Ok, ich geb es zu. Für Harry Potter habe ich zwei Anläufe gebraucht. Aber nur, weil ich noch so klein war. Als der erste Band in Deutschland erschien, 1997, war ich gerade einmal acht Jahre alt, als ich das Buch, von dem ich noch nicht wusste, dass ich es lieben, und ich meine LIEBEN werde, unter dem Weihnachtsbaum fand. Zuerst fand ich es befremdlich, dass sich eine ältere Dame als schwarze Katze getarnt im Ligusterweg Nr. 4 herumtreibt. Beim zweiten Anlauf einige Tage später hat auf einmal alles Sinn ergeben, ich habe zu denjenigen gehört, die sich den neuen Band am Erscheinungstag 00:01 Uhr liefern ließen und die ganze Nacht durchgelesen haben. Dass ich Harry Potters Adresse bei den Dursleys nicht googlen musste zeigt, wie nachhaltig das Ganze ist. Harry Potter ist eine Einstellung, kein Buch. So. Ich denke, viele gehen da mit mir konform. An alle anderen – auch für euch Muggel ist es noch nicht zu spät 🙂 . Natürlich war ich auch mit am Start, als der neueste Band im September dieses Jahres erschienen ist, kein Roman, sondern das Skript zum Theaterstück, aber hey, man nimmt, was man kriegen kann. Seit einigen Wochen pottert es wieder und man kann als echter Fan kaum anders, als dabei zu sein. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ heißt der Film und ist der erste von fünf geplanten Teilen. Eine Art Begleitwerk zu den Harry Potter-Bänden. Man sagt, die Handlung spiele vor Harry Potter, aber unsere liebgewonnenen Wesen wie Niffler oder Hippogreife sind eben trotzdem schon dabei.
Die dazugehörige App „Fantastic Beasts – Cases from the wizarding world“ (auch: Phantastische Tierwesen: Fälle) habe ich mir mal angeschaut und mit Freude festgestellt, dass ziemlich schnell alte, zauberhafte Potter-Gefühle geweckt werden. Darauf stoßen wir mit einem Butterbier an! Die App stammt von den Entwicklern von Warner Brothers und ist für Android und iOS erhältlich. Wir haben hier in den App Neuheiten der Woche darüber berichtet.
Gestatten, Fittleworth…
Ihr entscheidet euch für einen Namen und dann ermittelt ihr gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Mathilda Grimblehawk in mysteriösen Fällen, von denen vermutet wird, dass ein phantastisches Tierwesen dahinter stecken könnte, Fantastic Beasts eben. Das geschieht durch das Lösen vieler, vieler Fälle. Durch Spielfortschritt könnt ihr verschiedene Szenen freispielen, die zu unterschiedlichen Fällen gehören, die etwa mit dem Namen „Der Geruch der Angst“ betitelt sind. Ein Quidditch-Spiel, das mit einem verletzten Spieler endet? Das muss etwas mit Klauen gewesen sein…Dann zieht ihr los, untersucht den Ort des Geschehens, kombiniert Fakten, setzt Bruchstücke von Eiern oder Metallgegenständen zusammen und kommt so im besten Falle ziemlich schnell dahinter, wen ihr sucht. In einigen Szenen könnt ihr euch Hilfe holen, indem ihr euch für einen Partner, etwa aus dem Zaubereiministerium entscheidet.
Fantastic Beasts – Edelsteine, Energie und Sterne
Das System ist ein bisschen undurchsichtig, allerdings wird man die ersten Levels durch das Spiel begleitet, heißt: Wenn der Finger kommt, müsst ihr tippen, sonst geht es nicht weiter. Es gibt zum Beispiel Münzen, die man beim Untersuchen von Szenen erhält. Mit diesen Münzen kann man sich dann Fertigkeiten kaufen. Auch durch das bloße Durchspielen von Szenen kann man Fertigkeiten freischalten. Zusätzlich bekommt ihr durch das Spielen Sterne, mit denen könnt ihr Handlungen ausführen, wie etwa zerbrochene Gegenstände wieder zu reparieren. Für so ziemlich alles braucht ihr außerdem Energie.
Fazit zur Fantastic Beasts App
Als ich das Spiel zum ersten Mal im Appstore sah, war ich skeptisch. Die Bilder von Fantastic Beasts werden dem Spiel eigentlich nicht gerecht, mich persönlich haben sie nicht so angesprochen. Die Gier nach mehr Magie wollte allerdings, dass ich es ausprobiere. Das habe ich nicht bereut. Richtig cool finde ich die pottersch’en Parallelen. Das Pub, in dem ermittelt wird, heißt zum Beispiel „Zum tropfenden Kessel“, es gibt Schokofrösche und der Tagesprophet hängt auch an der Wand. Ich bin sicher, das wird jeden Harry Potter-Fan freuen. Die Grafik ist auch ziemlich gut gelungen. Manchmal geht mir die Handlung ein wenig zu langsam voran und wenn ich zum dritten mal die Öllampe antippen muss, finde ich das nicht überspannend. Dennoch lohnt es sich, mal in die App zu schauen, an einigen Stellen ist es sogar richtig humorvoll, zum Beispiel, wenn Interviews geführt werden oder die Szene auf einmal gespiegelt ist.