Flickr wird eingestellt. Oder wie war die Nachricht gleich, welche in den vergangenen Tagen die Emotionen bei den Nutzern der Plattform reizten wie ein Igel den Barfußläufer im Wald? Nein, Flickr wird nicht eingestellt. Das war Google Plus, MySpace und StudiVZ hatten auch beinahe Todeserfahrung. Zombie like. Das Schicksal solcher Netzwerke ist recht ähnlich. Ob nun lokale Varianten von Stadtcommunitys oder gar solche, deren Funktion das Zeug fürs Unwort des Jahres hatten. Kennt noch jemand Gruscheln? Der Täter seid ihr alle. Die unter euch, welche Instagram und Facebook nutzen. Jedenfalls wollen wir die Nachricht, wonach Flickr die kostenfreien Accounts mega beschneidet zum Anlass für einen kleinen Blick auf Fotocommunitys nutzen. Natürlich solche mit App.
Die Nachricht hatte ja nun jeder. Selbst die Lokalzeitung aus Worms hat darüber geschrieben, dass die Plattform den kostenfrei Nutzern nur noch 1000 Fotos oder Videos erlaubt. Mehr Speicher kostet die $ 50 für den Pro-Account, welcher dann als Zusatz etwa noch erweiterte Statistiken, Fotosicherung und Browsen ohne Werbung erlaube. Sowie Rabatt auf den SmugMug-Account. Auf was? Die Firma ist der neue Inhaber von Flickr. Wie wurde es nicht erst von Yahoo gekauft? Was die sind jetzt Teil von Oath? Jedenfalls ist die Sache mit dem Limit 1000 sowohl für bestehende Nutzer, die sich ans Terabyte gewöhnt hatten als auch an neue Nutzer ein Problem. Vielleicht schaut man sich also mal nach einer neuen Fotocommunitys um, zumal die Aktivitäten bei Flickr ohnehin zurückgegangen sind, was Kommentare und Diskussionen zu den eigenen Fotos angeht, wie ich gehört habe von „direkt Betroffenen“.
Alternativen zu Flickr
EyeEm ist nicht nur deshalb an erster Stelle zu nennen, da es im Alphabet recht weit vorn steht. Der Dienst bietet alles, was man als Hobbyfotograf erwartet. Die Möglichkeit seine Bilder hochzuladen freilich, darüber ins Gespräch zu kommen sowie natürlich zu lernen. Und Geld zu verdienen. Das auch. Das Berliner Unternehmen stehe auch kurz davor profitabel zu werden, ist schon recht lange am Markt und dürfte somit auch noch lange ihr Angebot der kostenfreien Registrierung bieten. Achja, in den Nutzungsbedingungen steht ganz oben, dass man sich den Dienst aber nicht als Fotosicherung einrichten soll. Dafür gibt es keine Garantien.
Die Apps von EyeEm gibt es für Android und iOS. Nein, die App. Es gab mal eine Roll-App, deren Funktionen in die eigentliche App integriert wurden. Besser für die Nutzer.
Was die Aktivität angeht… 22 Mio. Nutzer ist noch immer die kommunizierte Zahl auf der Homepage, bei Wikipedia steht Stand April 2017. Kein Wachstum mehr?
fotocommunity – to go heißt die App der fotocommunity, man hätte es erraten können mitunter. Gibt es schon als Webseite seit 2001 und wurde zuletzt von einem Verlag übernommen, welcher auch das Magazin mikado herausbringt. Ähm und connect. Mitglieder habe man 1,5 Millionen Fotografen. Eine Besonderheit war die Beschränkung auf Deutsch als Sprache. Könnte also angesichts der Mitgliederzahl trotzdem recht aktiv sein. Mittlerweile gab es aber auch Seiten für Frankreich und so weiter. Wissen wir aber nichts genau. Wir sehen nur die mobile Anwendung. Und die App wurde zuletzt im Mai 2017 aktualisiert und hat gerade auf iOS richtig schlechte Bewertungen. Entsprechend keine echte Alternative zu Flickr.
Pexels bietet erstmal kostenfreie Stockfotos für persönliche und wirtschaftliche Zwecke. Wenn ihr also einen weißen Schimmel mit langem Gesicht braucht für euer nächstes Magazin mit dem Titel Pleonasmus, dann seid ihr hier richtig. Die App von Pexels versteht sich als erstes Mal als Zugang dazu. Sie bietet aber auch die Möglichkeit eigene Bilder ins Profil zu laden. Der Nutzen für Creator ist mir nicht ganz klar. Als Vorteil wird verkauft, dass man sich dadurch einen Namen machen kann. Hört sich richtig mies an. Zumal die Fotos oftmals unter CCO-Lizenz stehen aka „Attribution is not required“, man wird also nicht mal genannt.
500px sei „Die beste Fotografie-Community der Welt“. Frech sagt man noch, dass es hier keine Memes und Schnappschüsse gebe und wenn man das suche, hier falsch ist. Also wenn das Selbstvertrauen von denen ein Berg wäre, dann wäre der Mount Everst nur ein Maulwurfshügel im Vergleich. Übrigens sind dies sehr nützliche Tiere. 15 Mio. Fotografen von überall auf der Welt habe man als Mitglieder, was auch nicht so eine große Hausnummer ist. Kritisch könnte wohl sein, dass das Unternehmen nun seit Anfang 2018 in chinesischer Hand ist. Allerding ist die Visual China Group ja auch kein Unbekannter. LOL.
Zwischenfazit: Eine echte Alternative zu Flickr haben wir bisher nicht gefunden. Die aufgeführten Plattformen legen alle viel Wert auf den Vertrieb und Qualität, ob nun kommerziell oder wie im Fall von Pexels kostenfrei. Entsprechend fehlt hier der Aspekt der Bildsicherung, womit man dann doch wieder bei den üblichen Anbietern wie Google, Microsoft oder… nein Facebook bitte nicht… landet. Wir beobachten mal weiter. Was nicht genannt wurde, dass sind auch eine Vielzahl kleinerer Anbieter, so bieten auch diverse Collagen-Apps ihren Nutzern eine Registrierung an.
2 Kommentare
photocentra.de – noch eine Foto Community
Danke für den Tipp, hat photocentra auch eine App? Wir haben nix gefunden.