Galaxy-Killer? Nicht doch. Gigaset zeigt sich zuverlässig und stringent nach dem Neustart im Smartphone-Geschäft. Die ME-Serie ist Vergangenheit, auch wenn ich darüber etwas traurig bin. Nach dem Release des GS160 im vergangenen Jahr hat man nun einen Nachfolger in einer Online-Präsentation vorgestellt, in welcher es sich alles schon sehr gut anhörte: sinnvolle Verbesserungen in der Hardware und ein aktuelles Android-OS werden geboten. Schon ist das Gigaset GS170 ganz neu bei uns eingetroffen, sodass wir es heute zunächst mal auspacken und dann die kommenden Wochen und Monate wieder im App Cycle der Neuvorstellungen und Updates im Alltag einbinden.
Zum GS160 müssten wir eigentlich noch ein Fazit schreiben jetzt. Es war bei uns ja hier und da bei Spiele-Reviews zu sehen. Hier etwa beim Pokémon Karpardor Jump etwa. Zugegeben haben wir es bei leistungshungrigen Spielen gar nicht erst eingesetzt, da der Schwachpunkt des Geräts von Anfang an ja der Arbeitsspeicher von 1 GB war. Kein Gamer-Gerät. Und eben auch kein Highend-Device für die Herzen der Tech-Geeks. Vielmehr bleibt das GS160 bei mir nun in Erinnerung als solides Android für den Alltagseinsatz. Und das sollte das GS170 doch nun gleich recht werden, oder?
GS 170 ausgepackt
Wir bebildern eine kurze Vorstellung der Specs des Geräts. Wir haben noch keine Spiele installiert und weder Kamera noch Ton getestet. Also der Reihe nach.
Das GS170 wird von Gigaset als „Preis-Leistungs-Genie“ beworben. Mit der Verpackung mit den firmentypischen orangen Akzenten hebt man sich nicht ab. Der Karton beinhaltet neben dem Gerät noch die Kombo aus Kabel + Stecker fürs Aufladen. Weiterhin ist ein recht dickes Booklet enthalten, was jedoch nur so dick ist, da es alle europäischen Sprachen umfasst. Es erklärt ganz vorn auf Deutsch die Basics, also Akku einlegen und SIM einsetzen. Erstnutzer von Smartphones werden da nicht viel weiterkommen. Das Gerät selbst hat mit seinen 144 x 71,6 x 8,9 mm gewöhnliche Maße für einen 5-Zoller. Das Gewicht mit 140 Gramm wirkt recht gering, es ist ausbalanciert ohne Schwerpunkte.
Der Lieferumfang ist üblich, aber eben nicht wow. Es fehlt z.B. ein Headset. Von extras wie Cases oder lustige Sticker für die Heckscheibe mal ganz zu schweigen. Gut gefällt mir, dass man den Akku (2500 mAH) selbst einsetzen und entsprechend auch tauschen kann. Das vermittelt zumindest das gute Gefühl, dass nicht er der Faktor sein wird, warum man das GS170 ersetzt. Damit spart man sich zugleich die auf Dauer mitunter wacklig werdenden Schieber für die SIM-Karten und die SD. Dualsim ist übrigens angesagt und ein Adapter liegt bei.
Die Front des Geräts wird vom Display eingenommen, es gibt keine Tasten. Die Buttons sind on-screen, sodass gerade der Rahmen unten recht breit wirkt. Neu ist im oberen Bereich eine Status-LED. Heißt nur soviel, dass man den Ladezustand rot oder grün angezeigt bekommt. Außerdem blinkt es bei Nachrichten. Ja, kann man machen. Nice to have.
Als besonderes neues Hardware-Feature wird das 2.5D Glas des Displays aufgeführt von Gigaset. Das GS160 hatte ja noch recht knackige Kanten, wo sich dann der Schmutz sammelt und was mitunter auch bei der Nutzung störte. Die leichte Abrundung beim GS170 fühlt sich besser an. Jedoch ist sie etwas weniger smooth als ich erwartet habe. Der Übergang zur Rückseite ist bautechnisch wohl nicht anderes möglich als mit kleiner Stufe. Das Display geht ohne größere Spaltmaße in den Body über.
Das Display (IPS-HD-Touch-Display) soll weniger empfindlich für Fingerabdrücke sein. Da wohl fast jeder eine Schutzfolie nutzt, dürfte das nicht so auffallen. Auf der unteren Gehäuseseite finden wir den USB-Anschluss, leider nicht C. Auf der gegenüberliegenden Position ist die Klinkenbuchse.
Aufgrund der kleineren Abmessungen mit nur 5-Zoll liegt das Gerät sehr gut in der Hand. Die seitlichen Tasten (Einschalter, Sound-Wippe) haben einen Druckpunkt ohne Klicken oder Knacken und sind gut erreichbar.
Was die Rückseite angeht, so haben wir hier wieder die Plastik des Vorgängers, welche einen guten Grip hat. Als Besonderheit bietet Gigaset nun drei Farben an. Lieferfarbe ist stets schwarz, die blaue und mokka Variante gibt es recht preiswert im Shop von Gigaset für 10 Euro. Diese sind sicher auch eine Option als Ersatzteil, falls es da Bedarf gibt.
Zu öffnendes Gehäuse und austauschbarer Case, ein Pluspunkt. Was das Thema Service und Reparatur angeht, werde ich beides als weiteren Pluspunkt führen. Versprochen wird ein schneller Austausch und Fehlerbeseitigung „bis auf Komponentenebene“ im dt. Werk.
Die Hauptkamera mit ihren 13 Megapixeln liegt auf der Rückseite oberhalb des Fingerabdrucksensors. Ich denke ein paar Beispielbilder werde ich ggf. noch nachreichen. Der Sensor dient wie immer zur Entsperrung des Geräts, zum Scrollen im Browser, zur Kurzwahl durch verschiedene Fingerabdrücke sowie zum Auslösen von Fotos.
Das Android 7 wurde fast unverändert gelassen, es gibt nur zwei-drei vorinstallierte Apps, u.a. ein UKW-Radio und eine Wetter-App. Die Sicherheitsupdates sind mit Stand 5. Mai 2017, Systemaktualisierungen sind derzeit nicht verfügbar.
Die UVP von 149 Euro wirkt attraktiv. Das ist ein Preis, bei welchem ich nicht lange nachdenken würde, wenn ich ein Alltagsgerät bräuchte. Die bekannte Marke Gigaset mit dem bereits genannten Serviceversprechen schafft Vertrauen. Es wird als Alternative zum Nokia 3 gehandelt, nicht hingegen zu den teils noch billigeren China-Geräten, bei welchen dann die Garantiebedingungen eingeschränkter sind.