Gesucht ist eine Aushilfe, welche zum „mächtigen Imperator der vier Königreiche“ werden möchte. Was du dafür tun musst? PvP-Kämpfe bezwingen, Rohstoffverwaltung und Aufbauzeugs. Das hört sich irgendwie routiniert und etwas unaufgeregt an. Doch wir sind auch in einer recht alten Zeitrechnung. Nicht im Mittelalter, wohl aber im Jahr 2013 als wir Empire: Four Kingdoms hier mit einer Reihe von Tipps mal vorgestellt haben. Gespielt haben wir es nur sehr kurze Zeit damals, da sich das gleiche Schema wie bei anderen Games, insbesonder die aus dem Browser bekannten Zeitfresser wie Travian und Stämme, angebahnt hatte. Nun, 5 Jahre später, ist das Empire noch immer auf der Suche nach Helfern in der Führungsetage, sodass wir uns mal doch erbarmen wollen. Zumal ja heute Sonntag ist und wir an diesem Tag auch etwas im Rückblick schauen.
Klassisch fühlt sich das Spiel an. Wie schon beim Farmspiel Big Farm wirkt die Grafik ganz schön altbacken. Klassisch schön? Hm.
Rückblick ist vielleicht aber gar nicht mal so das erste Motto. Denn eigentlich könnte man gerade bei so einem Multiplayer-Game mal fragen, ob man 2018 als Newbie überhaupt noch anfangen kann und sollte. Schließlich müssten hier ja wohl so mächtige Imperien aufgebaut wurden sein, dass sich die LIDL-Filialen vorkommen wie ein Supermarkt. Schließlich ist das ja hier kein levelbasiertes Singleplayerspiel, bei welchem man gemütlich alleine siedelt und baut. Also auch jetzt problemlos einsteigen könnte. Aber schauen wir mal.
Empire Four Kingdoms startet wie immer mit einem Tutorial. Bereits nach 30 Sekunden bekomme ich die erste „Aufforderung“ mal was zu kaufen. Rubine sollen es sein, für 3750 zahle man nur 2 Euro. Damals 2015 hat man für 1,80 nur 2200 bekommen. Naja, der Laden muss finanziert werden. Aber das ist schon arg zeitig. Es gab nun viele viele Updates und Erweiterungen seit 2013. Über 50 verschiedenen Einheiten gibt es, mehr als 60 unterschiedliche Gebäude kann man bauen. Das Gameplay zeichnet sich schon nach wenigen Minuten so ab, dass man zunächst ne ganze Weile am Stück spielen sollte. Gebäude wollen gebaut werden und deren Bauzeit liegt bei wenigen Sekunden. Und so geschieht es.
Nach etwas zwei Stunden im Game haben wir (mit Pausen) endlich das geforderte Level 6 erreicht. Das war relativ müde, da man stumpf die Quests abarbeitet. Gebäude bauen, hochleveln und so weiter. Alles, um die Spielfunktionen kennenzulernen. Generell habe ich es aber nie verstanden, warum man dann überhaupt 30 Sekunden Wartezeit braucht, die man „geschenkt“ wegtippen darf. Warum baut man dann überhaupt Level 1 Gebäude, es ist ja nicht so, dass es irgendwelche Optionen gebe. Also etwa, dass man sich auf die Steinproduktion konzentriert und Holz dafür einkauft. Wie auch immer, es gab bei Level 6 was zu feiern, ein Level, bei welchem uns die umliegenden Fürsten mit Geschenken überhäufen sollen. Also schauen wir uns die bei der Gelegenheit auf der Weltkarte gleich mal an. Vielleicht hilft das ja auch die Frage vom Start zu beantworten, ob man als Newbie jetz noch anfangen sollte. Die Antwort lautet…
Auf der Karte sind Spieler in unmittelbarer Nähe unterwegs, welche mit Level 70 durchaus mächtig sind. Lol. Ein Glück haben Anfänger aber ein Friedensschild für eine Woche zum Start. Diese Tage werden sicher ausreichen, um an die Gegner anzuschließen, ihren Vorsprung aufzuholen. Da bin ich fest überzeugt von und optimistisch. Wenn ich so 1000 Euro ausgebe. Eventuell, so gut kenne ich mich ja noch nicht aus bei E4K, auch wenn ich die nach Insider klingende Abkürzung für Empire Four Kingdoms kenne.
Was die Monetarisierung angeht, also die Möglichkeit für uns Spieler bie den netten Entwicklern einen Dank mit dem Vorzeichen Euro zu hinterlassen, wurden es vielfältiger. So lese ich von gleich zwei Abonnementarten (Spieler und Allianz). Ganz neue gebe es für „gestresste Könige“ eine Verbesserung bei Empire Four Kingdoms, welche sofortige Spionageberichte ermöglicht, einen automatischen Verkauf von Ausrüstungsgegenständen. Einige treue Spieler, die bereits 5 Jahre und mehr dabei sind, finden die Updates aber bäh. Da lese ich auch, dass sich von der Firma was geändert haben soll, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte, sodass ich gleich mal noch mehr schaue, was so geht. Demnach läuft es nicht besonders rund und man ist nach einer ganzen Reihe von Personalschrumpfungen von über 1100 mehr als halbiert. Zudem ist man fusioniert mit der Stillfront Group aus Stockholm. Hm. Treue Spieler gesucht, würde ich sagen. Oder mal paar neue Ideen. So oder so, zwar gehört die app noch immer zu den umsatzstärksten auf Google Play, aber ob wir in weiteren fünf Jahren einen Rückblick machen können, ist wohl eher zweifelhaft.
Fazit: Finger weg. Selbst das kürzlich eher negativ dargestellte Rise of Kingdoms wirkt noch ansprechender, auch wenn hier PaytoWin professionalisiert wurde. Lokalpatrioten greifen natürlich trotzdem zum europäischen Spiel der Goodgame Studios. Irgendwie ist es ja auch traurig, dass ein deutsches Studio so einen Niedergang erlebt. Allerdings… die Konzepte und Ideen sind ja da, Fans wären sicher bereit mitzuwirken, also woran liegt es?