In den Gassen der Stadt jagen die Katzen den Hunden hinterher. Oder umgekehrt. Drüben bauen Handwerker gerade ein weiteres Türmchen auf das Haus des Bäckers, damit er seine Produktion der Teigeulen steigern kann. Wenn du solche romantisch anmutenden Szenen magst, dich an schöner Grafik einer Stadtbausimulation erfreuen kannst, dann geht es dir wie mir. Und du bist vielleicht die Zielgruppe für dieses App-Game hier. Der russische Publisher GameFirst Mobile hat mit Crafty Town genau so ein Spiel herausgebracht. Es ist derzeit nur auf Android verfügbar, jedoch kostenfrei.
Das Genre von Crafty Town ist nicht so einfach einordenbar. Eigentlich ist es ein Idle Game mit knallharten Grenzen. Man wird begrüßt mit dem Verdiensthinweis „Während du weg warst“ bei einem späterem Spielstart. Doch sind nicht irgendwie alle Spiele auch Idle. Selbst bei Mensch ärgere dich nicht muss man darauf warten an der Reihe zu sein. Naja, hier passiert jedenfalls was, während man weg ist. Trotzdem ist das Spiel nicht so stur simpel wie manche Idle Clicker, bei welchem man maximal entscheiden kann, ob diese oder jene Investition nun sinnvoll ist. Das Motto oben aus der Überschrift trifft es auch nicht ganz. Craft Town ist kein Sandbox-Spiel wie etwa Pocket Build. Hier geht es eigentlich nicht ganz so um den Aufbauaspekt, sondern es gibt wirtschaftliche Hintergründe.
Gameplay von Crafty Town
Oliver begrüßt dich freundlich in deiner ersten neuen Stadt. Klar, ein Tutorial gibt es. Später auch Ratschläge, wenn das Geld zu knapp ist. Braucht es das? Jein. Vielmehr will ich damit gleich sagen, dass man nach dem mehr als holprigen Titel des Spiels, nämlich „Dein Königreich: Stadt Bauen. Strategie Spiel“ keine Sprachkatastrophe erwarten muss. Vielmehr ein minimalistisch gestaltetes Aufbauspiel, dessen Faszination darin liegt, dass es so schön friedlich ist und den eigentlich nicht so richtig einordenbar in bisherige Titel.
Auf geht es also. Erste Häuser werden gebaut, ein Bäcker und der Markt. Verdienst wird eingefahren, nach Timer. Dann möchte man gern eine zweite und dritte Etage bauen. Und es fehlt: Holz. Entsprechend darf man eine zweite Stadt an einem Fluss errichten. Auch hier wird gebaut. Die Steuerung ist richtig gut gelungen. Es baut sich wie mit Bauklötzchen. Straßen werden automatisch angelegt. Es geht natürlich nicht um die Optik bei Crafty Town. Mit jeder Ausbaustufe steigert sich der Ertrag der Gebäude. Man braucht auch viel Gold, denn es wollen weitere Städte gekauft werden, Landerweiterungen. Während anfangs noch 300.000 Gold viel scheint, braucht man für die Gegend StoneHill dann schon 2,5 Millionen an Gold.
Der Entwickler hat sich nun ein paar „Features“ noch ausgedacht, damit sich das kostenfreie Spiel für ihn auch auszahlt. Man kann z.B. Werbung gucken, um für drei Stunden das Gold automatisch eingesammelt zu bekommen oder dann beim Start der App den Verdienst zu verdoppeln. Weiterhin muss man in einer Stadt erworbene Rohstoffe in die andere per Karawane senden und das dauert auch seine Zeit. Es sei denn…. Werbung gucken. Einen Shop habe ich allerdings nicht gefunden. Crafty Town ist also grundsätzlich erstmal recht konservativ monetarisiert, man kann gratis spielen.
In der Umgebungskarte steht, dass neue Regionen mit Updates kommen. Man darf also gespannt sein, wie sich Crafty Town entwicklet. Und ja, liebe Entwicker. Nennt es einfach auch auf Deutsch so. Klingt doch cool.