„Habe ich den Herd angelassen?“ gehört wohl zu den häufigsten Gedanken eines jeden Reisenden. „Schläft er gerade? Lässt er meine Pflanze in Ruhe? Ob er gerade wieder meine Socken frisst?“ gehören eher zu den Gedanken von reisenden Hunde- und Katzenbesitzern. Spätestens seit „Pets“ in den Kinos lief, fragt sich der ein oder andere Haustierhalter vielleicht, was sein pelziger Kumpel wohl die ganze Zeit so tut, wenn man selbst nicht da ist. Um unterwegs schnell einen Blick ins Körbchen zu werfen oder mit einem strengen Wort unliebsame Willkommensgeschenke an uns zu unterbinden, braucht man nicht mal Wahrsager mit Kristallkugel, der Petcube Play kann das auch, direkt mit App auf dem Smartphone für iOS und Android. Uns wurde der Petcube Play netterweise kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt und wir freuen uns, ihn euch in diesem Artikel vorzustellen!
Frisch von der IFA
Gesehen auf der IFA und heute im Test, dreht sich heute alles um das nicht mehr ganz so geheime Leben unserer Haustiere. Dass die Haustierkamera Petcube Play sowohl für Hunde als auch Katzen gedacht ist, verraten schon die bunten Bilder der Verpackung. Im Lieferumfang enthalten sind der Petcube selbst, eine mehrsprachige Anleitung, ein Ladekabel mit zwei möglichen Steckdosenadaptern, ein Reset-Pin und einige Petcube-Aufkleber. Der Petcube ist eher unauffällig, als mattschwarzer, mit Aluminium ummantelter Würfel passt er in jede Inneneinrichtung. Mit einer Seitenlänge von 9 cm benötigt die Petcam nicht viel Platz, ihr Gewicht von circa 500 Gramm ist schon fast überraschend schwer. Auf der Unterseite besitzt der Petcube eine Anschlussmöglichkeit für übliche Stative, für den Fall, dass man eine erhöhte Platzierung bevorzugt.
Die App zum Petcube Play
Um den Petcube in Betrieb zu nehmen, muss er zunächst mit Strom versorgt werden. Hängt der Würfel an der Steckdose, leuchtet ein grünes LED-Licht und kann mit der App für das Smartphone gekoppelt werden. Diese findet sich im Playstore oder Appstore und erklärt gut verständlich, wie man App und Gerät verbindet, dazu ist W-Lan und eine Anmeldung notwendig. Doch keine Angst, wer sich beim Passwort vertippt hat und nun vergeblich auf den Wechsel vom gelben blinkenden Licht auf weißes Licht wartet: Der beiliegende Reset-Pin setzt die Verbindung einfach zurück, indem er in das entsprechende Loch am Boden des Petcubes gepiekst wurde. Pro Account können mehrere Petcubes angeschlossen werden, so dass man auch mehrere Räume gut im Blick behalten kann, je nachdem, wo Hund oder Katze gern ihr Unwesen treiben. Sobald eine Bewegung oder ein Geräusch wahrgenommen wird, erhält man auf dem Smartphone eine Pushmitteilung. Was gerade in den eigenen vier Wänden passiert, wird als Video festgehalten. Was über den Tag zu Hause passiert ist, kann im Nachhinein in der History angesehen werden. Zehn bis dreißig Tage bleiben die Videos dank des Cloud Recording Service erhalten.
Picture or it didn’t happen
Die erste Reaktion auf Situationen, die wir seltsam finden, ist im Zeitalter der Smartphones meistens erstmal zu Fotografieren. Dank der Foto- und Videoaufnahmefunktion können auch die Schandtaten unserer Vierbeiner festgehalten werden. Und damit Herrchen dem Frauchen auch glaubt, kann man auch mehrere Accounts an ein Gerät verknüpfen, dazu wird lediglich die App benötigt. Die Kamera filmt mit einem 138° Weitwinkel in einer Auflösung von 1080 p HD. Außerdem lässt sich das Bild durch dreifachen Zoom im Überwachungsmodus noch vergrößern, damit man auch wirklich erkennt, ob der Dackel gerade auf seinem Spielzeug kaut oder doch an den Socken. Aber wer sagt, dass es immer der Dackel sein muss, der Unfug macht? Schließlich ist die Haustierkamera auch für Katzen gedacht!
Laserpointer von unterwegs
Viele Katzen stehen ja total auf den unerreichbaren roten Punkt, meine gehört allerdings leider nicht dazu. (Vom Tisch klauen macht eben mehr Spaß.) Dieses Feature ist schon ziemlich cool, denn man kann standortunabhängig mit seiner Katze spielen. Aktiviert man die Laserpointerfunktion, erscheint daheim am Petcube der rote Lichtpunkt. Dieser lässt sich durch Wischen über den Touchscreen des Smartphones steuern, der rote Punkt bewegt sich in Wirklichkeit dann synchron zum roten Punkt auf dem Display. Ein bisschen ist es dann, als würde man eine virtuelles-Haustier-App spielen, nur, dass es sich nicht um einen digitalen Stubentiger, sondern um die eigene Katze handelt. Gesundheitsschädlich ist der Laserstrahl laut Hersteller übrigens nicht.
Sound hier, Sound da
Kläfft der gerade schon wieder? „Aus! Aus, böser Dackel!“ Dank des 2-way Audio kann man nicht nur hören, welche Laute unser Haustier gerade von sich gegeben hat, sondern kann auch selbst mit dem Vierbeiner über Push-to-talk sprechen, um ihn zu beruhigen oder aus der Ferne ein Machtwort zu sprechen. (Inwiefern sich das ein Tier zu Herzen nimmt, ist natürlich auch unterschiedlich, Anmerkung des Dackels.) Aber allein die Möglichkeit zu haben, mit seinem Tier zu sprechen, ist manchmal gut für die Nerven des Zweibeiners. Die Tonqualität beim Hören ist etwas besser als die beim Sprechen, da die Stimme ein wenig verzerrt klingt. Das schimpfende Frauchen wird jedoch trotzdem erkannt.
Kätzchenvideos!
Und wenn das Haustier (ausnahmsweise) gerade brav ist und schläft? Wer dann immer noch unbedingt Tiere beobachten will oder nicht auf den felligen Live-Stream verzichten will, kann weltweit geteilte Tiervideos oder Fotos anschauen. Ob man Hunde oder Katzen lieber mag, ist relativ egal, denn beide Tierarten wurden von vielen Tierhaltern gefilmt. Diese Videos sind dann öffentlich freigegeben und können von jedem, der es möchte, angesehen werden. Umgekehrt können auch die eigenen Streams für die Öffentlichkeit freigegeben werden oder zumindest mit Freunden geteilt werden. Wie so ein Video aussehen kann, seht ihr hier. (Das mit den Kätzchenvideos war gelogen, hier gibt es nur wild kläffende Dackel.)
Fazit zum Petcube Play:
Wer qualitativ hochwertige Videoüberwachung für sein Haustier möchte, ist beim Petcube an der richtigen Adresse, denn die Videoaufnahmen und Fotos sind dank Weitwinkelkamera und Zoomfunktion nicht nur mitunter sehr aufschlussreich, sondern auch in guter Auflösung. Das Extrafeature, die Haustierkamera als Laserspielzeug zu verwenden, ist eine ziemlich coole Idee und sollte vor allem Katzen begeistern, außer, diese sind genauso faul wie meine. Die Möglichkeit, nicht nur Ton zu hören, sondern auch mit dem Haustier zu sprechen, hilft sogar so manche Schuhe vor der Zerstörung zu bewahren. Mit 179€ ist der Petcube schon in der höheren Preislage unter den Haustierkameras, die Qualität der Übertragungen rechtfertigt diesen Preis allerdings auch wieder. Ihr findet den Petcube auf der Internetseite des gleichnamigen Herstellers oder auf Amazon.