Die Hexe wird am Ende selbst in den Backofen geschoben und kommt als Lebkuchen wieder raus. Oh, sorry, da habe ich doch das „TW“ vergessen. Natürlich wollen wir uns hier nicht über diejenigen lustig machen, welche unter traumatischen Erlebnissen leiden und trotzdem noch auf TikTok, YouTube und Instagram unterwegs sind. Gegen alle Ratschläge, schließlich hilft es ja so gut beim Einschlafen. Mitunter macht es aber schlechte Träume, was man da so sieht. Gerade bei den „Kräetorn“ mit viel Fantasie. Vielmehr wollen wir hier also die Abkürzung „TW“ erklären und das dahinterliegende Konzept kritisch hinterfragen. Oder anders ausgedrückt: „knusper knusper knäuschen, wer…“ ach lasst mich doch mit euren Märchen in Ruhe!
Dieser Beitrag behandelt das Thema Trigger und die Warnungen. Muss er deshalb selbst eine Triggerwarnung bekommen? Etwa vielleicht auch fürs Symbolbild mit dem Spielzeug vergangener Tage, was heute gar nicht mehr so wie Hans im Glück aussieht?
TW steht für Triggerwarnung – Rechtfertigung für die Nutzung
Das TW steht für Triggerwarnung und soll besonders sensible Themen fürs breite Publikum einordenbar machen. Verwendet wird auch CN als Contentwarnung, gerade auf Twitter. Eigentlicher Zweck ist also denjenigen die Möglichkeit zu geben wegzuswipen, welche bestimmte Inhalte nicht sehen wollen oder im Wortsinne sogar als Schlüsselreize für eigene Flashbacks vergangener Traumata. Das ist Psychologie, sollte man studiert haben, um darüber weiter zu schwadronieren. Es reicht nicht, wenn man da zwei Bücher gelesen hat (im besten Fall) oder jenen Psychologen abonniert hat. Sicherlich darf man hinterfragen, inwieweit die Hauptzielgruppen von TikTok von Krieg und Kindheit traumatisiert sind. Aber lassen wir das wie gesagt mal so dahingestellt. Es können ja auch schlicht verstörende Inhalte sein, welche man ohnehin nicht in 15 Sekunden Clips oberflächlich zur Unterhaltung abgehandelt sehen möchte.
Die sozialen Netzwerke sind ein Ort, wo mittlerweile alles geht. Was technologisch unter Zuckerberg noch als Like für Selbstbestätigung und Interessensteilung massentauglich gemacht wurde, ist mittlerweile zum Abbild der gesamten Gesellschaft geworden. Und diese mag nicht nur Katzenbilder. Historisch ist der Zustand der Plattformen zu kurz gesehen damit, denn was vorher schon auf Boards und auf 4Chan gepostet wurde, das brauchte meist kein Label wie TW oder NSFW, da hier die Subkulturen unter sich waren.
Und so dient das TW aber auch dazu Inhalte auf den Platformen „interessanter“ zu machen, sodass manche sogar regelrecht nach derartigen Inhalten suchen.
Trigger sind in der Kritik
Die Verwendung von Triggerwarnung ist zwar sinnvoll auf den ersten Blick, jedoch nicht unumstritten.
So ist es mehr als fragwürdig, was alles Trigger sein kann. Ein Unity Tutorial kann für mich ein Trigger sein, dass ich jenes längst liegengelassene Projekt doch endlich mal zu Ende stelle. Ein Buchreview kann Abibliophobie (Angst vor Mangel an Lesestoff) triggern. Die Abkürzung TW kann die Acronymophobie auslösen. Du hast mit 8 Jahren plötzlich deinen Hamster an die Nachbarskatze verloren? Dann könnte der neue Spot von Axe mit den Nagetieren… in der Tat waren ja Shakespeare und Co. die ersten „Contentwarnungen“ bevor es TikTok und YouTube überhaupt gab und die Liste der Ängste umfasst auch solche, die einem kaum vorstellbar wirken.
Triggerwarnungen werden kritisiert als Zensur, als Einschränkung der Selbstverantwortung im Sinn der Bevormundung. Sie würden zur Vermeidung bestimmter Inhalte führen und Betroffene sogar schwächen, indem sie das Trauma als Identitätsstiftend wahrnehmen. Quelle: Wikipedia. Hehe. Es gilt also der Satz von oben, wonach man es studiert haben sollte, um es zu nutzen und zu kritisieren. Insofern ist es wieder eine Frage der sozialen Medien, welche Inhalte denn nun in jene gehören. Persönlichste Erfahrungen sicher nicht.