Post mögen wir doch alle. Gerade in Zeiten von Direktnachrichten oder gar datenschutzrechtlich-hässlichen WhatsApp-Dings. Allerdings sind wir alle ebenso durch Nachrichten vorgewarnt, wonach die Stromanbieter ins Jahr 2020 mit Erhöhungen starten. Nunja, eine Statistik habe ich hier nicht rumliegen und ich bin zu faul für eine Suche, ob es ein Jahr ohne Erhöhungen gab seitdem die Sonne erloschen, die Kernkraft schwach wurde und die Fossillen vergraben blieben. Kurz also, seidem wir wieder Mäuse in Laufrädern nutzen und zuckende Frösche. Es ist also wieder Zeit für Preismitteilungen und Vertragsanpassungen, Infoschreiben und den Brieföffner. Aber eine geheime Waffe ist installiert. Sie nenne sich SwitchUp und wir haben sie hier genau vor einem Jahr getestet. Völlig frei und aus purer Neugierde, da auch Check-App freilich Strom braucht. Also keine Werbung, muss man ja heutzutage betonen. Hier erfolgt ein Update, da es genau ein Feature gibt, was uns damals schon bei SwitchUp interessierte: automatischer Wechsel.
Schauen wir zunächst nochmal in einem kleinen Rückblick, was bisher geschah sozusagen. Wer Portale zum Wechsel satt hatte wie gelben Strom, ist vielleicht auch über SwitchUp aus Berlin gestolpert. Vielleicht auch wegen solcher Banner hier:
Ja, so clickybaity macht SwitchUp seine Werbung. Eigentliche etwas billig, aber zumindest nichts gelogen. Der verschwiegene Trick heißt wohl Stromanbieterwechsel. Naja. Das Kücken uns von uns.
SwitchUp – 1 Jahr Erfahrungen, Rückblick
Das Ergebnis des ersten Tests, die erste Erfahrung mit SwitchUp, war damals vor einem Jahr ein „ging so“, doch eher gemischte Erfahrungen im Prozess. Bemüht, aber teils viele Mails. Das Ergebnis zählt und war okay. Anfangs wirkte es wie ein absichtliches Lockangebot, wonach es einen mega günstigen Tarif gebe. Bei Abschluss dann war es ein Irrtum. So als TLDR, die lange Fassung ist hier verlinkt und stellt sich eventuell differentzierter dar, da man erst die Daten sammelte und dann der Fehler passierte. Zunächst war ein Wechsel wegen langer Kündigungsfristen auch verstellt. Nunja, der alte Stromanbieter wollte den Preis senken. Die Leute von SwitchUp wiesen darauf hin, dass auch dies ein Kündigungsgrund sein kann. Vertragsänderung ist Vertragsänderung. Das war schon ein nicer Move, auf welchen man als Normalverbraucher kaum gekommen wäre und selbst die Hotline von Vattenfall damals überraschte.
Sachstand: Von Braunkohle zu 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern mit 0g/kWh. Der Wechsel erfolgte von Vattenfall EasyStrom mit so 900 Euro zum KLIMA STROM ok von Bodensee Energie mit 710 Euro für 2800 kWh. Setzte sich zusammen aus nem Arbeitspreis von 25,61 Cent/kWh und 103 Euro Grundpreis. Mitgerechnet? Ja, es gibt noch nen Neukundenbonus in Höhe von 13 Prozent. Die Ersparnis klingt super, eine Abrechnung gibt es noch nicht. Und hier liegt auch gleich der Euro begraben.
Seit Januar 2019 ist also „Ruhe“ von SwitchUp, was ja erklärtermaßen auch das Ziel ist.
November 2019: KLIMA STROM ok von Bodensee Energie wird teurer
An dieser Stelle beginnt eigentlich erst die Erfahrungsergänzung zum ersten Beitrag. Denn der Preis steigt „aufgrund von Gründen“ (gerade hatte ich mich vertippt und „Grünen“ geschreiben, naja) bei dem Tarif auf 29,19 Cent/kWh und einem Grundpreis von 149 Euro pro Jahr. Das ergibt bei 2800 kWH nun unerfreuliche 966 Euro als Gesamtpreis. Die Ersparnis zu Vattenfalls 2018 ist also dahin, ein schneller Check ergab, dass man aktuell in dem alten Tarif 926 Euro zahlen würde, eventuell gibt es aber auch hier Änderungen. Als Kunde von SwitchUp ist es nun nicht die Aufgabe sowas manuell selbst zu gucken, sondern es gibt ja das Versprechen ein Tarifaufpasser zu sein. Und wir hier passen mal auf, ob das so stimmt. Erfolgt jetzt ein automatischer Wechsel?
Wie wird man von SwitchUp also über einen automatischen Wechsel informiert? Ein Portal oder einen anderen Zugang auf der SwitchUp-Seite gibt es ja nicht. Also relativ „black box“, man kann als Kunde nicht viel machen außer warten oder mal anrufen. Kommt ein Pferd in einem Blumenladen: Haben Sie Ma-geriten?
Das Schreiben von Bodensee ist vom 7. November, am 22. November per Post angekommen. Die Kündigungsfrist nur vier Wochen, aber was ist dann mit dem Neukundenbonus? Dieser ist ja stets so ein Problem, da man sich bei einem Wechsel nach dem ersten Jahr nicht sicher sein kann, diesen bei der Endabrechnung zu erhalten.
Januar 2020 und es ist nichts passiert?
Jo, Januar 2020. Hoffnung war noch im Dezember da, dass sich SwitchUp damit meldet, dass ein neuer Tarif gewählt wird. Aber nix. Deshalb mal eine Mail mit der Nachfrage, was los ist. Als Antwort kommt recht zügig die Frage, wann denn Bodensee eine Erhöhung angekündigt habe und man legt noch Tarifempfehlung nach. Aber Kündigung, das geht jetzt doch nicht mehr, oder?
Im Vergleich wird dann übrigens mit 784 Euro die E wie einfach vorgeschlagen. Bei Bodensee ist aber nicht 966 Euro als Gesamtpreis angegeben, sondern nur 821 Euro. Bei Vattenfall kostet EasyStrom allerdings jetzt auch 998 Euro ohne Boni.
Weiter geht es im Dialog. Man könne bei SwitchUp nicht in den Briefkasten der Nutzer schauen, sondern berücksichtige nur Mails. Dies sei in der Auftragsbestätigung auch so vermerkt, wo es zu Unterstützung im Punkt 2 aufgeführt sei:
SwitchUp Erfahrung Fazit nach einem Jahr
Man darf also noch einem Jahr festhalten, dass SwitchUp sich nur bedingt um die Tarife kümmert, nicht automatisch diese kontrolliert, sondern vom Kunden die Schreiben des Versorgers braucht.
Wie kündigt man nun bei SwitchUp? Hier steht es!
Update zu unseren SwitchUp-Erfahrungen folgt so sicher wie die nächste Strompreiserhöhung! Und zwar hier haben wir mal geschaut, wie serioös SwitchUp ist.