Die Artussage. Von Hollywood neu verfilmt. Vielleicht sogar in einem Sechsteiler. Die einen freuen sich darauf, die anderen sagen jetzt schon „Autsch“. Für die Gruppe der Darauf-Freuer hat Warner Bros. gleich noch eine Spiele-App machen lassen, welche euch ins Geschehen im fünften Jahrhundert entführt. Der Film, Kinostart ist am am 11. Mai bei uns, wurde von Guy Ritchie (ja, der Ex-Mann von Madonna) an Schauplätzen in Wales, Schottland und England umgesetzt. Wer die Landschaft mag, hat also definitiv was zu gucken. Wenn wir gerade bei Schönheiten sind… Jude Law spielt den „Bösewicht“ Vortigen, den romano-britischen Warlord, Charlie Hunnam den Arthur, einigen vielleicht bekannt aus Sons of Anarchy. So, nun aber genug von der Besetzungsliste und dem Gossip. Kommen wir zu „King Arthur: Legend of the Sword“, wie die App komplett auf iOS heißt, wo sie ebenso wie auf Google Play für Android gratis erschienen ist.
Lassen wir also Artus und die Handlung des Films mal beiseite. Das Schwert, die Bedrohung, die Fabelwesen. Im Spiel wird gekämpft. Anfangs in einer Arena mit den Fäusten, später mit Schwert. Die Steuerung ist intuitiv mit Wisch- und Tippgesten. Fühlt sich etwas zufällig an, wenn auch die Grafik recht filmreif ist. Die Gewalt bleibt blutlos, wird aber durch die Soundkulisse doch brutal. Der Ketchup auf dem Foto ist das einzig Rote. Spielen kann man in einem Storymodus mit 6 Screens in zwei Kapiteln. Oder man versucht sich im Rangmodus. Achja, als Innovation hat der Entwickler das „Arthur VR Erlebnis“ auf Lager, auch auf iOS angeblich. Leider kann ich bei meinem iPhone 7 unter den Einstellungen dazu nichts finden. Offenbar jedoch kann man unter Android den Daydream Motion Controller nuzten, um den Kampf zu steuern: „Erkenne Muster und time deine Attacken, um Vortigerns Angriff zu vereiteln.“
Kritikpunkt: Wenn man im Kampf mal kurz nicht hinschaut, vergisst man recht schnell, wer man überhaupt ist. Die Figuren sehen alle gleich aus. Autsch. Außerdem: Faustkampf gegen Gegner mit Schwertern ist ja mal so wie mit einem Messer zu einer Schießerei zu erscheinen. Oder, klärt mich auf.
Wer im Kampf vorankommen möchte, der sollte die verdienten Münzen dazu nutzen, neue Kampftechniken freizuschalten. In-Apps gibt es keine, um das abzukürzen. Auch Werbung gibt es keine, außer die eigentliche zum Film, welche auch durch einem Link zum Trailer auf der Hauptseite präsent ist. Im Trailer zum Film fragt eine Frauenstimme: „Hast du alles gesehen, was du sehen musstest?“ Jo, total. Das Spiel ist leider ein recht hochpoliertes Kurzzeitabenteuer. Macht Lust auf den Film (oder schreckt die kritischen Cineasten noch mehr ab). Jedenfalls hätte ich mir gewünscht, dass man bei so einem Titel und Budget etwas mehr ins Gameplay investiert hätte. Achja, auf meinem iPhone 7 ist das Spiel auch richtig schön kalt abgestürzt, mitten im Kampf.