Fractional Shares sind keine weitere Kryptowährung. Das könnte man annehmen, denn davon gab es ja zuletzt immer wieder neue Vertreter beim Neobroker. Vielmehr stellen sie einen Teil einer Aktie dar. Und wer jetzt ein ganz klein wenig das Prinzip von Aktien aka Shares verstanden hat, der fragt sich sicher, was das soll. Schließlich sind Aktien ja schon ein sehr sehr kleiner Teil am Eigenkapital einer Gesellschaft. Sind die Fractional Shares die größte Erfindung seit der nennwertlosen Aktie oder schlicht Müll?
Neobroker wollen das Investieren am Finanzmarkt einer breiten Bevölkerungsgruppe zugänglich machen. So wie damals Manfred Krug mit der Telekom Aktie sozusagen, RIP an den Herrn und den Kursverlauf in rot und nicht magenta. Insofern darf man immer skeptisch sein, wenn ein neues Instrument erfunden wird.
Fractional Shares als bruchstückhafte Aktien sind weiterhin ja auch ein Phänomen der aktuellen Blase, da sie es bei ansonsten hohen Kursen ermöglichen sollen, dass man eine Aktie kaufen kann. Die Gebühren sind schon so niedrig bzw. gar nicht existent, dass man praktisch ab 250 oder 500 Euro schon investieren kann. Nun kosten Aktien wie AAPL, TSLA und ABEA nicht so viel Geld. Alle um die 100 bis 300 Euro. Insofern darf man schon fragen, ob es da sein muss nur einen Bruchteil zu kaufen? Aktien von Amazon der Tesla wurden durch Splitverfahren schon optisch günstiger gemacht.
Der Vorteil dürfte also die leichtere Kaufbarkeit sein, ohne aufs Kapital angepasste Stückelungen zu wählen oder hohe Beträge sich leisten zu können. Bei Trade Republic etwa geht es ab 1 Euro und das bedeutet etwa bei Amazon man kauft 0.008169 Aktien. Dies ist auch die Standardeinstellung, also der Kauf nach Betrag. Auswählbar bleibt oben rechts in der App weiterhin, dass man feste Stückzahlen kauft und nicht nach Betrag.
Der größte Nachteil von Fractional Shares dürfte nun sein, dass man sich an einen Anbieter bindet. Man kann Bruchstücke wohl nur schlecht bei einem Depotumzug mitnehmen.