Java und die Insel-Assoziation. Um sie kommt man wohl in einer Buchvorstellung nicht herum, wenn es die Programmiersprache vermittelt. Also bitteschön: Java ist nicht nur eine Insel mit vielen Bergen in denen es vulkangemäß brodelnd her geht. Sondern auch der Name einer noch attraktiveren und heißeren Programmiersprache. Sozusagen. Ich selbst denke da immer an etwas noch viel angesagteres, aber dazu gleich mehr. Das Buch aus dem mitp-Verlag jedenfalls heißt „Java für Kids“ und trägt fett unterm Titel das Versprechen „einfacher Einstieg in die Programmierung“. Mit 306 Seiten in 14 Kapiteln kommt es sehr schlank daher, sodass die Amibtionen zum Lernerfolg auch schön luftig bleiben und nicht von schweren Buchdeckeln erdrückt werden. Diese zu lernen ist nicht nur lohnenswert, da man mit ihr zum Bespiele einen der Wege zu nativen Android-Apps bestreiten kann. Übrigens gibt es dazu vom mitp-Verlag auch ein Buch aus der Reihe „für Kids“, vom gleichen Autor, welches wir hier empfohlen hatten. Also auf geht die Reise! (auch die Metapher musste noch sein)

Der Name und der Grund um dieses Buch zur Hand zu nehmen möchte nochmal hier an den Anfang. Gerade bei Programmiersprachen-Namen merkt man, dass sie irgendwie beliebig sind. So fand ich damals als Schüler Basic interessant, da es so einfach klang, während mir Pascal irgendwie französisch vorkam. Mit dem Script verbinde ich Java auch noch, was sich etwa so anhörte: „Wow, diese animierte Tagcloud! Hast du doch bestimmt mit Java gemacht? Lange bevor WordPress an den Start ging, waren Homepages schon hübscher durch diese Programmiersprache. Naja, meist kitschiger.“ Heute hört man Java und denkt an Android und Apps. Und wer keine Baukästen nutzen will, sollte schon etwas Code drauf haben. Ist ein interessantes Hobby. Generell gab es schon drüben beim Android für Kids das Plädoyer dafür, dass Kinder schneller und früher auch eine Programmiersprache lernen. Der Satz fiel, dass man etwa beim Hobby Klavier auch nicht davon ausgeht, dass die Karriere in die Elbphilarmonie führt.

Wer sich heutzutage vom Namen Java anlocken lässt, der wird aber eine nicht nur vom Namen attraktive Sache vorfinden, wie oben erwähnt. Die Lehrpläne des Fachs Informatik in Berlin sind insgesamt 72 Seiten lang. Java als Inhalt finde ich leider nirgends. Sicher wird es aber trotzdem vermittelt. Und so bietet sich mit dem Zeitüberfluss der Sommerferien vielleicht auch mal dieses Buch hier an. Vorweg gesagt, ist Java vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl, wenn es darum geht die erste Programmiersprache zu lernen oder sich überhaupt mal in so ein Themengebiet zu wagen. Der Inhalt ist aber so kompakt und modular, dass man trotzdem einen guten Eindruck bekommt.

Der „einfache Einstieg in die Programmierung“ als Versprechen vom Cover lockt vielleicht auch den ein oder anderen älteren Leser ins Buch. Denn klar ist die Sprache keine Kinderei. Die Zielgruppe ist ab 12 Jahren festgelegt. Vorkenntnisse sind keine nötig. Es sei auch für Erwachsene geignet, die eine wirklich einfache Einführung suchen. Vorliegend ist übrigens die 7. Auflage mit Java 9 als Gegenstand, welche anders als die vorherigen wieder ein wesentlich neutraleres Cover spendiert bekommen hat. Keine verspielten Comicfiguren am Strand von Java mehr. Sondern schön dezente Kaffeebohnen der Sorte Robusta… jaja. Macht jedenfalls neutral was her und sorgt dafür, dass auch coolere Leute auf den Geschmack kommen sozusagen.

Kids ist aber weiterhin in vier Farben geschrieben und somit bleibt das Konzept der Reihe, wonach die Ansprache unmittelbarer ist und die Vermittlung pädagogisch durchdacht. Der Autor trägt nicht nur nen Lehrernamen mit Hans-Georg Schumann, sondern er ist, nein mittlerweile war auch mal einer. Informatik- und Mathematiklehrer an einer Gesamtschule. Persönlich fand ich die Du-Form wesentlich entspannter, sie forderte mehr zum mitmachen auf. Und genau so lernt man ja eine Sprache. Die Kapitel des Buches fühlen sich an wie Unterrichtsstunden, sind in maximal 45 Minuten jeweils zu lesen und zu bearbeiten. Text ist meist nur dazu da, um Codebeispiele und Screenshoots erläuternd einzufassen sozusagen. Jedes Kapitel schließt mit Fragen ab und Aufgaben, was etwas nen schulischen Charakter trägt. Insgesamt fühlt sich das Buch aber nicht an wie Lehrmaterial, auch wenn es dafür geeignet sei. Zum Buch gibt es außerdem auf der Homepage des Verlags alle Antworten und Lösungen sowie auch die Codebeispiele zum Download. Wäre früher wohl auf einer CD gelandet.

Den ersten „Wow-Effekt“ hat man eigentlich erst im Kapitel 5 „Eine eigene Klasse“, in welchem „selbst so ein Ding zusammenzubasteln“ als Lernziel steht. Die Kapitel vorher behandeln die allgemeine Frage, was programmieren ist. Wie man dann Eclipse als kostenfreie Umgebung einrichtet und nutzt. Wie man ein erste Hello World auf den Bildschirm erscheinen lässt. Dann geht es aber auch schon los mit der Programmieren anhand immer komplexer werdener Beispiele. Die Logik wird behandelt sowie Objekte, Klassen und Pakete. Die gewählten Beispiele sind dabei relativ unkomplex, sodass es eigentlich keine Schwierigkeiten im Verständnis geben sollte. Ab Kapitel 6 steht dann Swing im Hintergrund sozusagen, da die nachfolgenden Dialoge, Menüs und Komponenten wie Menüs damit gemacht werden. Das SWT-Paket wird dann erstmals auf Seite 242 kurz für die UI-Gestaltung eingeführt. Im Kapitel 14 wird noch ein kurzer Einblick in die Spielprogrammierung gegeben. Ein Punkt, welcher wohl besonders interessant ist, aber dann auch ohnehin wieder zu speziellen Büchern führt. Die Käfer zu steuern kann dabei nur als Appetitmacher verstanden werden.

Verfügbar ist das Buch für 24,99 Euro broschiert hier bei Amazon (Affl.-Link). Als Kindle-Edition ist es gewohnt etwas günstiger, drei Euro konkret.

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