Im Restaurant oder Frisör einchecken, dies ist in den aktuellen Corona-Zeiten eine Erfordernis an jeden im öffentlichen Raum. Dies ermöglicht die Kontaktverfolgung und im Falle einer Infektion die effiziente Benachrichtigung etwaiger Angesteckter. Die improvisierte und analoge Zettelwirtschaft ist vielerorts nur noch eine Randlösung für alle ohne Liebe für Bäume (Papierverbrauch) und Abneigung gegen zeitgemäße Technik. Oder jene, welche die Luca-App nicht so toll finden. Ein Glück aber bietet auch die Corona-Warn-App eine Funktion einzuchecken. Ist das überall erlaubt und gern gesehen?
„Wollen Sie einen Platz mit Blick aufs Wasser oder…“ – wer heutzutage ein Restaurant besucht, der bekommt meist eine andere Frage zuerst gestellt. Hier in Berlin und 12 weiteren Bundesländern hört man immer wieder jenes „haben sie die Luca-App“? Und viele sind aufgewacht und sagen „nicht mehr“. Etwa aus diesen Gründen gegen die App wurde Luca bei ihnen deinstalliert. Zuletzt waren auch die Presseberichte zur Sinnhaftigkeit der Datensammelei nicht so positiv und deuteten darauf hin, dass nach Alternativen gesucht wird. Dabei gibt esw die mit der Corona-Warn-App ja seit April schon. Oder?
Namen, Adresse, Telefonnummer des Gastes sowie Uhrzeit mit Datum des Besuchs. Diese Daten wird durch die Corona-Verordnungen von den Betreibern der Locations gefordert. Dies macht Luca und der Zettel. Während die Corona-Warn-App anfangs nur das Prinzip „in der Nähe“ nutzte, bot sie schon seit April eine QR-Funktion für eine konkrete Aufenthaltsmeldung an. Dies hat den Spezialisten zu folge den Vorteil gerüber der blossen In-der-Nähe-Funkfunktion, dass Aerosole noch im Raum verbleiben, wenn die infizierte Person schon wieder weg sei. Dennoch bleibt der Check-In über die Warn-App anonym, die Daten gehen nicht ans Amt. Und deshalb hat sich Luca bis heute gehalten. In nur 1 von 10 Locations findest man überhaupt einen QR-Code für die Warn-App. Selten machen sich die Betreiber den Aufwand beide Events anzulegen.
Letztlich ist es wohl eine politische Entscheidung, welche der beiden technischen Lösungen sich halten wird. Der dezentrale Ansatz ohne Datensammlung mit schneller, aber mitunter fehlerhafter und lückenhafter Benachrichtigung oder der zentrale Ansatz von Luca. Weiterhin macht es also kaum Sinn mit der Corona-Warn-App einzuchecken bzw. jenen Check-In anzubieten, wenn man als Betreiber einer Bar oder eines Restaurants rechtssicher agieren will.