Die Urbanität auf den Urzustand hin zerstören. Und das auch noch mit einem prähistorisch anmutenden Monstervieh. Heeeerrrrrlich! Das ist zumindest, was die App „Ich bin ein Monster“ von Pikpok mir vorgaukelte im Play Store. Das sieht alles so aus als würde man ein übergroßes Echsentier durch die Straßen steuern als hätte das Wort Führerschein eine Scheinbarkeit. Doch dann. Ab der ersten Spielsekunde nur ein ewiger Videotrailer. Man darf dem Monster nur zugucken und minimal ein- und angreifen. WTF. Und dann auch noch der Fehlgriff ins Genre der Idle Games von einem Entwickler/Publisher wie Pikpok, den wir für „Into the Dead“ vor sechs Jahren sowie Jasmin hier Into the Dead 2 mit Hundchen eigentlich cool fanden. Ist das nur Schrott oder sogar schädlich für alle Entwickler, welche in den App-Stores aktiv sind?
„Ich bin Monster“ ist also ein maximal simples Spiel. Noch einfacher und es wäre ein Video. Aber man darf noch ab und an tippen. Irgendein richtig szenekundige Dev hat mal geurteilt, dass diese Clicker eine „Curse of the App Stores“ seien. Krank. Uns verfolgen sie ja auch schon eine gefühlte Ewigkeit hier, seit dem Bitcoin Billionaire, und es waren durchaus auch gute Machwerke dabei, wie die Eierfabrik hier. Bei dem Genre der Idle Games geht das ja mitunter soweit, dass man ihn fast den Status eines Spiels abstreiten will. Wie ein Video? Ganz früher *opa erzählt* gab es auf dem Schulhof manchmal Disketten-Stoff, der sich dann Zuhause lediglich als Demo herausstellte. Spiele waren das nicht, sondern lediglich Animationen, welche die grafischen Fähigkeiten des Rechners austesteten. Auch hier ist das Gameplay so flach wie ein Pfannkuchen ohne Heidelbeeren. Insofern ist es schon interessant, dass es überhaupt Leute gibt, die sowas spielen. Flach war gerade kein Gag. Denn der Chart mit dem Flow zwischen Fähigkeit und Forderung scheint hier nicht zu gelten bzw. .
Um hier kein Clickbait auszuführen, will ich auch gleich noch die Frage aus der Überschrift andiskutieren. Entscheiden müssen das andere, aber vom Gefühl her ist das schon frech. Wir hatten das Thema „fehlleitende Trailer und Google Ads“ ja hier bereits. Manche nutzen ja Sequenzen aus PC-Games, um ihre F2P-P2W-Höllen unters Volk zu bringen. Hier ist der Fall etwas differentzierter. Man verspricht im Screenshot etwa „vernichte Städte, bekämpfe Gegner“. Das tut das Monster auch. Wir haben nur lediglich einen sehr eingeschränkten Einfluss darauf. Man darf seine Fähigkeiten verbessern, Spezialangriffe ausführen. Google Play sollte schon ein Interesse daran haben, dass der Store eine gewisse Tranzparenz zeigt. Die Einordnung in die Kategorie „Action“ ist insofern FALSCH. Und das Gesamtbild täuscht einen.
In den TOS des Play Store heißt sowas konkret „Violation of Metadata policy“ und solche Apps werden gesperrt wegen dem Vergehen. Die Beschreibung der Violation liest sich weit:
„We don’t allow apps with misleading, irrelevant, excessive, or inappropriate metadata, including but not limited to the app’s description, developer name, title, icon, screenshots, and promotional images“
Gibt die Beschreibung und die Screens das Game korrekt wieder? Es heißt ja als Best Practise: „Achten Sie darauf, dass Titel und Beschreibung die Funktionen der App exakt wiedergeben.“
Die Screens hatten wir schon. Das Video zeigt bewußt nur wilde Zerstörungsorgien. Nirgends die lahmen Listen der Idle-Upgrades. Die Beschreibung ist recht vage und vermeidet anzuecken. Downloader werden definitiv getäuscht, aufgebaut wird eine andere Erwartungshaltung. Ein Nutzer bringt entsprechend seine Enttäuschung zum Ausdruck:
„Bis jetzt Mittelmäßig, Man kann den Monstern nur beim laufen zusehen und diese Aufleveln. Die Gegner sind immer die selben. Wird schnell Langweilig“
Trifft dieser Vorwurf „misleading“ hier zu? Wir finden schon. Was ihr tun könnt? Nicht downloaden. Jeder Download erhöht ja den Zähler und damit die Relevanz, zumindest solange die Gesamtdownloads weiterhin im Store erscheinen. Im Backend für die Dev´s ist sie schon weg. Ihre Tage scheinen gezählt, zumal bei iTunes die Zahl noch nie stand. Danke. Wir fordern mal nicht dazu auf negative Reviews zu schreiben. Die kommen automatisch. Denn fairerweise muss man natürlich noch anmerken, dass es traurig ist. Traurig, dass solche Vermarktung notwendig ist, um überhaupt noch wahrgenommen und installiert zu werden. Das kann mitunter aber auch am Produkt liegen. So eine Animation ist eben einfacher zu machen als ein tatsächlicher Stadtcrasher mit so Schadensmodell und richtiger Physik. Die Frage aus der Überschrift bleibt also zu 50:50 unbeantwortet. Entscheidet selbst.