Optionsscheine auf den Dax gibt es 8133 Stück von drei Emittenten, doch keiner davon sagt mir zu. Ebenso mag ich die Buttercreme des Spandauer Konditors nicht so sehr. Man kann es eben nicht allen Recht machen. Wohl aber könnte man selbst als Neobroker ein paar mehr Features auffahren, um die zahlenden Kunden glücklich zu machen. Auch wenn sie nur 2 Euro rausrücken pro Trade.
Dieser Beitrag stellt hierbei ein konstruktives Update von Trade Republic Erfahrung sowie Trade Republic Nachteile dar. Wir wollen hier kurz und knackig auflisten, was beim so genannten Neobroker noch nicht so das Goldene von der Effektivverzinsung ist.
Die Republik ist eine Staatsform, die irgendwie mehr Leute mitentscheiden lässt. Das wissen allein schon Spieler von Civilization gut, welche den Krieg gegen den aufdringlichen Nachbarn nicht führen dürfen. Entsprechend erwartet man, dass eine App mit dem öffentlichen Bezug (res publica ‚öffentliche Sache‘) irgendwie dezentrale soziale Entscheidungsfindung ermöglicht, die über ein „Beste Performer – Schlechteste Performer“ hinaus geht. Aber offenbar war der Name einfach cool und irgendwie fortschrittlicher als jener vom Balladen-Held aus dem Mittelalter, welcher beim „Original“ in den USA „aus Gründen“ verwendet wird. Unabhängig von der falschen Assoziation dürfte man im App-Zeitalter trotzdem folgende Features erwarten in einer innovativen Börsen-App:
- Anlegen von Musterdepots und Watchlisten
- Einrichtung eines Accounts für Kinder
- telefonischer Support 24/7
- mehr Auswahl bei Investmentfonds
- bessere Darstellung von Gewinnen/Verlusten
- klarere Bezeichnung der Optionsscheine im Titel (nicht nur „Optionsschein“, sondern mit Underlying, Laufzeit und Ausübungspreis, es nervt nach unten zu scrollen)
- Schutzfunktionen: eingeschränkte Möglichkeit für neue Trader Optionsscheine unter Laufzeit von 4 Monaten oder bestimmtem Delta zu kaufen
- Filterfunktion für Optionsscheinsuche nach Laufzeit,
- bessere Chartdarstellung mit Werten an Y-Achse und als Candlesticks, Balken oder Heikin Ashi
- Indikatoren wie gleitender Durchschnitt, MACD, Stochastik und Bollinger
- öffentliches Traderprofil: Freundefeatures, Kommunikation, Möglichkeit nachzuhandeln
Viele der Punkte wirken beinahe lächerlich selbstverständlich. Schließlich will man ja ein Neobroker sein und sich nicht unter den Discountbrokern einordnen. Prinzipiell sind jene aber (vergleichbar mit Aldi für Lebensmittel) die besser Wahl einzukaufen als derzeit bei TR, welcher sich auf dem Feature-Niveau von McGeiz oder passenderweise dem Euroshop bewegt, wenn man bei dem Denkschema weiterdenkt.
Achja, und sich allein auf niedrige Preise zu fokussieren, da dadurch mehr Personen an der Börse aktiv sein können, ist sowas von 1995. Die Gebühren klassischer Direktbroker sind für die meisten Anleger mit mittelfristigen Horizont völlig akzeptabel.
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