Wieviele Erdnüsse passen in die Backen eines Chipmunks? Was ist der Unterschied zwischen 67 und 01000010? Fragen können die Personaler im Vorstellungsgespräch stellen, die ich mir hier auf die Schnelle so gar nicht ausdenken kann. Wer den großen Herzenswunsch hat, bei Google zu arbeiten und bisher an solchen Fragen gescheitert ist, der kann den Riesen auch anders unterstützen. Die App Crowdsource stellt dir kleine Aufgaben, für deren Erfüllung du nicht einen müden Cent bekommst, wohl aber trotzdem das Bewusstsein etwas Sinnvolles zu tun. Worum geht es genau bei der vor wenigen Monaten veröffentlichten Crowdsource-App von Google?
Crowdsource ist als Ansatz sicher jedem ein Begriff. Hat ja seit einigen Jahren mit der Dynamik der Sozialen Medien immer mehr Verbreitung gefunden. Ich denke über die Open Source Projekte Wikipedia und Openstreetmap muss ich nichts weiter schreiben. Hier unterstützt ihr also keinen geringeren Player als Google selbst. Macht man doch ohnehin schon mit seinen Daten, mag der ein oder andere denken. Aber es geht eben noch eine Stufe direkter. Das kann man so oder so sehen und deshalb, um das Bewusstsein für die mögliche Kritik zu beweisen, habe ich das hier gleich an den Anfang gestellt. Ich finde es nicht schlecht zu helfen, da man keine persönlichen Daten in der App lässt und mir die Google Dienste alltäglich extrem nützlich sind.
Die App ist im Kacheldesign sehr einfach gehalten und auf ihre Funktion bezogen. In derzeit fünf Bereichen kannst du tätig werden: Bildtranskription, Handschrifterkennung, Übersetzung, Überprüfung der Übersetzung und Überprüfung der Übersetzung von Maps. Die Titel der Aufgaben sind so ziemlich genau das, worum es geht. Die Aufgaben fühlen sich quizig an, oftmals muss man zwischen Alternativen wählen oder einen angezeigten Bildausschnitt mit Buchstaben beschrieben, etwa einen Straßennamen eingeben. Um die Aufgaben zu lösen, benötigt man mitunter auch spezielle Kenntnisse. Kenntnisse, die man sich über Jahre angeeignet hat. Also z.B. Sprachgefühl für Englisch. So heißt es bei einer Aufgabe die Übersetzung für den Satz „Die menschliche Existenz ist voller Paradoxa“ als richtig oder falsch zu markieren. Was mir nicht so gut gefällt, da es verdammt schwierig ist, ist die Handschrifterkennung. Das erinnert an die Rezepte des Hausarztes, da war es wohl einfacher die Bedeutung der Hieroglyphen zu entschlüsseln.
Als Lohn für die eigene Mitarbeit gibt es virtuelles „Auf die Schulder klopfen“ in Form von Badges. Was, ich habe schon 75 Aufgaben gelöst? Ich habe wohl zu viel Zeit. Tatsächlich lassen sich die Tasks wunderbar in Wartesituationen durchführen. Besser sogar als viele der Spiele, die wir hier für genau solche Zeitfenster empfehlen. Im Store schreibt ein Rezensent etwas, zu dem ich nichts hinzuzufügen habe: „Keine Ahnung, warum ich hier kostenlos meine Lebenszeit verschenke, aber es macht seltsamerweise einen Heidenspaß.“