Panico! Die Pizzabäcker der Welt sind seit heute in heller Aufregung, alle werden arbeitslos. Nach den Taxi- und Fernfahrern trifft die Genialität des Elon Musk nun die nächste Berufsgruppe. Denn schon kommendes Jahr wird der Tesla-Bot verfügbar sein, also als Prototyp. Er wird nicht nur helfen Pizzateig zu kneten, sondern auch die fertig gebackene Scheibe tanzend zu servieren und das bedingungslose Grundeinkommen und das Paradies auf Erden ermöglich. Bevor ihr nun aber schon den Ambrosia kalt stellt und euer Netflix-Abo verlängert, solltet ihr euch die Präsentation des tanzenden Tesla-Bot beim gestrigen AI-Tag mal selbst reinziehen. Selten war eine Produktpräsentation… seltsamer. Oder war es etwa gar keine, liebe Medienkollegen?
Dr. Seltsamer Teil 2 oder wie ich die Blendung liebte. Sorry, aber dieser Beitrag reiht sich nicht in die Überschriften von Tech-Seiten ein, welche mit „Tesla Bot is coming“ und „Tesla Bot will be real“ aufwarten. Ein realistischer Blick auf den Tesla-Bot. Die Präsentation war keine Produktpräsentation, sondern eine Art Versprechen für spannende Aufgaben im Unternehmen. Wer will denn nicht für einen Roboterproduzenten arbeiten?
I, Tesla Bot – real oder fake ist nicht die Frage
Der A.I. Tag von Tesla war eigentlich nur dazu neue Talente für die Entwicklungsabteilung zu gewinnen, so lautete vorher die eher nüchterne Erwartung. Und angesichts der neuen Untersuchung der US-Verkehrsbehörde NHTSA scheint es da noch Bedarf zu geben. Doch dann dieses Highlight bei AI-Tag: ein Tesla-Bot, ein humanoider Roboter wurde präsentiert.
Der Tesla Bot könne den Menschen bei langweiligen Aufgaben wie Einkaufen unterstützen und sei recht leicht, wendig und in Alltagssituationen mit der gleichen Genauigkeit unterwegs wie die anderen Produkte von TSLAQ. Und schließlich baue man ja schon Roboterautos, so Musk.
Konkret nennt er sogar Zahlen, wie eine Geschwindigkeit von 8 km/h und ein Gewicht von 125 Pfund (56 kg). Man könne vor ihm weglaufen
Do you love me?
Der Tesla-Bot sei freundlich. Und er tanze so lebensecht, dass man ihn beinahe für einen Menschen in einem Kostüm halten konnte. Die plumpen vorprogrammierten Maschinenmonster von Boston Dynamics mochten wir noch Ende 2020, doch dieser Tesla-Bot hat das Tanzen neu erfunden.
Die Entwickler von Atlas brauchten angeblich eineinhalb Jahre, um den Atlas auf den Lovetanz der Contours zu programmieren. Insofern ist es beinahe eine Beleidung einen Menschen im Kostüm so zu präsentieren als sei er schon ein Prototyp. Der kommt „erst“ nächstes Jahr, man habe schon „almost“ alle Teile dafür, so Musk auf Twitter.
Musk ist für seine Visionen bekannt, wer die Musk-Autobiografie gelesen hat, kennt den Grund für die Hybris.
Dieser Beitrag bekommt 2020 ein Update, ob der versprochene Prototyp über die Bühne tanzt, welcher so aussieht wie gestern präsentiert.
Letztlich sollte man beachten, dass die sehr kurze Präsentation nur dazu diente, um potentielle Talente für Tesla zu gewinnen. Die Medien nehmen dies heute aber völlig anders wahr, nämlich als sei es eine Produktpräsentation gewesen.