Fehler passieren. So im Leben und an der Börse. Während man sich bei der Bestellung des Cheeseburgers allerdings maximal um Gürkchen und Bacon vergreifen kann, wird die Soße am Finanzplatz schon etwas schärfer gebraten. Verluste sind mitunter nicht nur auf die Einlagesumme begrenzt. Deshalb wollen wir hier gerade für Nutzer von Trade Republic mal fünf typische Fehler zusammenstellen. Diese sind wie gesagt nicht auf die App selbst begrenzt, nicht unbedingt eine „Schuld“ der Plattform.
Einige werden sagen, dass Trade Republic zu nutzen schon ein Fehler sei. Das hört sich nicht nur zynisch an, etwa wie die Behauptung Obelix sei dumm, sondern ist auch falsch. Denn jeder Start in die Finanzwelt ist eine richtige Entscheidung. Es hilft nicht wegen persönlicher Vorbehalte oder Meinung andere vom einfachen Einstieg abzuhalten, wie ihn nun mal die Anmeldung bei Trade Republic mit sich bringt. Zumal die Gebühren so niedrig sind (Lies auch: Warum ist Trade Republic kostenlos?). Trotzdem sammeln wir hier positive und kritische Trade Republic Erfahrungen. Nun ist es aber tatsächlich so, dass so eine App eher jüngere Zielgruppen fürs Thema erschließt, welche den DAX nie unter 4000 Punkten gesehen haben.
Also, nochmals der Disclaimer, viele dieser „Fehler“ sind aber keine typischen nur auf der Plattform, sie gelten für alle Broker:
- Nur eine Empfehlung: Ein Kumpel vom Taxifahrer hat da gehört, wonach diese australische Gaming-Aktie super angesagt sei. Und sie kostet nur 15 Cent. Kaufen! Verlasse dich also nie „nur“ auf Empfehlungen. Informiere dich selbst. Etwa hier im Beitrag zu Gaming-Aktien: Spieleentwickler an der Börse (Liste).
- Kaufen, kaufen, kaufen: Der Button ist so schön grün und groß und du willst ja sofort zuschlagen, solange die Kurse noch günstig sind. Es ist nicht verkehrt zum Marktpreis zu kaufen, zumal deine 10 Tesla-Aktien den Kurs nicht bewegen. Aber kennst du den Fall von Greenwich Lifesciences und jener jungen Mutter? Sie wollte für fünf Dollar kaufen, tat das aber dann leider für 125 Dollar. Der Verlust war enorm. Limitorder ist aber gerade auch im Verkauf ein sinnvolles Instrument. Generell haben viele Anleger mit Sparplänen gute Erfahrungen gemacht, da man einen Durchschnittskurs kauft.
- Zucken beim Zocken: Kennst du die oberste Regel beim Poker? Nein, wir auch nicht. Die muss man auch nicht kennen, denn die Börse ist kein Casino. Trotzdem handeln, nein zocken viele so. Gerade aufgrund der niedrigen Gebühren. Nun, es gibt ja den Gag, wonach es TRADE Republic heiße und nicht Kaufen-und-Halten-Republic. Wir kürzen aber den Streit zwischen Valueinvestoren und Tradern hier mal mit dem Spruch von Kostolany ab: Selige seien die armen Zocker, der Reichtum sei ihr Himmelreich. Oder so.
- Trade Republic als einzige Informationsquelle nutzen. Es gibt heutzutage mehr als Handelsblatt, Börse Online und den Aktionär, klar. Also schau dich bei seriösen Quellen um. Wenn du Zahlen brauchst, dann informiere dich am besten direkt in den Quartalsberichten der Unternehmen. Und ganz ehrlich. Eigentlich bin ich persönlich darüber enttäuscht, wie wenige Infos es in der Trade Republic App gibt. Gerade aufgrund des kollektiven Begriffs. Also Foren und Reddit sind auch „ok“. Lol.
- Beliebte Aktien kaufen: Derzeit sind Xiaomi , Oatly und Plug Power besonders angesagt offenbar. Gerade hatte ich mich noch über die wenigen Infos beschwert und selbst mit den Features zu Aktien, ETFs und Derivaten bin ich nicht zufrieden. Ja, so sieht es aus. Warum sind sie denn beliebt? Da viele zu kaufen und sie schon gestiegen sind?
Diese fünf Trade Republic Fehler sind nur eine kleine Auswahl. Sie zeigen wohl grundsätzlich, dass man eine eigene Anlagestrategie haben sollte und die App-Nutzung sich genau überlegen sollte. Manchmal wirkt es wie ein Spiel und wenn man es so sieht, kann man mit etwas „Spielgeld“ auch traden. Wer aber ernsthaft investieren möchte, sollte sich gewisse Basics aneignen.