Alles einsteigen, alles einsteigen und Vorsicht am Inhaltsverzeichnis, denn da läuft so eine Art Countup von 1 bis 14, zwischen Einleitung und dem Stichwortverzeichnis. Die Stoppuhr findet sich auch auf dem Cover wieder und der Titel klärt auf: Schnelleinstieg in Python 3 von Michael Weigand steht da. Mit Praxisbeispielen und Übungen. Wohin fährt also die Monographie aus dem Hause mitp? Gewiss nicht ins Land des Schlangencodes. Wohl aber ist die Reisedauer klar: 14 Tage solle man nur brauchen, um als Anfänger den Einstieg in die Programmierung mit Python zu packen.
Wie schnell möchte man eine einem unbekannte Programmiersprache lernen, nein, sogar zum Profi zu werden? Sehr schnell, denn unbekannt ist sie nur dir, gehört hat sie fast jeder schon. Denn sie ist mega angesagt, wie man im Vorwort erfährt. Wenn man einen Entwickler fragt, was eine seiner Lieblingssprachen ist, dann hört man Python sehr oft. Das Buch verspricht, dass du sie nach dessen Studium effektiv in der Praxis einsetzen kannst, mit grafischer UI und allem Schnickschnack öhm der Beachtung von Grundsätzen professioneller Software-Entwicklung. Vielleicht nicht gleich das nächste YouTube oder Instagram entsteht an deiner IDE, aber vielleicht ein Programmschnipsel, mit dem man eine Accountanmeldung vollzieht. Wie kommt man eigentlich besonders schnell ans zusammengehörige Paar von Account und Passwort in der Datenbank? Das Beispiel kennst du vielleicht aus einer unserer anderen Buchempfehlung aus dem Verlagsprogramm von mitp: Algorithmen kapieren.
Python also, benannt nach dieser Comedy-Gruppe. Es gibt viele Motivationsfaktoren, warum man die Sprache lernen sollte: Machine Learning, große Wissensbasis im Netz, aber vor allem die leichte Lernbarkeit. Entsprechend ist es wie bei keinem anderen Buch gerechtfertigt einen Schnelleinstieg anzustreben. Achja, was sind denn noch so bekannte Python-Einsatzgebiete? Gamer finden vielleicht interessant, dass Civilization-IV damit erstellt wurde.
In 14 Lektionen, aufgeteilt wie gesagt auf theoretisch 14 Tage, kann man Python lernen. Der Einschub deshalb, da man es auch am Stück durchlesen kann. Es sind nur kompakte 288 Seiten. Wie gut lernt man daraus? So, dass man Fehler finden und vermeiden kann, objektorientiert denkt und eine grafische Benutzeroberfläche gestalten kann. Man kennt die Datentypen, Kontrollstrukturen und Funktionen, arbeitet mit Modulen und modelliert Kollektionen. Kann Daten speichern und Texte verarbeiten. Das war eben so ganz grob der Inhalt. Auf dem Rückcover sind folgende 7 Punkte aufgeführt:
- Alle Grundlagen einfach erläutert
- Verarbeitung von Texten und Bildern
- Objektorientierte Programmierung
- Grafische Benutzungsoberflächen mit tkinter
- Testen, Debugging und Performance-Analyse
- Übungsaufgaben in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen
- Programmcode, Lösungen und Glossar zum Download
Die Übungen schließen jeweils die Kapitel ab, das sind anfangs noch Denkaufgaben, später dann sollen Programm entwickelt werden, etwa um zu entscheiden, ob es ein englischer oder deutscher Text ist oder in Programmtexten fehlende Teile ergänzt werden. Hierbei gibt es kein aufeinander aufbauendes großes Projekt, sodass man auch überspringen kann.
Der Autor, Michale Wigand sei mehr als 30 Jahre als Lehrer tätig gewesen und halte Vorlesungen zu Python-Programmierung. Seine Sprache ist sehr direkt und dicht gewählt, man muss sich schon gut konzentrieren und genau lesen. Python lernt man wohl in 14 Tagen, aber nicht so nebenbei.
Dafür gibt es für gerade einmal 10 Euro ein sehr günstiges Buch bei mitp hier zu kaufen, zumal hierbei auch das EBook dabei ist. Der Verlag hat uns fürs Review ein Exemplar zur Verfügung gestellt, was wir komplett gelesen haben.