Gestorben ist der König, aber es wird einen neuen geben. „Leider“ werden die Feinde der Monarchie wohl sagen. Aber wir befinden uns dem Titel nach bereits ja Mittelalter: Medieval Dynasty. Dies ist eine App-Neuerscheinung für Android und iOS und sogar Windows, welche wir euch gleich sofort „frisch“ präsentieren. Dabei fällt unsere Wahl in dieser Woche mal wieder auf einen richtigen Indie-Titel, welcher wohl nirgends sonst im Internet empfohlen wird.
Führt eine Dynastie durchs Mittelalter von 476 n. Chr. bis 1492 n. Chr. Klar ist das kein Job für einen, sondern eine ganze Reihe von Herrschern. Was haben Herrscher damals meist gemacht? Nein, keine Bankette abgehalten. Wie auch heute sind Entscheidungen gefragt und entsprechend ist diese Spiele-App auch dem Genre der textbasierten Entscheidungsgames zuzuordnen. Der Zusatz „Spiel der Könige“ verrät bereits, dass wir eine Lokalisierung, eine Übersetzung auf Deutsch erwarten dürfen.
Ziel des Spiels ist vor allem die Stabilität des Reichs. Gleich 16 „Indikatoren“ gibt es, die man im Auge behalten soll. Rohstoffe, Kultur, Kirche, Handel und Wissen. Woah.
Beim Spielstart darf ich mir einen Namen und ein Wappen wählen. Danach startet das Tutorial, was ich aber nur kurz anschaue, da ich ins Spiel will. Offenbar aber gibt es eine umfassende Erklärung der Funktionen. Nun geht es los mit. „In dieser Saison gibt es keine ausstehenden Pflichten“ steht da während der ersten Quartale. Ich tippe fleißig auf weiter also. Die Jahreszeiten ziehen an mir vorbei. Plötzlich soll ich heiraten. Okay. Dann kommt ein Trupp und möchte eine Expedition finanziert haben. Dafür gibt es gleich eine handvoll Möglichkeiten. Aus der Staatskasse finanzieren, per Steuer, aufschieben oder gar nicht. Alle Entscheidungen haben einen Einfluss auf die Indikatoren. Hm. Es gehört schon einiges an Gespühr und Überblick dazu, hier richtig zu entscheiden. Später gibt es dann noch richtige Entscheidungsbäume, wenn man eine Rede als König halten soll.
Obwohl das Game inhaltlich recht komplex ist, ist die UI leider recht unübersichtlich. Die Entscheidungsbox am unteren Bildschirmrand ist so klein, dass man alle Optionen durchscrollen muss. Eigentlich müsste man sich jede sogar nochmal rausschreiben, um ihre Auwirkungen zu verstehen. Insofern ist diese App schon eher was für richtige Detailfreunde. Typisch Indie eben.