Bist du ein Mensch oder ein Elf? Was sich wie ein Flirtspruch in der Dorfdisko anhört (für beiderlei Geschlecht mit spitzen Ohren „geeignet“), ist deine erste Entscheidung bei der Elvenar App. Das Aufbauspiel von InnoGames im Genre der MMOG Strategie ist als Neuerscheinung für Android und iOS erschienen, wobei plattformübergreifend miteinander gesiedelt und gekämpft wird, jedoch nicht gegeneinander (kein PvP). Wer noch so im Browser unterwegs ist, der kennt es vielleicht von dort. Spielbar ist es nun eben auch mobil auf Smartphones und Tablets. Ich habe jetzt drei Tage mal „reingespielt“ seit dem Release und berichte von meiner Reise in die Gefilde der Menschen. Klar, bin ich ein Mensch.
Heimisch habe ich mich gleich gefühlt bei der Elvenar App. Es erinnert schon sehr stark an Forge of Empires vom gleichen Entwickler, was ich im Browser damals längere Zeit anklickte und dann auch nochmals als App. Etwa der Aufbau des Dorfes, das Produktionssystem und die Forschungspunkte sowie die Möglichkeit die angrenzenden Gebiete (Provinzbegegnungen) per Handel oder Kampf freizuschalten. Allerdings fehlt hier das Kampfsystem. Hm. Also schauen wir mal kurz rein, was es so für Besonderheiten bei der Elvenar App gibt, welche mich wohl doch mal noch etwas weiterspielen lassen, vielleicht.
Gameplay von Elvenar
Rohstoffe. Was wäre die Welt ohne Währungen und Ressouren. Auch bei der Elvenar App ist jeglicher Fortschritt davon abhängig. Zudem gibt es Timer für Gebäudebau und Produktion, jedoch keine Werbebanner. Kaufbare Diamanten helfen den Spielprozess zu beschleunigen. Bisher habe ich Münzen (Gold), Vorräte (allgemeine Erzeugnisse), Wissenspunkte, Kultur, Bevölkerung und drei von neun Gütern kennengelernt: Marmor, Stahl und Holz. Es kommen dann noch Kristalle, Schriftrollen und Seide. Zudem noch Elixier, Magiestaub und Edelsteine. Noch jemand wach? Der rote Faden ist also, dass es darum geht zu produzieren und den Tech-Tree voran zu schreiten. Die Zusammenhänge zwischen den eben so spröde und einschläfernd aufgezählten Rohstoffen gilt es zu durchschauen. So benötigt man für den Ausbau des Dorfes zunächst Gold und Erzeugnisse. Ausbaubar sind sie alle levelweise. Für beides braucht man Baumeister, deren Zahl limitiert sind.
Der Aufbau des Dorfes, die Platzierung der Gebäude macht visuell schon viel Spaß. Leute laufen herum, es wirkt gut belebt und wimmelig. Man muss aufs Straßennetz achten sowie für eine Mischung mit Kulturgebäuden sorgen. Der Ausbau ist durch den vorhandenen Bauplatz arg begrenzt, sodass es vor allem aufs gute „Einschichten“ aller Gebäude ankommt. Wenn man so aller ein paar Stunden reinschaut ins Spiel, gilt es die Steuereinnahmen der Häuser einzutreiben und die Produktion zu starten. Weniger oft muss man die Forschungspunkte ausgeben, neue Gebiete erkämpfen und Nachbarn helfen. Gemeinschaften erlauben den sozialen Austausch.
Das Kampfsystem in der Elvenar App ist leider keins aka noch nicht verfügbar. Man kann nur die Einheiten auswählen und dann auf den Sieg oder die Niederlage zwei Sekunden warten. Das finde ich etwas schade, das nimmt dem Spiel etwas Tiefe. Viele werden es dadurch aber auch als friedlicher empfinden, was ja auch nicht schlecht ist. So oder so, vielleicht kommt das Feature ja noch und der derzeitige Kampf wird zum Autokampf?! Oder wollte man die App „schneller“ machen?
Von der Schwierigkeit her ist Elvenar nicht besonders komplex. Kämpfe kann man verlieren und es gibt unterschiedliche Einheitentypen mit Stärken und Schwächen. Doch Quests sagen einem zu Beginn 1:1, was zu tun ist. Ob das später etwas fluffiger wird, kann ich noch nicht abschätzen. Ich vermute mal nicht. Alle Techs müssen erforscht werden, Spezialisierungen scheint es nicht zu geben. Auch die Wahl Mensch oder Elf ist dann letztlich wohl nur eine visuelle.
Übrigens: man kann sich einen eigenen Namen geben. Vielleicht wäre aber ein Wörterbuch-Check sinnvoll, der so Namen wie auf dem Screenshot meiner Nachbarn eher blockt. Unten links den. Nicht die Rose.
Fazit zur App: Insgesamt ist Elvenar ein nettes Strategie-Aufbauspiel. Der Titel der App leitet sich ja aus dem elfischen Wort für Butterbrot mit Marmelade her und genauso spielt es sich auch. Also locker im Anbiss und leicht süßlich, jedoch nicht so lecker wie ein Toast mit Nutella. Lol. Man merkt ihm spielerisch den Ursprung als Browsergame noch an. Auch findet man einen deutlichen Unterschied zu den asiatischen Fantasy-Kriegsspielen im Stil von Game of War wieder. Es wirkt ruhiger, mit mehr Spirit eines PC-Klassikers wie Siedler und nicht so blinkend und stressig. Keine Glückskisten oder -räder, keine Clantruhen und so weiter. Die Elvenar App läuft auf meinem älteren Nexus 7 sehr gut und flüssig, ohne Darstellungsfehler oder Abstürze.