Werde jetzt zum König! Eine feudale Karriereoption, welche mir gerade aufgrund Herr der Ringe, Game of Thrones und Hans im Glück bisher nicht so attraktiv erschien. Schließlich ist der Herr immer dickbäuchig, muss so eine lächerliche Krone auf dem Kopf tragen (Nackenschmerz!), seine Tochter mitunter an ihm Wald tanzende Typen hergeben und sich mit Steuern auf Schweinsohren sowie dem Controlling von Kuckuckseiern beschäftigen. Viel zu tun also. Die restliche Zeit kann er es hingegen locker angehen. Das nennt man im App-Sprech ja „Idle“ und genau das verspricht auch dieser Kingdom Builder hier. Also Unttätigkeit. Ohne den ganzen märchenhaften Aufwand.
Authentisch. Denn aus Babenberg, Bambärch, Bamberg, dem fränkisches Rom, Bürgerhausung der Zwiebeltreter, einer Stadt mit mittelalterlichem Charme, erreicht uns der Idle Kingdom Builder für Android im Mai Anno 2018. Also gerade eben. Wer also beim Entwicklernamen Upjers wie ich früher an Käseholzschuhe und nicht Schalotten denkt, ist in der falschen Himmelsrichtung unterwegs. Außer ihr wohnt im südlichen Bayer, dann wäre die Richtung schon korrekt, die Entfernung… lassen wir das. Wer jetzt das Gefühl hat, dass ich zuviel auf Wikipedia abhänge, liegt richtig. Trotzdem frage ich mich immer wieder was Upjers bedeutet. Zumindest steht der Name für Qualität, bisher haben alle Apps von Upjers überzeugt. Ach, wie spendieren sogar ein „begeistert“. Übrigens: Kennt noch jemand Kapiland? Hach. Damals hieß die Firma noch nasenprinz funworx. Lol. Obwohl der Prinz jetzt dringend danach ruft, euch den Idle Kingdom Builder vorzustellen. Mit dem Genre könnt ihr mich eigentlich jagen bzw. müsst schon mehr bieten als Listen und Expotentialität, welche sich wie Abi oder Mathe II im BWL Studium anfühlen.
Spielt mal Idle Kingdom Builder
Idle Games. Ihr kennt es. Im Kern ist auch Idle Kingdom Builder eines jener Games, welches euch dafür belohnt wie ein Vogel Strauß aufs Display zu picken. Geld verdienen, Erfahrung. Und während ihr weg wart, geschieht das alsbald auch automatisch, sodass die wilde Tapperei bald wieder Geschichte ist. So hat Idleville für mich 182 M Geld und 162 M Erfahrung gesammelt seit meinem Frühstück um 5 Uhr 42 Minuten. Level up! Also ab und zu mal reinschauen, nix tappen, bis ihr weitere Städte freischaltet. Aber der Reihe nach.
Die Farm ist Startpunkt eures Geschicks. Wußte ja schon Marx, dass in der Landwirtschaft die ursprüngliche Akkumulatión ihren Ursprung fand. Hier geschieht das alles ohne Gewalt, es sei denn eure Fingerkuppen sind empfindlich auf tausendmal berüht. Mit jedem Tap aufs Display passiert aber was und zwar: Verdienst. Mit diesem könnt ihr euch weitere Wirtschaften leisten. Der Gag beim Idle Kingdom Builder ist nun der, dass eine Art Wirtschaftskreislauf entsteht, welcher auch noch wunderbar animiert dargestellt wird.
Von der Farm zur Mühle zum Bäcker. Danach zur Taverne, wenn ich denn schon 40M im Quadrat hätte. Die Pfeile zeigen in der ersten Stadt an, wie die Waren fließen. An jeder Produktionsstufe wird verdient. Ein klein wenig fühle ich mich doch wieder wie bei den wirresten Wirtschaftsgrafiken. Arbeiter werden freigeschaltet, indem man das Stadtlevel erhöht. Diese verrichten dann automatisch ihren Job. Jede Stufe lässt sich upgraden, was nur Sinn macht, solange ihre Kapazität nicht unter 100 Prozent fällt. Ein Level 20 Bäcker bringt also nix, wenn die Farm nur Level 8 ist. Wird aber auch kaum gehen, da man eben viel Geld braucht. Am Quadrat eben konnte man schon erkennen, dass die Summe wie Simbabwe 2009 wirken. Diese Steigerung der Summen wirkt immer irgendwie künstlich und stört etwas den idyllischen Eindruck. Der Enwickler hat sich nun ausgedacht, dass man ab Level 18 der weitere Städte im Königreich freischalten kann und dort wieder bei Null startet. Dafür gibt es aber nen prozentualen Bonus. Alles in allem also im Kern wie gewohnt Idle Game, nur irgendwie schöner und durchdachter. Es gibt weitere Features, wie etwa Baupläne und Rubbelkarten sowie Events.
Das Urteil des Richters: Darf diese App auf dem Smartphone am Leben bleiben? Tragt vor! Die Wirtschaftsgelehrten sind sich einig, dass wir hier eine hervorragende Kategorie aus dem Genre vorfinden. Tolle Grafik und so. Zudem macht das Prinzip Idle dann alsbald auch Luft dafür in der Ligasaison von CR doch den Meister noch zu erreichen bzw. mehr Chickendinner zu genießen. Den Idle Kingdom Builder spielt ihr freilich gratis. Werbevideoglotzerei erhöhen den Verdienst. Komischerweise bin ich durch ein ebensolches Video bei Hole.io auf den Idle Kingdom Builder aufmerksam geworden, sodass sich der Kreis schließt. In-App-Käufe auf 99 Euro hoch gibt es freilich trotzdem.