Sind wir doch mal ehrlich. Wir lieben Zombiefilme und -spiele doch deshalb so sehr, weil wir währenddessen gemütlich auf der Couch hocken und uns mit Eiscreme und Pizza vollstopfen können. Würden wir uns tatsächlich in einer Apokalypse wiederfinden, wären wir alle bis auf wenige Ausnahmen geliefert, einfach weil schnelles Rennen ziemlich anstrengend ist. Und wie man aus dem Film „Zombieland“ lernen kann, ist Rennen unvermeidlich in der Zombieapokalypse. Natürlich ist es eher unwahrscheinlich, dass uns jemand fressen möchte, aber Fitness ist natürlich auch im echten Leben wichtig. Wer den nötigen Ansporn sucht um Sport zu machen und außerdem ein Fan von Zombiegeschichten ist, kann diesen jetzt in „Zombies, Run!“ von Six to Start finden. Diese englischsprachige Fitnessapp könnt ihr für 2,29€ auf iOS oder Android downloaden, es existiert außerdem eine kostenlose Variante, die stattdessen Werbung und In-App-Käufe anbietet.
Auf die Plätze, Zombies, Run!
Das Prinzip dieser Fitnessapp ist so einfach, wie genial. Statt während des Joggens zum hundertsten Mal seine Playlist zu hören, wird man in „Zombies, Run!“ durch eine Geschichte geführt. Über das Headset erreichen uns Warnungen, wann immer Zombies auftauchen und dann heißt es, einen Zahn zuzulegen. Nebenbei sammelt man Items wie Medikits oder Batterien. Es gibt über 200 Storymissionen, in denen man als „Runner Five“ hilft, eine Basis aufzubauen und mit Materialien zu versorgen. Die ersten vier Missionen kann man kostenlos spielen, wöchentlich gibt es außerdem noch eine Mission extra. Für 3,99$ pro Monat oder 24,99$ im Jahr könnte man auch sofort alle 200 Missionen entsperren und erhält außerdem Zugriff auf ein Intervall Training und den Airdrop Mode. Wer die App sowieso schon gekauft hat, erhält das Abo ermäßigt und hat freien Zugang zu allen Spielmodi und einigen Episoden. Die Route kann man sich selbst aussuchen, aber man kann sich über den Airdrop-Modus einen Punkt in der echten Umgebung aussuchen, zu dem man dann gelotst wird. Dort warten auf Runner Five Versorgungspakete einer Militärbasis.
Die Missionen
Die Missionen dauern meistens nicht länger als eine halbe Stunde und man muss auch nicht die ganze Zeit im gestrecktem Galopp zubringen, sondern kann sein Tempo selbst bestimmen. Nur hin und wieder erspähen die Menschen am Funkgerät sich nähernde Zombiehorden, die man durch kurze Sprinteinlagen abhängen kann. Dieses „Aaaah, Zombies, Run!“-Feature kann man unter „Normal chases“ aktivieren, ebenso GPS Tracking und eigene Hintergrundmusik (z.B. über Spotify oder Musik vom Gerät), die in den Sprechpausen abgespielt wird. Unter den Run Logs findet man die Kilometerzahl, die man in den einzelnen Läufen zurückgelegt hat. Kommt einem mitten in der Mission etwas dazwischen, kann man diese auch pausieren oder abbrechen und später von vorn beginnen. Die Funksprüche und Redebeiträge der Figuren sind in englischer Sprache, aber gut zu verstehen.
Willkommen in Abel
Abel Township ist der Name der Stadt, die mit unserer Hilfe aufgebaut wird. Die Einwohner von Abel benötigen so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann, Kleidung, Nahrung, Verbandskästen, aber auch Bücher oder Glühbirnen. Während man läuft, sammelt man automatisch Items ein. Im Hauptmenü findet man ein Inventar, wo all die schönen Fundstücke bewundert werden können. Wem das noch nicht zur Motivation reicht, kann sich auch im Glorienschein seiner Erfolge sonnen, die als hübsche Tortendiagramme dargestellt sind. (In Anbetracht der sommerlichen Hitze und meiner Faulheit reicht es bei mir allerdings höchstens für ein Glorien-Funzeln.) Nach und nach kann man Abel zu einer großen Stadt aufbauen, um Gebäude hinzuzufügen, klickt man einfach den riesigen roten Kreis unten rechts an und hat dann eine große Auswahl an Gebäuden. Diese Gebäude kann man noch durch Upgrades verbessern oder Addons (Generatoren, Bänke, Solarzellen und anderer Kleinkram) hinzufügen. Einige dieser Erweiterungen sorgen für einen besseren Schutz, aber auch die Moral der Bewohner von Abel kann durch neue Bauwerke wie Bänke oder einen Fahnenmast gesteigert werden. Natürlich verbraucht das Bauen Ressourcen, was bedeutet, wir müssen weiter rennen und neue Materialien farmen.
Fazit:
Auch, wenn man kein großer Fan von Sport ist, kann man sich durch die imaginären Zombies im Nacken motivieren, Endspurt einzulegen. Die Neugier, wie wohl die Geschichte der Bewohner von Abel weitergeht, treibt einen besser an als gute Vorsätze. „Zombies, run!“ lässt sich außerdem noch mit Google Fit synchronisieren. Die englischen Dialoge lassen sich gut verstehen, selbst wenn man sich nebenbei beim Joggen die Lunge ausröchelt. Auch an Spezialeffekten wie Sirenengeheul oder das Stöhnen der Zombies wurde nicht gespart, allerdings sollte man auf Kopfhörer nicht verzichten. Und das Beste: Während des Spiels tut man auch noch etwas Gutes für seine eigene Fitness und kann beruhigt einschlafen mit dem Wissen, dass man nun auch für die Zombieapokalypse optimal vorbereitet ist.