Nach Radiation Island hat Atypical Games nun das nächste First-Person Action-Spiel mit Zombiethematik für euch! Dieses Mal befindet sich der Spieler nicht auf einem tropischen Inselparadies, sondern in der Stadt Pripyat, die bekanntermaßen durch das Reaktorunglück Tschernobyl 1986 auf tragische Weise in die Geschichte einging. Radiation City bildet ein detailliertes Pripyat nach und erzählt vierzig Jahre nach der Katastrophe, neben dem Kampf ums Überleben gegen Zombies, Strahlung und andere Gefahren, auch noch eine tolle Geschichte. Alle Apfelfreunde können sich das Spiel bereits für 5,49 € downloaden, für die Androiden ist es noch unreleased, aber es gibt aktuell die Beta-Version. Wir haben schon mal reingeschnuppert – unter unserer Strahlenschutzmaske.
Willkommen in Pripyat!
Das berühmte Riesenrad ist aus der Ferne zu sehen und auch das Prometheus-Kino und das Hotel Polissya begegnen dem Spieler in Radiation City. Was nicht ganz so originalgetreu übernommen wurde, sind die Zombies, von denen es in der verlassenen Stadt Pripyat nur so wimmelt. Manche tragen dafür aber Strahlenschutzanzüge, die Liebe zum Detail ist unübersehbar. Um sich in der verstrahlten Stadt zurecht zu finden, wird man gleich zu Beginn durch ein Tutorial geführt, das die wesentlichen Spielfunktionen vorführt. Wer Radiation Island gespielt hat, kennt das Spielprinzip schon, auch hier gibt es drei Modi. Erkundung ist noobfreundlich, da dieser Modus dem Godmode entspricht, man nimmt keinen Schaden. (Solltet ihr vorhaben, ein paar Erinnerungs-Screenshots zu machen, empfehle ich euch, kurz in diesen Modus zu wechseln. Fragt nicht.) Abenteuer ist das Mittelmaß an Schwierigkeit, Überleben ist für die ganz Hartgesottenen unter euch. Den Reaktor kann man übrigens auch betreten, doch Achtung: Wer nicht gerade den Noobmodus Erkundungsmodus aktiviert hat, muss hier mit vielen Zombies rechnen.
Die Story von Radiation City
Wir schlüpfen in die Rolle eines Mannes, der seine Liebste sucht. Classic. Seine Holde hört auf den Namen Lauren und ist eine Journalistin, die in Pripyat verschollen ist. Neben der Suche nach Hinweisen auf ihren Verbleib, ist unsere Hauptbeschäftigung am Leben zu bleiben, Nahrung und Ausrüstung zu finden oder Gegenstände herzustellen, Zombies zu töten… Bei all den Survival-Beschäftigungen vergisst man fast, weshalb man überhaupt hier ist. Sorry Lauren, aber ich muss mir erstmal ein Zelt bauen. Wie das mit dem Crafting funktioniert, ist eigentlich selbsterklärend, da unter jedem erzeugbaren Item steht, wie viele und welche Materialien dafür benötigt werden. Wem das Anfangstutorial nicht genügt, wird aus den Hinweisen schlau, die ständig eingeblendet werden. Apropos blenden: Eine Taschenlampe sollte man immer dabei haben. In Radiation City gibt es einen Tag-Nacht-Wechsel, wobei es im Dunkeln natürlich weitaus gefährlicher ist. Ich dachte, zumindest in den Häusern wäre ich nachts sicher vor hungrigen Untoten, doch weit gefehlt, die Zombies statteten mir auch dort Hausbesuche ab. Draußen herumzulaufen ist genauso dämlich, da man im Schein der Taschenlampe Zombies und Raubtiere wie z.B. Bären erst sieht, wenn es zu spät ist. Übernachten kann man in Zelten, ansonsten bleibt nur, Lieder am Lagerfeuer zu singen und zu hoffen, dass bald der Morgen anbricht.
Hunger, Zombie, kalt!
„Ich habe Hunger.“ „Und ich hab Durst.“ „Es ist kalt.“ „Die radioaktive Strahlung nervt.“ Unsere Figur hat Bedürfnisse und das lässt sie uns wissen, unterhalb des Lebensbalkens erscheinen kleine Kreise mit den entsprechenden Bedürfnissymbolen. Diese werden von grün („Ich könnte mal wieder was zu Essen vertragen.“) zu rot („Aaaah, ich verhungere!“) immer dringender. Obwohl gerade die Strahlung am gefährlichsten erscheint, ist auch Hunger nicht zu unterschätzen, wenn man keinen großen Vorrat an Nahrung mitnimmt. Da man aber auch gar nicht so viel tragen kann, ist man sehr oft auf Futtersuche. Der begrenzte Platz im Inventar macht es unmöglich, alle Waffen und Gegenstände mitzuschleppen, ganz im Gegensatz zu gewissen Spielen, in denen man ungefähr fünfzig Schwerter mit sich herum trägt. Lootet also mit Bedacht und versucht Taschen zu finden oder herzustellen! Abgesehen von den Zombies, Raubtieren oder Bedürfnissen machen uns auch Anomalien das Leben schwer, die in der Gegend verteilt erscheinen. Das mit den Anomalien erinnert ein bisschen an The Abandoned und auch die Sache mit dem gestrandeten Journalisten hat ein bisschen Ähnlichkeit mit dem verunglückten Schriftsteller.
Vrooom vrooom!
In einer weitläufigen offenen Welt dauert es zu Fuß natürlich lange, bis man am Ziel angekommen ist. Deswegen ist das Fahrzeug, das wir ganz am Anfang finden, schon ziemlich praktisch. Und es ist auch nicht schlimm, wenn ihr jemanden überfahrt – Im Gegenteil! -, denn Zombies lassen sich auch mit dem Fahrzeug töten. Schrott und andere Teile, die man zur Reparatur des Fahrzeugs benötigt, findet man in den verlassenen Hangars. Auf dem Kompass am oberen Bildschirmrand seht ihr ein Fahrzeugsymbol, damit ihr nicht vergesst, wo ihr geparkt habt. Läuft man etwas weiter weg, kann das nämlich durchaus ein Problem werden! Aber keine Bange, wenn euer Truck kaputt ist oder ihr ihn nicht mehr findet, steht irgendwo in der weitläufigen Welt noch das ein oder andere Ersatzfahrzeug.
Fazit zu Radiation City:
Radiation City verbreitet eine stimmungsvolle Endzeit-Atmosphäre mit einem Hang zur Detailverliebtheit. Vom zivilen Hausfrauenzombie bis zum Zombiedoktor gibt es vielerlei Zombievarianten, die man gar nicht so eingehend betrachten sollte, weil sie so schnell vor einem stehen und angreifen. Auch die Gebäude sind voller kleiner Einzelheiten, in den verlassenen Häusern der Arbeiterstadt hängen noch Familienfotos an der Wand und es lässt sich so ziemlich jedes Gebäude auch erkunden. Verschlossene Türen sind für den selbstgebauten Dietrich keine große Hürde und machen den Weg frei für Loot und noch mehr Zombies. Nähert man sich dem Reaktor, beginnt die Sicht aufgrund der hohen Strahlung zu verschwimmen. Es liegt also nicht an euren Augen oder der Grafik, die ist nämlich nicht schlecht.
Hier findet ihr übrigens einen Trailer zum Spiel auf YouTube.