Vier Jahre ist es her, dass wir hier Tribal Wars vorgestellt haben. Eine halbe Ewigkeit seitdem ich meinen Tagesablauf danach getimt habe, wann ich am PC einem Kriegsereignis meines Stamms beizuwohnen hatte oder schlicht was in die Bauwarteschlage zu schicken. Zwischendurch kam mit Tribal Wars 2 eine Fortsetzung, welche auch als App für Android und iOS verfügbar ist. In deren Kriegsgetümmel habe ich mich mal gestürzt, um so zu schauen, was die Hamburger von InnoGames so an ihren Spielen weiterentwickelt haben. Und um nach zahlreichen F2P-Importen aus Fernost auch etwas an alte Zeiten anzuschließen.
Landscape. Gleich beim Start von Tribal Wars 2 läuft etwas anders als bei Game of War und seinen Klonen. Nicht in der üblichen Porträtansicht muss man sein Smartphone halten, sondern bei jedem Start von Tribal Wars 2 heißt es „dreh mal“. Positiv wirkt sich das auf die Übersichtlichkeit von Dorf und Karte aus, wie ich finde.
Gameplay von Tribal Wars 2
Wieder geht es darum mächtig zu werden. Nein, es geht nicht darum ein Dorf zu bauen und Truppen aufzustellen. Beides ist nur Mittel zum Zweck der Dominanz über die Serverwelt. Spielziel von Tribal Wars 2 ist es also andere zu dominieren, platt zu machen, zum Aussteigen zu animieren und so weiter. Man könnte auch sagen schnellstmöglich zur eigenen Farm zu machen. Denn Rohstoffe sind es, welche reichlich benötigt werden.
Wie bei allen derartigen Spielen befinden wir uns… nein, nicht in einem kleinen Dorf, umzingelt von Römern… sondern auf einer schier endlos wirkenden grünen Karte mit Wäldern und Weiden. Alles nur Deko. In der Dorfansicht steht mittig das Hauptgebäude und ringsum diverse weitere fest platzierte Gebäude. An den Ecken die vier Rohstoffgebäude. Entsprechend gibt es Holz, Lehm, Eisen und Nahrung als Rohstoffe. Die Farm stellt letztere eher indirekt über Truppenplätze zur Verfügung. Alle Gebäude lassen sich hochleveln, das HQ bestimmt das Maxlevel und den Baufortschritt generell. So lassen sich viele Gebäude, wie Markt und Taverne erst später errichten. Soweit vertrautes Gameplay.
Auch vertraut sind die üblichen F2P-Mechaniken, als da wären Timer mit stetig steigender Hausnummer. Aus Sekunden werden Minuten und Stunden. Ebenso verhält es sich mit dem Bedarf an Rohstoffen für den Ausbau. Einzige Konstante sind die In-Apps für Kronen. Ab 2 Euro für 50 Kronen geht es los. Mein Upleveln von Hauptgebäude 5 auf 6 kann für 12 Kronen übersprungen werden. Also dafür bekomme ich in Prag locker ne Coke in zwei Minuten. Okay, schiefer Vergleich. Es gibt andere Kronenausgabemöglichkeiten z.B. für Truppenlevel, Offiziere, Booster und die Bauschleifenerweiterung.
Generell findet man leicht ins Spiel und Tipps für Tribal Wars 2 braucht man wohl nur wenige. Oben links guckt uns ein edler Herr an, welcher uns mit Aufgaben für den Ausbau versorgt. Die erste Neuerung im Spielverlauf ist das Rohstofflager, in welchem man timerbasierte Aufgaben erledigen kann. Das kennt man von anderen Spielen des Genres und ist ne gute Sache, da man ohnehin seine Spielintervalle hat. Beim Bau meines zweiten Dorfs begegnet mir die zweite Neuerung bisher, welche ich eher mau finde. Und zwar baut man das Dorf nicht sofort oder nach Ankunft des Siedlers (oder wie war das früher gleich?), sondern man muss zahlreiche Minitasks ausführen und somit 50fach wenige Minuten warten. Das finde ich nervig.
Spieleindruck von Tribal Wars 2
Wer ein solides Strategiespiel sucht, ist hier richtig. Solide, das klingt etwas mittelmäßig. Gemeint ist es aber anders. Denn anders als bei GoW und so weiter gibt es hier nicht so viele Quests, Gegenstände und Versuche einem mit 1001 Währung das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auch wirkt das Spiel insgesamt logischer und übersichtlicher. Klar haben Payer zahlreiche Vorteile und am Ende die Oberhand.
Um zu spielen, benötigt man eine Internetverbindung. Eine schnelle, Edge reicht nicht. Achja, ein Account wird einem empfohlen. Ich habe ihn mir per Google-Account gleich angelegt, da es eine Belohnung dafür gibt und ich ohnehin seit 10 Jahren meine Adresse beim Entwickler hinterlegt habe. Ich fühle mich bei einem dt. Dev da auch sicherer als bei MZ.
Update, 09.02.17: Zwei, drei Wochen im Spiel war ich durchaus aktiv. Habe die Rohstoffe immer zielgerichtet ausgegeben nach Missionen und Truppen produziert. Danach… nicht mehr so oft. Die Bauzeiten waren lang, die Entsendung von Truppen immerzu ein „gewohntes Geschäft“. Mein erstes Dorf mit 1500 Punkten wurde erst gefarmt und dann recht schnell geadelt von einem aktiven Spieler mit 10+ Dörfern. Meinem Stamm habe ich als Abschied die Rohstoffe und Kronen gespendet. Ciao, die Stämme 2. Der Spieler Doomed, welcher mit gekickt hat sozusagen, hat Weltrang 184 und 89340 Gegner besiegt. Glückwunsch.