Familienausflüge können so ätzend sein! In Sheltered, einem Indie-Survival-Strategie-Spiel von Team 17 Digital Limited und Unicube, ist ätzend sogar wörtlich gemeint, denn die pixelige Welt da draußen wurde durch eine nukleare Apokalypse unbewohnbar gemacht und sollte nicht mehr ohne Atemschutzmaske betreten werden. Eine Version für die Konsole und den PC ist schon zuvor erschienen, jetzt flüchten wir auch auf iOS (für 4,49 €) und Android (für 3,99 €) in ein Versteck unter der Erde, wo die Familie in Sicherheit ist. Das Ziel als Katastrophen-Manager ist es, den Bunker so wohnlich wie möglich zu gestalten, Proviant zu sammeln und natürlich nebenbei irgendwie zu überleben.
Familien-Bastelset
In diesem postapokalyptischen Szenario gibt es dieses Mal ausnahmsweise keine Zombies, sondern eine nuklear-verstrahlte Welt in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Familie, in Form eines Elternpaars und den durchschnittlichen zweieinhalb Kindern, konnte sich in einem unterirdischen Bunker retten, gleich nachdem wir sie erstellt haben. Obwohl die Grafik der Sheltered App typisch pixelig ist (und wir hier nicht bei Sims sind), dürfen wir die Familie in vielen Einzelheiten selbst gestalten. Neben Geschlecht (Ja, gleichgeschlechtliche Paare kann man auch erstellen) der Eltern und der beiden Kinder, lassen sich auch noch Details wie Kleidung, Frisuren und diverse Farben aussuchen. Ihr dürft außerdem über die Namen von vier menschlichen und einem tierischen Familienmitglied, sowie den gemeinsamen Familiennamen grübeln. Doch auch die inneren Werte zählen! Jeder Spielfigur kann eine Eigenschaftseinstellung zugeordnet werden, der unterschiedlich starke Talente zugeordnet sind. Die sportliche Figur ist stärker und geschickter als die gebildete Figur, hat aber weniger Intelligenz. Ein besonderes Talent gibt es außerdem für jeden, z.B. Mut, tiefer Schlaf, Optimismus, … Es ist also eine gute Idee, möglichst viele der unterschiedlichen Talente abzudecken, um eine ausgewogene Gruppe zu erhalten.
Auch das Haustier der Familie wurde nicht zurückgelassen, sondern ist mit dabei. Das Tierchen hat je nach Tierart andere Fähigkeiten, aber auch unterschiedlich starke Ansprüche.
- Hund Natürlich bleibt der treuste Freund des Menschen auch an seiner Seite, wenn er den Planeten in die Luft gejagt hat. Praktischerweise kann der Hund seine Besitzer auf Expeditionen begleiten und sogar im Kampf verteidigen, allerdings braucht Wuffi jeden Tag Futter.
- Katze Bei schlechter Hygiene im Bunker dauert es nicht lange, bis die ersten Ratten an die Tür klopfen. Der Katze gefällt das! Vielleicht muss sie deswegen nur jeden zweiten Tag gefüttert werden?
- Pferd Wer träumt schon nicht vom eigenen Pony? In der Apokalypse kann man damit zumindest ins Ödland reiten und es Gegenstände tragen lassen, aber mit drei Mahlzeiten am Tag ist das Pferd das anspruchsvollste Tier. Also doch lieber ne Lasagne draus machen?…
- Schlange Also, der Atomkrieg ist da und die schleppen ein Terrarium mit allen drum und dran in ihren Bunker? Das ist echte Tierliebe. Zumindest frisst die Schlange Ratten und muss auch nur aller zwei Tage gefüttert werden, ist aber eben nicht so flauschig wie die Katze.
- Goldfisch …Das wohl untypischste Haustier in einer postapokalyptischen Welt: Ein Fisch. Okaaay, er mag kein großer Kämpfer sein und abgesehen von Blubberbläschen trägt er auch nicht wesentlich zur Unterhaltung bei, aber heeey, besser als nichts. Sein Futter braucht er täglich, damit er nicht oben schwimmt, das Aquarium benötigt alle sieben Tage einen Wasserwechsel, der zehn Wassereinheiten kostet.
Sheltered!
Unter der Erde und hinter zwei Schutztüren hat sich unsere pixelige kleine Familie also in Sicherheit gebracht. Zunächst erklärt uns das Tutorial die grundlegendsten Aktionen in Sheltered. Ganz wichtig ist der Generator, der den Bunker mit Strom versorgt und regelmäßig mit Kraftstoff befüllt werden muss, sowie die Filteranlagen für Luft und Wasser. Allein damit ist es aber noch nicht getan, denn jeder hat diverse Bedürfnisse. Ein provisorischer Schlafsack und eine noch provisorischere Eimer-Toilette werden schon nach kurzer Zeit dringend benötigt. Damit die Möbel platziert werden können, muss man von Zeit zu Zeit den Bunker um einen Raum vergrößern. Dem Schöner-Wohnen in der Apokalypse steht nichts mehr im Wege, … abgesehen von den Materialien, die man zum Craften benötigt. Ab und an klingeln Fremde an der Bunkertür, die sich der Familie anschließen wollen oder Materialien zum Verkauf anbieten. Mit der Funkanlage kann man sich die Hausbesuche der Händler auch einladen, ansonsten kommen sie eher selten vorbei, deswegen muss man auch mal raus an die frische verseuchte Luft.
Familienausflug in der Apokalypse
Spätestens wenn das Essen ausgeht, muss man den schützenden Bunker verlassen. Durch Expeditionen ins Ödland kann man Lebensmittel und Materialien finden oder trifft auf andere Menschen, mit denen man handeln kann. Doch Vorsicht, nicht alle Überlebenden sind friedlich! Was man unbedingt mit auf die Reise nehmen sollte, sind Atemschutzmaske und Taschen für zusätzlichen Loot. Abgesehen davon muss man hin und wieder die Luft- und Wasserfilter an der Oberfläche warten oder eine neue Falle für zusätzliche Nahrung aufstellen (- kleiner Tipp, achtet unbedingt auf die Hygiene vor dem Essen und baut einen Ofen, denn sonst habt ihr ständig Probleme durch Lebensmittelvergiftungen bei frischem Fleisch). Ohne Strahlenschutzanzüge sollte man jedoch lieber unter der Erde bleiben, ansonsten kann man leicht verstrahlt werden. Je nach am Anfang gewählten Schwierigkeitsgrad gibt es unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten für den lebensnotwendigen Regen und lebensbedrohliche Einbrecher, etc.
Fazit:
Egal ob auf iOS, Android oder einer anderen Plattform: Mit dem pixeligen Survival-Management Game „Sheltered“ hat man alle Hände voll zu tun. Die Bedürfnisse der Familienmitglieder sinken schnell – beziehungsweise ihr Bedürfnisverlust steigt, denn je voller und röter die Skala, desto dringender ist das Bedürfnis. Bei 100 ist Schicht im Shelter und das baubare Grab lässt schon vermuten, dass sich die Bunkerbewohner auch schnell die Radieschen von unten angucken können. Also, von oben. Der Bunker ist ja tief unter der Erde. Die Materialien sind schnell verbraucht und man kommt gar nicht so leicht an Nachschub, egal ob Craftingmaterial oder Nahrung. So muss man manchmal riskieren, auch ohne Schutzmaske (die ja bei jeder Anwendung verbraucht wird) ins Ödland zu reisen und sich der Strahlung auszusetzen. Um kerngesund zu bleiben, ist es daher gut, sich einen Vorrat an Atemschutzmasken anzulegen. Insgesamt kann man drei Slots mit Familien belegen, wenn man bei der ersten Familie auf der ganzen Linie verkackt hat wenn man gern eine andere Überlebensstrategie ausprobieren möchte.