Donnerstag. Früher hat man mit Wochentagen ja das TV-Programm verbunden. Etwa, wenn eine neue Folge von Heinos Hamster erschien. Es ist nicht nur Pro Sieben daran Schuld, welche nun zu jeder Tageszeit und immerzu die Simpsons bringen. Auch seitdem der MDR jeden Tag seine Volksmusik aus der unterirdischen Heimat der Bergzwerge bringt, sind die Traditionen nicht mehr das, was sie einmal waren. Eine Gewohnheit aber ist auch 2018 noch angesagt. Donnerstags erscheinen die neuen Apps in den Stores. So wie vor 1000 Jahren und zu den Zeiten von Darth Vader und Sparta. Heute hat uns die Weltverschwörung vor eine schwierige Wahl gestellt: Sollen wir den neuen RPG-Dungeondings von Gameloft vorstellen oder den schnellen Arcadehüpfer von Nitrome. Schaut mal in die Überschrift. Aber auch der Rest dieses schnellen App-Tipps handelt davon.
Spike City ist vergleichbar mit dem im März 1974 erschienen Titel „Greeny Upworld Boy“, erstmals als Automatenspiel in Mitropa-Gaststätten der DDR aufgestellt. Aber meist nur in kleineren Städten, wo es keine Konkurrenz durch Handball gab. Ich möchte jetzt nicht direkt davon sprechen, dass man hier ein Remake aufgelegt hat. Schließlich ist der Rechteinhaber Nintendo geworden als man 1990 von der Treuhand das Kombinat Spiele und Suppenschüsseln Cottbus übernommen hat. Lange Geschichte. Jedenfalls ist Spike City ordentlich authentisch Arcade. Der Rest war gerade völlig frei erfunden.
Die Idee zur Erdichtung der Einleitung kommt daher, dass der Titel zu diesem Spiel auch völlig frei von jedem Zusammenhang ist. Zwar ist er Retro, aber irgendwie überhaupt nicht City. Er klingt gut, hat aber nix mit einem Aufbauspiel zu tun, für welche eigentlich der Begriff genutzt wird. Vielmehr wird gesprungen. Immer nach oben, bevor von unten die rote Brühe einen erreicht. Es gibt nen Endlosmodus, wo es darum geht soviele Meter wie möglich nach oben zu überwinden. Und es gibt Levels, welche man aber erst für 50 Coins freischalten muss. Dort wohl auch die „Epic boss battles“. Habe ich noch nicht. Mein persönlicher Bestwert liegt bei 99 und das reicht aus, um über die abwechslungsreich gestaltete Herausforderung zu schwärmen. Gesprungen wird also noch oben. Der Weg ist aber nicht geradlinig. Vielmehr muss man kleine Rätsel. Der Umweg über kleine Kanten und Vorsprünge verhindert, dass man mit den namenesgebenden Spikes zusammenstößt. Das wäre nicht so fein. Der Weg ist versperrt durch Tore, wofür man nen Schlüssel braucht oder mehrere Wesen erst seitlich treffen muss. Immer im Blick sollte man die Münzen haben, damit man besagten Level freischalten kann und neue Avatare im Shop. Werbung darf man für ne Wiederbelebung gucken.
Alles in allem also ein gelungenes Arcade-Game wie man es vom Publisher Nitrome erwartet. Ladet es euch, wenn ihr auf schnelle Reaktionsspiele steht, welche auch noch etwas Puzzelvergnügen mitbringen.
P.S. Screens gibt es ausnahmsweise mal keine, da wir das USB-Kabel im Tesla verlegt haben.