Dalia hat kein Abitur ist das Statement. Da fragt sich der ein oder andere Botaniker vielleicht, warum man für die Coreopsideae überhaupt nen höheren Bildungsgrad braucht. Es reicht doch sie hübsch zu finden. Die Ausage ist aber für Dalia Mya Schmidt-Foß gemeint, eine der bekanntesten Influencerinen auf der TikTok Deutschland. Zum Sonntag machen wir mal ins Netzwerk einen kleinen Ausflug und fischen etwas in der Meinungssuppe herum, warum ihre selbstbewußte Aussage zum Abi schon etwas problematisch sein kann.
Auf TikTok wird getanzt und Spaß gemacht. Hier auf Check-App gibt es Tipps und Tricks fürs Netzwerk, etwa zum Thema Sperrung, Reichweite und stellen auch TikToker vor wie den Senfmann hier oder berichten über Trends. Da ist ein Beitrag übers Abi schon ungewöhnlich, ebenso aber wie die Diskussion unter dem Clip von Dalia mit der Caption: „ab der 10. Klasse ging es bei mir richtig berg runter 😂📉„. Ausgelöst wurde sie durch den Kommentar einer Laura, wonach ihr die Influencer-Karriere wichtiger sei als Bildung.
Das Abitur ermöglicht es einem in Deutschland zu studieren. Außerdem sorgt es schon frühzeitig für tiefe Gräben in der Bildungslandschaft. Andererseits gibt es unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten der Menschen. Die Trennung der Wege ins Gymnasium und anderen realen oder gesammheitlichen Gebäuden löst jedenfalls ein emotionales Wechselspiel der Vorurteile aus. Da gibt es ab Level 18 im Lebenspiel nämlich einige Player mit Abitur, welche sich dadurch ihr Prestige pimpen. Was dann zur Denkweise führt bei den mit der Fertigkeit etwas fertig zu bringen, wonach sich Abiturienten als etwas besseres fühlen als der Rest. Long story short, es ist kompliziert und Sozialwissenschaftler schreiben darüber sicher ihre Bachelorpapiere während andere ein Dachschaden abdichten.
Die Berlinerin Dalia heißt mit vollen Namen Dalia Mya Schmidt-Foß. Tatsächlich ist Dalia also kein Künstlername wie derjenge von dieser „curious Ausreißerpuppe“ (die Betroffene erkennt sich). Sie hat bei der Webserie Krass Klassenfahrt mitgespielt und entsprechender unfreiwillig in der YouTube-Kacke dazu. Ihr Opa ist Bruce Willis oder so, sodass wir hier mal langsam absterben.
Jedenfalls darf man sich ja als Jugendlicher für Social Media interessieren. Es gibt ja die Möglichkeit in der PR zu arbeiten, nach einem entsprechenden Studium. Es ist natürlich äußerst fraglich, ob man die „Karriere“ als Influencer anstreben sollte. Und gerade eine Dalia sollte sich ihrer Vorbildwirkung bewußt sein. Dies ist wie mit dem Traum früherer Generationen vom Prinzen abgeholt zu werden, nur weil man die richtigen Schuhe hat. Und so sind Reaktionen korrekt, wonach es nicht schlecht ist ins Abitur seine Zeit zu investieren, anstatt TikToks durchzuliken. Die Suchtgefahr von TikTok ist groß und kann durchaus für Schule und Sozialleben gefährlich werden. Womit wir beim bereits geschriebenen Wie gefährlich ist Tiktok wären.
Ein Meinungsbeitrag von Alex zum Sonntag.