Vor etwa zwei Wochen ist das neue Spiel „Trolls: Crazy Party Forest“ vom französischen Entwickler Ubisoft (DreamWorks Animation) herausgekommen und hat einiges Aufsehen erregt. Gleichzeitig mit dem Kinofilm feierte es sein Debut und bietet für Fans das komplette Paket. Auch Prominente sind mit am Start und leihen den Trollen ihre Stimmen, so im Original etwa Anna Kendrick, die Poppy spricht oder Justin Timberlake, der nämlich übernimmt ausgerechnet die Rolle des einizigen niemals singenden Trolls Branch. Im Deutschen tun das Lena Meyer-Landrut und Mark Forster. Wer den Film liebt, kann im Spiel weiter seine Lieblingscharaktere besuchen oder aber man schwelgt einfach in Kindheitserinnerungen, denn: Wer kennt die knuffigen, vor allem haarigen Trolle nicht aus Kindertagen? Meiner hatte lila Haare,  die ich ständig mit meisterhafter Präzision frisiert habe. Interessanterweise geht diese Liebe zu den Trollen  durch viele Generationen und das auch noch international. Kein Wunder. Kommt euch immer noch nicht bekannt vor? Dann vielleicht unter dem Namen „Trollpuppen“, „Zaubertrolle“ oder „Dampuppen“. Der letzte Name geht auf den Schöpfer des beliebten Spielzeuges zurück, den Dänen Thomas Dam, der die Puppe zuallererst für seine Tochter aus Holz mit Schafswollhaaren geschnitzt hat. Anschließend gab es kein Halten mehr, verschiedene Hersteller haben die Glückstrolle herausgebracht, zu Beginn der 70er waren sie zuerst in Amerika der Renner, in Deutschland später auch und das bis weit in die 90er hinein. Und jetzt stehen wir offenbar mitten in der nächsten Trollwelle. Der erfolgreichste Hersteller war wohl Hasbro, die Puppen sind aus Plastik, haben manchmal einen Glitzerstein im Bauchnabel und immer, immer lange, hochstehende, bunte Haare sowie Kulleraugen. Troll, äh toll (entschuldigung, der musste), jetzt würde ich gerne wissen, wo mein Troll ist. Warum ich dennoch ein bisschen hin und her gerissen bin und worum es denn eigentlich genau im Spiel geht, erfahrt ihr jetzt, denn ich ziehe nach zwei Wochen Spielen ein kurzes Resumee.

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Party, Kapseln und jede Menge Niedlichkeit in „Trolls: Crazy Party Forest“

Party und Kapseln, das geht jetzt irgendwie in die falsche Richtung. Die bunten Farben während der Troll-Sausen sehen alle, echt, da wird nix eingeworfen. Kapseln sind die Behausungen der Trolle, aber dazu gleich mehr. Zuerst und ganz am Anfang muss ich etwas loswerden – „Trolls: Crazy Party Forest“ ist vor allem eines, nämlich super süß und einfach niedlich. Die Farben sind toll, ebenso wie die Grafik, alles leuchtet, glitzert und scheint fröhlich und harmonisch vor sich hin. Ich finde es schön, dass es mal wieder ein Spiel gibt, bei dem keine Feinde gejagt, nichts gefangen und keiner vermöbelt werden muss. Das Spiel ist friedlich und bleibt es auch. Wer möchte, kann In-App-Käufe zwischen 1,99 € und 99,99  € tätigen. Es ist für Android und iOS verfügbar. Ansonsten bleibt zu sagen, dass der Wald wie wir ihn kennen anscheinend gestern war. Nichts mehr mit böser Hexe und Pfefferkuchenhaus, keine düsteren, einsamen Mischwälder und der Dachs dürfte schon längst mit Oropax in seinem Bau sitzen, denn hier haben die Trolle den Wald besetzt und wollen vor allem eins, Party machen.

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Sammelleidenschaft geweckt?

Statt Nidoran, Seeper und Piepi mal den Wunsch, was anderes zu sammeln? Eine Stufe haariger und glitzeriger zum Beispiel? Dann seid ihr hier genau richtig. Ein Grund, warum man nämlich ziemlich schnell an das Spiel gebunden wird ist auch hier die Sammelleidenschaft. Es geht mit einem Troll los und je weiter ihr im Spiel voranschreitet, desto mehr Trolle kann (und will) man sich freischalten und zwar am liebsten, bis die Kapsel aus allen Nähten platzt. Eure Trolle wohnen in wachstumsbereiten Kapseln, die vorbereitet und bewohnbar gemacht werden. Das kostet Ingame-Währung und Zeit, bis die Figuren einziehen können. Je öfter ihr die Kapsel upgradet, desto mehr Schlafplätze werden geschaffen. Ist der Platz noch nicht fertig, wird im Salon gewartet.

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Knöpfe, Cupcakes und Sterne in „Trolls: Crazy Party Forest“

„Hinfort mit dem schnöden Mammon, wir sind süß und knuddelig und deswegen brauchen wir keine Münzen!“ So etwa klang wahrscheinlich die Vorstandsversammlung der Trolle, denn natürlich gibt es eine Ingame-Währung, in Form von silbernen Knöpfen. Ihr bekommt sie zum Beispiel durch das Feiern von Partys (vorher musst du für die Party jedoch bezahlen), durch das Erledigen der täglich gestellten Aufgaben oder durch eure Trolle. Die nämlich stellen ganz nebenbei Knopfmünzen her, je besser ihr sie versorgt (und damit upgradet), desto mehr können sie in einer bestimmten Zeit generieren. Für Cupcakes könnt ihr zum Beispiel das Lager erweitern oder Vorgänge beschleunigen. Ihr bekommt sie vor allem durch die täglichen Leckereien, nach sechs Tagen gibt es 100 Stück. An sie kommt man vor allem zu Anfang ziemlich schlecht ran, da der Vorrat an anderen Dingen aber genau da noch nicht so voll ist, ist die Versuchung groß, sie zu nutzen. Die rosa Sterne sind eure Erfahrungspunkte und bringen euch in’s nächste Level.

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Bau dein eigenes Troll-Dorf in „Trolls: Crazy Party Forest“

Das Prinzip ist nicht neu, aber schlecht eben auch nicht und deswegen macht es schon Spaß, sich ein Stückchen Wald für die eigenen Trolle herzurichten. Das geschieht durch die schon beschriebenen Kapseln, aber auch durch Felder, Trampoline, Tanzflächen, Deko und außergewöhnliche Tiere, die Süßigkeiten herstellen. So entsteht Schritt für Schritt ein eigenes Troll-Domizil.

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Das Freischalten neuer Flächen kostet Knöpfe oder Cupcakes… und Zeit. Die sollte man bei „Trolls: Cazy Party Forest“ generell einplanen. Die einzelnen Spielschritte sind so konzeptioniert, dass man vor allem in den niedrigeren Levels alle drei Minuten etwas zu tun hat. Das ist teilweise schon ein bisschen anstrengend. Die Trolle haben Bedürfnisse und diese zu stillen, ist deine Aufgabe. Nur so können sie genug Energie ansammeln, um Partys zu feiern oder andere Aktivitäten zu machen, die wiederum für das Vorankommen im Level nötig sind. Neben Nahrungsmitteln wie Schokodrops, Roten Beeren und Sauren Streifen sind die Trolle vor allem auf Haarconditioner, Kämme und Bürsten scharf. Die werden aus angepflanzten Rohstoffen von wundersamen Wesen wie Tressie oder Pardoo hergestellt.

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Die Zutaten dafür pflanzt du auf verschiedenfarbigen Feldern an. Beides, die Tiere als auch die einzelnen Felder können durch die Aufwertung, die dich Knöpfe und Warten kostet, verbessert werden, sodass andere Produkte hergestellt beziehungsweise angepflanzt werden können.

Freunde der Trolle, Freunde des gepflegten Übermuts

„Trolls: Crazy Party Forest“ bietet dir auch die Möglichkeit, dich mit Freunden zu verbinden. Wenn du deren Dörfer besuchst, bekommst du Geschenke. Dann kannst du Party mit deinen Freunden machen und da sind wir bei der allerliebsten Lieblingsbeschäftigung der haarigen Gesellen. Alle Wege führen hier nicht nach Rom sondern zum Baumstumpf, auf dem sowas von die Party abgeht, sagen die Trolle. Das Aufladen der Energie, das Versorgen der Trolle mit Nahrung und Gegenständen, die Aktivitäten…alles zielt letztendlich darauf ab, legendäre Partys zu feiern. Je weiter du kommst, desto mehr verschiedene Mottopartys kannst du feiern. Als Belohnung bekommst du dafür mindestens Knöpfe, meistens aber sogar entweder gleich einen Troll oder Trollmarken, die du, wenn du genug gesammelt hast, gegen einen bestimmten Troll eintauschen kannst.

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Fazit

„Trolls: Crazy Party Forest“ besticht durch seine wunderschöne Grafik, die bunten Farben und die einfach nur süßen Trolle. Ganz nebenbei werden Kindheitserinnerungen geweckt und ich mag es, dass es so friedlich ist. Allerdings gab es auch ein paar Sachen, die mich ein wenig gestört haben. Zu Beginn wurde jeder kleinste Schritt erklärt, was sehr langwierig war, auf der anderen Seite dauerte es ein bisschen, bis man das Spiel wirklich durchschaut hatte. Das ging auch anderen Usern so, mit denen ich gesprochen habe. Manchmal vermisst man den absolut endgültigen Pfiff, aber dann lässt es mich doch nicht los und ehe man sich versieht, ist man schon wieder im Land der Zaubertrolle und feiert ab, was das Zeug hält, man will ja schließlich noch Zoey und Arthur und….. Deswegen kann ich das Spiel trotzdem jedem empfehlen, der ein friedliches Spiel mit Humor sucht und schon immer eine Schwäche für die glitzernden, haarigen, partywütigen Waldbewohner hatte. Ich auf jeden Fall hänge schon an den süßen Gestalten und kann sie einfach nicht ignorieren.

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Mein Name ist Freya und ich bin 28 Jahre alt. Am allerliebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Familie und meinen zwei Hunden Lotta und Jamie. Darüber hinaus bin ich ein riesiger Frankreich-Fan und verbringe soviel Zeit wie möglich im Land des „savoir vivre“…oder träume zumindest bis zum nächsten Frankreich-Aufenthalt davon!

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