Der Duft von Plastik strömt aus der neuen App von LEGO, welche neu und kostenfrei für Android und iOS erschienen ist. Das hört sich jetzt nicht freundlich an, zumal man ja korrekterweise sagen muss, dass die schönen Steine von Lego Duplo gar nicht riechen und Duftsmartphones, wie beim TV vormals schon, nicht realisiert werden. Und die Firma selbst hat das Bestreben das Öl aus den Steinchen zu substituieren. Schließlich geht es ja um die Kinder. Auch bei uns hier. Denn es handelt zum heutigen Donnerstags-Check um eine niedlich gemachte Kinder-App. Und in der riecht schon etwas falsch, wenn man die Nase dafür hat. Eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „Apps für Kinder“ am Beispiel dieser hochwertigen Neuerscheinung.

Lego Duplo World Kinder-App Review

Die App richtet sich an Kleinkinder. Dies tut sie, da sie die bunten ab 1 1/2 halb freigegeben Legosteine im 2:1-Großformat als Grundlage für mehrere Minispiele nimmt. Derzeit gibt es Zahlenzug, Tiere der Welt und Rettungsabenteuer. Gespielt wurde für diesen Test der Kinder-App nur der Zug, von den beiden anderen wurde per Trailer ein ausreichender Eindruck erhalten. Warum nur das?

Das Bezahlmodell von Lego Duplo World: Teil 2 „Tiere der Welt“ und 3 „Rettungsabenteuer“ kosten jeweils 5,49 Euro und im Bundle dann 8,99 Euro (Android/DE), was schon teuer ist, angesichts des erwartbaren Spielumfangs. Weitere Kaufmöglichkeiten sind bereits angedroht angekündigt. Hm, ne handvoll der Steine kann man dafür auch kaufen und ewig spielen, wenn man genug Phantasie hat. Jedenfalls ist es schon mal nett und großzügig, dass man den Part 1 Zahlenzug kostenfrei spielen darf. Unbegrenzt und ohne Werbung oder In-Apps. Dankeschön. Es sei denn man versteht die Lego Kinder-App als solches als Werbung für die Marke, was durchaus denkbar ist. Denn sie könnte zumindest Lust dafür wecken mit den echten Lego-Steinen zu spielen.

Gameplay: Das Spiel Zahlenzug besteht darin, dass man auf den ankommenden Zug die Zahlenwürfel stellt. Erst 1 bis 3 und dann bis 10. Nein, nur bis 9. Da auf die drei Wagen ja nur 9 Würfel passen. Die 10 ist ein Luftballon, den man platzen lassen kann. Achja, und die Katze miaut. Kch. Jedenfalls geht es dann weiter, der Zug fährt und nach einer Sortieraufgabe „Farbe-zu-Farbe“ darf das Kind ganz zum Schluss auch einen eigenen Zug bestücken. Mit sehr sehr wenigen Bausteinen, die sich nicht einmal drehen lassen. Dafür ist die Steuerung gut umgesetzt. Womit wir zu einer Wertung kommen.

Abgestimmt sei das Spielkonzept mit dem „Headstart Early Learning Outcomes Framework„. Dies ist eine Empfehlung des „U.S. Department of Health & Human Services“ (Gesundheitsministerium der USA). Da Dateila dazu nicht vorliegen, inwiefern, bleibt es hier bei der Nennung.

Wertung… und Kritik: Einstiegsdroge-App

Welchen Eindruck macht denn die App? Okay. Sie ist alles in allem okay, aber nicht mehr. Sie vermittelt keine Lerninhalte, die man nicht auf anderem Weg ebenso oder sogar besser und leichter vermitteln kann. Zählen bis 10? Kann ein 2jähriges am Frühstückstisch nebenbei lernen mit Weintrauben. Die Ziffern dazu in einem Buch oder am Holzspielzeug, welches noch haptisch erfahrbar ist.

Apps für Kinder ist noch nicht ganz genau gewesen, denn die Lego Duplo World richtet sich an Kindergarten- und Kleinkinder ab 2 bis 5. Gerade hier sollte man wohl besonders kritisch sein. Es gibt die Haltung, wonach man in dem Alter gar keine Apps nutzen sollte, um die Kinder zu unterhalten oder gar zu bilden. Es gibt Bücher, Spielzeug und andere Medien in nie dagewesesner Auswahl – braucht man da noch Apps? Jeder kritisiert an Jugendliche gerichtete Apps wie Coin Master. Doch wenn ein renommierter Hersteller damit wirbt, dass seine neue App „steckt voll unbegrenzter Spielerlebnisse mit Tieren, Gebäuden und Fahrzeugen, die die Fantasie und Kreativität Ihres Kindes durch Lernen anregen“. Ja, dann stimmt das wohl?

Sorry, Duplo World ist einfach nix. Überaus Bildend? NOOOO WAY. Unterhaltsam ja. Aber braucht man das als Kind von 2 bis 5? Aber dies ist nicht nur eine Kritik am Storetext. Denn jenes ist so flach umgesetzt, dass man die Welt für eine Scheibe halten kann. Also zumindest sitzt das Kind hier wie hinter einer Mattscheibe. Parkt eure Kinder nicht davor!

Zumal es da noch einen Aspekt gibt. Wer seinem Kind diese App gibt, es wird 10 Minuten bis ne halbe Stunde damit „allein“ beschäftigt sein, will es mehr. Andere Apps, mehr mit dem Tablet spielen. Will man das? Hier eine Übersicht zum Thema „Umgang mit Kinder-Apps und dem Smartphone für Kinder“:

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