Hach, wie gucke ich schön vorm Grand Canyon, vorm Taj Mahal oder dem Empire State Building in die Kamera. Ein Fehler hat sich in die Aufzählung eingeschlichen. Nicht, dass das Hochhaus an der 5th Avenue etwa zu groß wäre für ein Selbstbildnis aka Selfie. Wohl aber, dass es eigentlich doch nachts fotografiert werden möchte aufgrund der schönen Farbbestrahlung zu besonderen Anlässen. Gerade wer es Weihnachten nach New York schafft, bekommt mit dem rot-grünen Muster einen kostenfreien Hintergrund. Und vor allem ist die Gegend nicht ganz so wie der Ice Rink am Rockefeller Center überlaufen. Jedenfalls sollte es bei Dunkelheit und Frontkameraselfie bei den meisten Smartphone-Nutzern klingeln. Geh ran, denn Check App ruft an und empfiehlt dir ein praktisches Gadget.
Selfie Licht heißt das Gadget, bestehend aus einem anclipbaren LED-Ring mit integriertem Akku. Den Namen möchte ich gleich aufklären. Zwar ist sein Zweck recht klar definiert, doch eigentlich ist es für jeden Smartphone-Fotografen universell hilfreich. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mich fürs Licht interessiert hatte und mich sehr darüber freue es vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen zu haben.
Das Selfielicht als nützliches Gadget
Das Selfie, Wort des Jahres 2013 und bei Wikipedia mit mehr Kritikpunkten bedacht als mit Tipps, wie es gut gelingt. Die Grundlage für jede gute Fotografie lautet eigentlich, dass man es verstehen muss mit dem Licht zu arbeiten. Fotografieren ist nicht auf den Auslöser drücken, sondern der Blick für die richtigen Lichtverhältnisse. Hat einmal jemand gesagt, der nicht genannt werden muss, da diese fundamentale Wahrheit jedem „einleuchten“ sollte. Selbstporträts sind in der Kombination von Smartphones und Sozialen Netzwerken so beliebt geworden. Zwar gab es vormals schon Kameras, welche ein schwenkbares Display hatten. Nicht ohne Grund sind diese Bathroom Selfies vorm Spiegel die Nummer 1 der Dinge, die nur noch Myspace-Kids kennen. Jedenfalls habend die meisten Hersteller einen Blitz bzw. ein Licht auf der Frontseite des Geräts vergessen. Okay, es gibt die Technik des FrontFlash, also den Display-Blitz bzw. sogar Apps, welche diesen simulieren. Doch diese Helligkeit reicht nicht an jene heran, welche dieses Selfielicht liefert.
Die Verpackung ist recht rosa und bewirbt den Vorzug, dass es unter schlechten Lichtverhältnissen schöne Selfies ermöglicht. Größere Augen macht es nicht, wohl aber einen besonderen Effekt in diesen. Aus dem Licht ist noch ein kurzes USB-Kabel enthalten, was die Aufladung des Akkus mit seinen 500 mAh ermöglicht. Der Akku ermöglicht eine Betriebszeit von zwei Stunden, ggf. gefühlt mehr, da man es ohnhin wohl am Stück nie länger als 10-15 Minuten einsetzt. Okay, ich kenne eure Selfie-Gewohnheiten nicht, wie lange ihr am perfekten Selbstporträt arbeitet. Aber um es mit in die Stadt zu nehmen, sollte die Akkuladung locker reichen.
Das Gadget ist wie eine große Klammer gebaut, sodass man es oben ans Smartphone ranheftet. Es dürfte bei einer breiten Anzahl an Geräten passen, ob nun Android oder iPhone. Man bringt es mit dem Licht nach vorn zeigend an, kann es beim iPhone 7 aber auch umgekehrt anbringen. Entscheidend ist die Position der Kamera am Smartphone und die Dicke des Geräts, ob das Selfielicht bei euch passt.
Kreisförmig sind 30 LEDs hinter einer halbtransparenten Plastik angebracht. Das Licht wirkt dadurch leicht gestreut, wie man es von einer Softbox kennt. Der Zusatznutzen fürs Selfie liegt bei der ringförmigen Anordnung übrigens darin, dass das Licht gleichmäßig veteilt wird und man in den Augen diese Spiegelungen hat. Die LEDs erzeugen eine gewohnte Farbtemperatur, welche bei neutralen 7000 K liegen. Dadurch ist eine neutrale Fotografie möglich, welche Farben so darstellt, wie man sie aus dem Studio kennt. Ideal für Bilder in Schwarz-Weiß. Wer einen anderen suggestiveren Weißabgleich wünscht (etwa, Hilfe es ist so warm/kalt, ich bin so gelb in der Wüste/Stadt), nutzt danach einen Filter, ändert sie manuell in der Kamera-App oder nutzt Livefilter. Abhängig vom Gerät.
Die Bedienung ist denkbar einfach, da man das Licht permanent aktiviert. Der kleine Tippschalter oben ermöglicht zudem vier Helligkeitsstufen. Durchs Dauerlicht hat die Smartphone-Kamera auch genügend Zeit den Fokus zu finden und die Tiefen/Lichter zu regulieren. Eine angenehmere Art zu fotografieren obendrein als mit Blitz, wie ich persönlich finde.
Natürlich muss man das Selfielicht nicht nur für Selbstporträts nutzen. Gerade aufgrund der recht starken Leuchtkraft der 30 LEDs eignet es sich freilich auch als günstiges Fotolicht für unterwegs.
Mein Beispielbild ist ein schönes Selfie geworden von mir im roten Sessel. Hm, irgendwas habe ich wohl am Begriff Selfie nicht verstanden. Eigentlich muss man nicht dazu schreiben, dass Bild 2 mit Licht entstand. Meine Zähne und die Struktur meiner Haut kommen wesentlich besser zu Geltung, wie ich finde. Gerade was die Qualität von Bild 1 angeht, enttäuscht die Kamera des aktuellen iPhone 7 aber doch schon ziemlich. Wohl ein Extrembeispiel. Was das Licht aber leistet, zeigt es wohl. Übrigens nur Lichtstärke 1 von 4.
Was das Beispielbild nicht leistet, ist es den Ring in den Augen zu zeigen. Wohl aber zeigt es recht natürliche Farben und gerade bei dem gewählten Motiv eine ausgesprochen gleichmäßige Ausleuchtung ohne Schatten ums Maul.
Kauf: Verfügbar ist das Selfielicht hier auf Amazon für preiswerte 12 Euro etwa. Drei Gehäusefarben sind verfügbar: grün, weiß und rosa.