besten Spots zur Jagd in der Hauptstadt. Hm. Artikel mit mehr Beispielen und witzige Begebenheiten dürften im Internet in den kommenden Wochen die Runde machen.