DAAAAA!!! Ein wilder Bär! Also dieser Ausruf ist für mich die einzige Rechtfertigung für die Verwendung von gleich drei Ausrufezeichen. Denn niemand würde wohl im Warenhaus einen pelzigen Brummbär am Eingang erwarten. Okay, aus Plüsch vielleicht schon. Aber so im Raum stehend wohl nicht. Genau dieses Effekts bedient sich Kaufhof derzeit in einer vorweihnatlichen Aktion. Freilich läuft das über ne App mit Augmented-Reality. Und es gibt noch mehr Tiere zu entdecken sowie ein Gewinnspiel.
Warenhäuser, ihr kennt sie vielleicht aus Erzählungen von Emile Zola und euren Großeltern. Scherz. Niemand liest mehr die alten Franzosen. Aber wirklich alle Albernheit mal weg – für eines kann man den Kaufhof nur loben und das ist die Deko zu Weihnachten. Es war schon immer ein gewisses Einkaufserlebnis hier seine Geschenke zu besorgen. Schön dekoriert, persönliche Beratung. Hach, das klingt ja fast schon wie eine Werbebeitrag. Ist es aber nicht. Letztlich hat die neue Kaufhof AR – Augmented Reality sogar dazu geführt, dass ich so mit der Schlüsselsuche und den Tierchen beschäftigt war, dass ich mal gar nix gekauft habe. Das hören die Marketingverantworlichen vielleicht nicht so gern. Aber vielleicht gewinne ich ja noch nen Gutschein. Aber nun mal der Reihe nach.
Der Ansatz der AR-App ist, dass man in der Filiale vor Ort mehr erleben kann als bisher. Nicht nur Bäumchen und bunte Deko, sondern ganz trendy und modern auf dem Smartphone per App. Dazu gibt es offenbar noch nen Clip auf YouTube. Insofern finde ich es schon interessant, wie so ein Unternehmen der alten Liga mit neuen Technologien umgeht. Die Kaufhof AR macht auf mich zumindest einen guten Eindruck, wenn auch nicht perfekt. Soviel sei vorweg gesagt.
Kaufhof hat in die Vorweihnachtszeit die AR-App gelauncht. Für Android und iOS ist Kaufhof AR verfügbar und man sollte sich nicht vom technisch schnöde wirkenden Icon abschrecken lassen. Erster Minuspunkt übrigens. Aus dem Store würde ich mir die App nie laden. Marketing-Basics fail. Also hier geht es nicht um Augenlaserheilkunde oder so, sondern um virtuelle Welten mit der echten in Verknüpfung. Oder wie man Augmented-Reality nun definieren will.
App downloaden – Magisches erleben
Installation: Der Download der Kaufhof AR App ist recht schlank. Da sich die meisten Nutzer wohl am Schaufenster draußen oder im Eingangsbereich über die App das erste Mal informieren und sie sogleich laden, ist das schon wichtig. Achja, viele Kaufhof bieten offenbar kostenfreies WLAN. Lief bei mir diesmal leider nicht rund, sodass doch Datenvolumen fällig wurde. Auf iOS ist die Kaufhof AR App mit 138 MB schon eher unfreundlich groß, auf Android wurden offenbar zu den initialen 44 MB nochmals 40 nachgeladen.
Nutzung: Die Kaufhof AR App startet damit, dass das Tor zum magischen Wald verschlossen sei. Nun gilt es alle Monster zu fangen, Eier auszubrüten und Arenen einzunehmen. Sorry, falsches Spiel. Also die Kaufhof AR bedient sich dem recht einfachen Prinzip der Codescans. Ein Prinzip, was leider sehr cheatanfällig ist, wie ich unten noch zeige gleich. Im Kaufhof sind vier dieser Codes versteckt. Okay, sie sind hier im Kaufhof mega prominent auf die Fußböden platziert. Das ist am Eingang und jeweils an den Rolltreppen. Damit will ich niemandem den Suchspaß verderben, sondern eher aufs Problem aufmerksam machen, was das erzeugt. Leider nämlich hat man sich für die Aufmerksamkeit eben auch jene Zonen rausgesucht, wo man als „Spieler“ den Käufern im Weg steht. Da sollte man wohl nochmal nachjustieren am Konzept der Kaufhof AR App.
Weiterhin gibt es neben den Schlüsselsuche-Stickern noch weitere zu finden. Etwa an den Bäumen, wo dann eine Animation mit nem Sinnspruch startet. Draußen am Fenster kann man den Pilzsticker für ein anderes magisches Erlebnis mit zwei Eichhörnchen starten (ist der Gag beabsichtigt mit den Pilzen oder der Magie?). Süß.
Wenn man den Code scannt, dann erscheint jeweils ein Tier. Leider passen jene nicht so ganz auf meinen Bildschirm und wenn ich mich bewege, gehen sie recht schnell wieder weg. Auch laufen wie gesagt Leute mitunter durchs Bild, sodass die Tiere verschwinden. Kann ich ihnen nicht mal verübeln. Lol. Die Tiere sehen nett aus, man kann aber nicht mit ihnen interagieren. Also nen Bonbon bin ich schon mindestens gewöhnt an meine AR-Freunde zu verfüttern.
Gewinnen kann man nun also mit der Kaufhof AR App. Und zwar erstmal nur per Chance. Wenn man alle Schlüssel gefunden hat, dann bekommt man die Möglichkeit seine Daten in nen Lostopf wandern zu lassen. 10 x 500 Euro bundesweit. Hach. Den Preis finde ich echt schwach. Wenn man zumindest ein paar mini Sofortgewinne gemacht hätte. So fühlt sich das Ende der Safari etwas lahm an. Naja, man darf sogar nochmal nach 12 Stunden die Schlüssel suchen, um noch mehr Lose zu bekommen. Da die Sticker wohl über Nacht nicht umgeklebt werden, ist das eher ne mega müde Idee. Also wenn ich die 500 € gewinne, dann ändere ich diesen Part hier aber noch mal. Wa?
Nee, also im Fazit ist zu sagen, dass die kostenfreie AR-App definitiv ein Grund für euch ist mal im Kaufhof reinzuschauen. Die Tiere sind schön animiert, kinderfreundlich und die App ist von der Datenabfrage und so weiter schlank, naja, „okay“ gemacht. Also Luft gibt es nach oben noch viel. Aber die Technik ist noch neu, könnte man sagen. Wir sind im Pokémon-Jahr drei demnächst. Ich habe schon vor 5 Jahren AR-Apps gesehen, die mehr leisten konnten. Naja, ich finde schon, dass man vom Gamedesign her etwas klüger hätte agieren können. Ich bin mir nicht sicher, unter welchen Budgetzwängen die App entstanden ist, man kennt aus der Berichterstattung ja die Unternehmenslage, aber rein von der Usability und der Animation her hätte ich da so ein gutes Dutzend Ideen für mehr Spaß. Achja, nen Cheat für die Kaufhof AR App hatte ich noch versprochen. Das Stickermodell der AR hat natürlich die Schwäche, dass man den Sticker auch von einem Foto scannen kann. Und so habe ich nun nen Fuchs als neuen Mitbewohner hier auf dem Tisch. Beweisfoto oben.