„Morgens ist der Brokkoli besonders grün!“ sagte Edmond zu Liliana, als er das Frühstück servierte. Etwas irritiert war sie übers Gemüse auf dem Toastbrot schon, dachte sich aber nichtsahnend über die Folgen des Verzehrs noch nichts dabei. Schließlich musste auch sie als Frau Mitte 40 besonders auf ihre Linie achten.
Freilich kein Meisterwerk. Wer es etwas anspruchsvoller oder auch klassischer mag, für den sind die Hörbücher bei LibriVox sicherlich etwas. Das liegt vor allem daran, dass hier gemeinfreie Werke, deren Autor also schon länger tot ist, vorgelesen werden. Das ist jetzt keine Neuerung. LibriVox gehört zu den festen Konstanten im Netz. Jenen Werten wie Wikipedia und Projekt Gutenberg. Einen entsprechend großen Katalog an eingesprochenen Hörbüchern gibt es hier für Jedermann. Freilich kann man auf den großen Katalog von LibriVox auch per App zugreifen. Auf Android und iOS gibt es kostenfrei (mit Werbung) von BookDesign eine Anwendung, welche auch offline die Hörbücher zur Verfügung stellt. Also im WLAN runterladen und dann mobil hören. Ich stelle euch die App kurz vor.
LibriVox ist anders als z.B. die Amazon-Tochter Audible kein kommerzielles Projekt, deren App wir hier schon vor einiger Zeit vorgestellt hatten. Die genauen Hintergründe über LibiriVox, Entstehung und so weiter wollen wir hier gar nicht weiter aufdröseln.
Schauen wir mal auf das Medium als solches ganz kurz. Hörbücher zählen zu jenen Medien, welche den Sprung vom Offline-Zeitalter perfekt in die Online-Welt gemeistert haben, wie ich finde. Was früher auf Kassetten lief, wird jetzt gestreamt und gedownloaded. Der größte Vorteil von Hörbüchern ist, dass man sie so nebenbei hören kann und sie nicht die visuelle Aufmerksamkeit von Texten oder Video verlagen. Weiterhin kann man Bücher mit ihnen mitunter auch schneller hören als lesen. Die Realisation der Hörbücher erfolgt durch Freiwillige. Diese sind Literaturbegeisterte, welche es oftmals als Hobby in der Freizeit einsprechen. Mitunter merkt man aber auch, dass diejenigen PR-Zwecke verfolgen, etwa wenn sie nach jedem Kapitel ihre Homepage nennen.
Die LibriVox App bietet „mehr als 24.000 Hörbücher“. Der Zugang zu diesem Katalog erfolgt etwa per Autorensuche, Genres oder auch nach kürzlich neu hochgeladenen Werken. Diese werden dann auf den Detailseiten kurz vorgestellt, es gibt Bewertungen anderer Hörer. Ohne Anmeldung ist die Nutzung der App möglich und auch Bewertungen können „anonym“ verfasst werden, man muss sich lediglich nen Benutzernamen geben.
Die Qualität der Hörbücher ist durchweg gut. Stimmen sind auch immer eine Geschmackfrage. Abzüglich dieser merkt man manchen Sprechern aber doch eine gewisse Aufregung an oder hier und da eine nicht so professionelle Betonung an. Ganz selten hatte ich schon das Gefühl, ich würde von einem Bot vorgelesene Werke hören.
Die heruntergeladenen Hörbücher sind MP3 mit durchschnittlichen Dateigrößen. Die Abenteuer Tom Sawyers in 36 Kapiteln mit jeweils so 15 Minuten sind etwa 200 MB groß. Kann man mitunter also auch Streamen unterwegs.