Vor wenigen Wochen hat Gigaset mit dem GS 370 ein Smartphone vorgestellt, was vor allem bei mir im Ersteindruck mit der Dual-Kamera und dem langen 18:9 Screen gepunktet hat. Entsprechend kommt heute nicht wie beim GS 270 ein persönlicher Erfahrungsbericht aus der Praxis über Performance und Usability, sondern ich habe mal ein paar Fotos gemacht mit dem Gerät. Dezember in Berlin, das ist selbst für die normale Fotografie nicht unbedingt der beste Monat, was Farben und Licht angeht, mag man da denken. Und so ist es auch. Oft sind die Tage grau und Blümchen wachsen nur aus Eis an Scheiben. Schauen wir trotzdem mal, was das Labor an Bildern entwickelt hat.
Die Entwicklung ist gleich das Stichwort. Bei vergangenen Fotobeiträgen habe ich stets die Fotos frisch aus dem Camera-Ordner des Android genommen, ohne LR oder andere Apps drüberlaufen zu lassen. Zumal auch die Kamera-App des GS 370 wie fast alle anderen Geräte eingebaute Livefilter für Farbtönungen hat. Irgendwie war das also unsinnig die Bilder unverändert zu teilen, wie ich finde. Klar ist die Vergleichbarkeit so besser, aber der normale Nutzer sieht ja gerade in #nofilter heutzutage eine Besonderheit. Man muss es betonen, dass das Foto unverändert ist. Mache ich also so: wenn ein Foto verbessert wurde, dann schreibe ich es hin.
Bevor es an die Fotos geht, hier nochmal ein Screeneindruck. Es zeigt sich, dass man selbst beim Standard-Pokémon einen Vorteil hat vom 18:9. Mehr Tierchenzeilen passen in der Aufbewahrung und im Dex drauf, der Horizont ist viel weiter:
Spielerisch hat das also gewisse Vorteile hier. Bei anderen Spielen wie Clash Royale und so weiter gibt es zwar nen besseren Überblick, aber ansonsten keine Änderungen. Zumal ich die Erreichbarkeit der Ecken noch immer für gut empfinde.
Fotovergleich mit dem GS 270
Kommen wir zum ersten Fotovergleich und der betrift natürlich das GS 270 und das GS 370. Idealbedingungen vom Licht her, Sonne und blauer Himmel:
Während beim Bild 1 mit dem GS 270 noch Herbst ist, wird beim zweiten Bild schon Weihnachten gefeiert. Es passt mit Weitwinkel einfach mehr aufs Bild, auch der Baum links, welcher gerade geschmückt wurde. Die Weihnachtsgans Auguste steht auch schon wieder oben überm Eingang. Damit will ich nur überleiten zum vergrößertem Ausschnitt nachfolgend, den ich aus dem Bild von soeben genommen habe. Normal hat das Foto 3840 x 2160 Pixel, zeigt eine gute Schärfe. Alle hier hochgeladenen Bilder sind natürlich stark komprimiert.
Weiter geht es an einem anderen Schloss, nämlich dem Charlottenburg, wo derzeit ein schöner Weihnachtsmarkt abgehalten wird.
Fotos vom Weihnachtsmarkt Charlottenburger Schloss
Die drei Fotos zeigen den Eingangsbereich zu den Uhrzeiten 15:30, 16:00 und 17:00 circa.
Ganz klar, in der blauen Stunde ist das Foto mit HDR noch gut, wenn es dunkler wird, dann verlieren sich Details und es rauscht. Wäre mit einer normalen DSLR auch so, mit lichtempfindlicheren Chips anderer Smartphones nicht. Die Schärfe der Lichter ist trotzdem gut, wenn auch die Tiefen etwas verschwimmen.
Es folgen mal vier Fotos unkommentiert, ohne spezielle Effekte oder Bearbeitung:
An diesem Objekt habe ich mal den Effekt mit der verminderten Tiefenschärfe ausprobiert. Das passiert offenbar zu einem guten Teil softwareseitig, da die Bearbeitung immer so 2-3 Sekunden dauerte und man da keine Fotos sofort nachmachen kann. Gespeichert werden sie als PNG und bieten einen schönen Effekt. Man kann mit einem Kreis den Fokus in verschiedenen Stufen festlegen. Muss man richtig einzusetzen wissen, läuft aber:
Bei beiden Fotos wurden für den leicht dramatischen Himmel u.a. die Tiefen/Lichter und Farbtemperatur nachbearbeitet. Die Fotos geben die Bearbeitung locker her ohne dass sie verrauschen oder pixelmatschig werden, wie ich finde.
Dann gleichen Effekt habe ich nochmals am Reiterstandbild des Großen Kurfürsten probiert und die Fotos nicht nachbearbeitet, da die Farben auch so schon bunt genug sind:
Hier habe ich von der Parkseite einen Vergleich vom „normalen“ Fotomodus zu jenem mit Weitwinkel. Er wird einfach übers Landschaftsicon aktiviert und wenn man das bei einem Motiv wie diesem hier macht, dann fühlt sich das so an, als würde man den Rahmen sprengen, als befreie man den engen Blick des Geräts. Keine Absichtlichkeit zu der Kampagne des rahmenlosen Smartphones, hier geht es um die Kamera:
Zudem hier noch ein Panorama, was per Software ganz normal gestiched wird. Fehler sind da üblich, finde es aber brauchbar:
Zwei Motive für „Likes“ habe ich noch, welche zeigen, dass das GS 370 durchaus Fotos macht, welche für soziale Netzwerke geeignet sind.
Beide Motive sind freilich bearbeitet, beim Sonnenuntergang und dem ersten Schlossfoto habe ich es vielleicht etwas übertrieben. Man sieht aber generell wohl, dass das GS 370 gute Fotos macht und einige Möglichkeiten bietet.
Dankeschön fürs Foto an die drei Engel.